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0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
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heißt Michael Kvorac«
    »Kvorak? Was ist das für ein Name? Wieder so ein verdammter Einwanderer, was? Also, führ den Kerl schon rein! Und pass ein bisschen auf, ja? Dafür wirst du schließlich bezahlt.«
    »Keine Angst, Chef. Solange ich noch atmen kann, wird Ihnen keiner ein Haar krümmen. Also, dann führe ich Mister Kvorac jetzt rein!«
    Während Coppers hinausging, richtete sich rfenry Marshall, den seine Freunde nur »Hank« nannten, auf.
    Die Tür ging wieder auf. Ein etwa dreißigjähriger Mann kam herein. Er war hoch gewachsen, schlank und sportlich durchtrainiert, wie Henry Marshall kaum je einen Menschen gesehen hatte. Das harte, markante Männergesicht seines Besuchers verriet Energie und Ausdauer. In seinen wachen, intelligenten Augen lag ein Ausdruck von spöttischer Überlegenheit.
    »Hallo, Hank«, sagte der Mann zu Marshalls grenzenloser Überraschung.
    »Hallo«, erwiderte Marshall unsicher. »Tut mir leid, aber ich kann mich im Augenblick wirklich nicht erinnern. Wo haben wir uns doch kennengelernt?«
    Mr. Kvorac lächelte dünn, sah sich einmal rasch, aber gründlich im Raume um und nahm dann ohne große Umstände in einem bequemen Sessel Platz, nachdem er sich diese Sitzgelegenheit bis dicht an die Wand geschoben hatte.
    »He, wollen Sie bei mir umräumen?«, rief Marshall dabei.
    »Kleine Vorsichtsmaßnahme«, erläuterte Kvorac gelassen. »Ich kann mir das nicht wieder abgewöhnen. Ich setze mich nach Möglichkeit immer so, dass mir keiner in den Rücken kommen kann.«
    »Ach so«, grinste Marshall verständnisvoll. »Kapiert. Gar keine üble Angewohnheit. Man lebt länger dadurch, was?«
    »Wahrscheinlich«, nickte Kvorac. »Aber um auf Ihre erste Frage zurückzukommen, Mister Marshall: Wir haben uns noch nicht kennengelernt. Jetzt sehen wir uns das erste Mal.«
    »Zum Henker, wie kommen Sie dann dazu, so einfach ›Hank‹ zu mir zu sagen?«
    Kvorac lächelte wieder. Er hatte eine ungewöhnliche Art, das zu tun. Es war ein dünnes, spöttisches, überlegenes und gleichsam warnendes Lächeln. Es zeigte, dass sich Kvorac seiner Kraft bewusst war.
    »Ich wollte Ihnen lediglich zeigen, Mister Marshall«, erklärte er, »dass ich mich ein bisschen um Sie gekümmert habe.«
    »Um mich gekümmert? Zum Teufel, was soll denn das heißen?«
    »Regen Sie sich nicht auf, Marshall«, sagte Kvorac ruhig. »Sie hatten vor zwei Jahren schon mal was mit dem Magen, also regen Sie sich nicht auf. Ärger schlägt auf den Magen.«
    Henry Marshall sprang auf und sah seinen Gorilla wütend an. Duff Guy Coppers blickte fragend zurück. Auf ein bestimmtes Zeichen seines Chefs hätte er sich sofort auf den Besucher gestürzt und ihn entweder zusammengeschlagen oder ihn an die Luft befördert - je nach Wunsch seines Chefs. Einstweilen aber blieb ein Zeichen aus, das Coppers zur Aktivität aufgefordert hätte.
    Marshall ging ein paar Mal hin und her, bis er sich ein wenig beruhigt hatte.
    »Okay«, sagte er danach. »Ich sehe, dass Sie ziemlich gut über mich informiert sind, Mister Kvorac. Würden Sie mir letzt erklären, warum Sie zu mir gekommen sind? Ich habe um acht eine Verabredung, ich muss mich noch umziehen, und ich möchte vorher auch noch einen Augenblick Ruhe haben.«
    Kvorac nickte ernst. Er zog eine kleine Karte aus der Rocktasche Sie befand sich in einer steifen Cellophanhülle Er warf sie zu Marshall hinüber.
    »Sehen Sie sich das an«, sagte er dabei Marshall fing die Karte auf und sah sie an. Seine Stirn zog sich in Falten.
    »Sie sind Privatdetektiv, schön«, brummte er »Aber was geht das mich an?«
    Kvorac sah aufmerksam von Marshall zu Coppers und wieder zurück zu Marshall
    »Sagen Sie Ihrem Gorilla, er soll seine Hände möglichst weit weg von der Schulterhalfter lassen. Mit so ’ner Sorte bin ich noch jedes Mal fertig geworden.«
    Verdutzt bückte Marshall seinen Leibwächter an. Das schuldbewusste Gesicht von Coppers verriet deutlich, dass der Detektiv ihn wirklich bei einem-Versuch ertappt hatte, die Pistole zu ziehen.
    »Lass die. Pfoten draußen«, sagte Marshall grob. »Bevor ich nichts sage, fängst du nicht an, irgendwem Schwierigkeiten zu machen, klar?«
    »Klar. Boss«, brummte Coppers.
    »Also«, forderte Marshall. »Ihren Erklärungen steht jetzt endgültig nichts mehr im Wege, Kvorac! Was wollen Sie hier?«
    Der Detektiv legte gelassen die Beine übereinander und lehnte sich bequem zurück.
    »Ich werde Ihnen in aller Kürze eine interessante Geschichte erzählen, Marshall,
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