Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
Vom Netzwerk:
nehme an, dass wir uns hier in einer Versammlung von Vorbestraften befinden. Und dann unerlaubter Waffenbesitz! Unsere Richter mögen das gar nicht!«
    »Hören Sie mal«, brummte einer von den beiden Burschen, die anfangs am Tisch gesessen hatten. »Sie beide machen sich nur Ärger! Lassen Sie uns laufen, und wir vergessen die Geschichte.«
    »Wie gnädig«, erwiderte ich. »Aber wir sind gegen solche Geschäfte Außerdem haben wir unserem Chef versprochen, dass wir hier ein bisschen aufräumen würden. Und Versprechen muss man doch halten, nicht wahr? Ich werde euch etwas sagen: Wir werden uns jetzt zusammen in Bewegung setzen. Mein Freund geht rückwärts mit der entsicherten Tommy Gun voraus. Ihr folgt paarweise, und zwar mit hocherhobenen Händen. Ich komme mit der entsicherten Tommy Gun hinterher. Wie ich euch schon sagte, sind wir FBI-Beamte. Wir werden nicht zögern zu schießen, falls einer von euch einen Fluchtversuch unternehmen sollte. Die anderen würden dann wohl oder übel ein paar Kugeln mitkriegen. Maschinenpistolen streuen nun mal. Also seid hübsch brav und macht keinen Ärger! Ihr da vorn setzt euch als Erste in Bewegung! Los. Herrschaften, ab geht die Post!«
    Der bemerkenswerte Aufzug setzte sich in Bewegung. Draußen empfing uns klatschender Schneeregen. Aber auf der Straße empfing uns außerdem noch etwas anderes: ein Wagen mit Sprechfunkeinrichtung, der dem Reporter-Team einer großen Tageszeitung gehörte.
    »Augenblick!«, riefen die Jungs von der Zeitung und hoben ihre Kameras. Die Blitzlichter flammten auf. Phil und ich grinsten zufrieden. Genau das hatten wir gewollt, obgleich wir sonst lieber im Verborgenen bleiben. Aber diesmal musste es sein. Wir hatten ja auch über Bill die Reporter selbst herbeizitieren lassen…
    »He, Cotton!«, rief der rotblonde Reporter mit der vollständigsten Sommersprossensammlung in seinem Gesicht, die sich nur denken lässt. »Cotton, einen Augenblick!«
    »Tut mir leid, Sammy«, erwiderte ich ablehnend. »Sie sehen doch, wir haben zehn Mann vor uns, und Phil und ich sind allein. Aber tun Sie mir einen Gefallen, ja? Rufen Sie das nächste Revier an! Wir brauchen dringend ein paar Leute!«
    »Klar. Cotton! Sofort! Sagen Sie mir nur, was das für Leute sind?«
    »Wir wissen es selbst noch nicht genau«, log ich »Wir kamen durch Zufall dahinter, dass diese Burschen hier in der Gegend Gelder von den Leuten erpressen. Sie kennen das ja. Sammy - ein Racket nach der üblichen Masche!«
    »Und Sie beide haben diesen ganzen Verein allein ausgehoben?«
    »Wie Sie sehen!«
    »Jungs, das wird die Schlagzeile für die Frühausgabe morgen! Ich rufe über unseren Sprechfunk das nächste Revier, Cotton.«
    Er schwirrte ab und kletterte zurück in seinen Wagen. Phil und ich befahlen den Gangstern, die Hände im Genick zu verschränken und sich an der Mauer aufzustellen, mit der der Hof der stillgelegten Fabrik zur Straße hin abgegrenzt wurde Inzwischen mochte es ungefähr acht Uhr geworden sein, und so früh am Abend war noch allerhand Betrieb in der 98. Straße. Die Autokolonnen fuhren in vier Spuren über die beiden Kahrbahnen, je zwei Reihen in jede Richtung. Alle Fahrer und die anderen Insassen der Wagen reckten natürlich die Köpfe. Immerhin sieht man nicht jeden Tag zehn Männer mit erhobenen Armen vor einer Mauer stehen, bewacht von zwei Burschen mit regennassen Gesichtern und glänzenden Maschinenpistolen.
    »Zufrieden?«, fragte Phil leise.
    »Sehr«, erwiderte ich. »Genau diese Show brauchen wir.«
    Wir stoppten unsere Unterhaltung, denn das Männchen war an uns herangetreten, das die Gangster durch die Mangel drehen wollten, als wir dazwischenplatzten.
    »Entschuldigen Sie«, meinte es zaghaft und blinzelte mit den stark kurzsichtigen Augen. »Sie werden mich sicher noch vernehmen wollen, nicht wahr?«
    »Auf jeden Fäll möchten wir uns noch mit Ihnen unterhalten«, nickte Phil. »Wäre es Ihnen möglich, mit uns zum Distriktsgebäude des FBI zu kommen? Wir lassen Sie selbstverständlich hinterher von einem Streifenwagen nach Hause fahren.«
    »Das wäre wirklich sehr freundlich, Mister… eh…«
    »Decker«, sagte Phil. »Phil Decker. Das ist mein Kollege Jerry Cotton.«
    »Sehr angenehm. Ich heiße Eddy Fisher. Ich bin Ihnen sehr dankbar, meine Herren. Wenn Sie nicht im richtigen Augenblick dazwischengekommen wären - ich weiß nicht, was diese Halunken mit mir gemacht hätten.«
    »Auf jeden Fall nichts Angenehmes«, sagte Phil. »Aber Sie brauchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher