Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0290 - Koordinaten ins Jenseits

Titel: 0290 - Koordinaten ins Jenseits
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wartete nur, bis sie nur noch wenige Meter entfernt waren, dann konzentrierte er sich und teleportierte.
    Die Tefroder starrten fassungslos auf den Fleck, an dem er gestanden hatte. Von Sonneningenieuren waren sie das plötzliche Verschwinden gewohnt, aber nicht von so einem Wesen, das so aussah, als bestünde es aus Fleisch und Blut.
    Sie berichteten sofort an Centerkommandant Miharos.
    Aber Miharos lächelte nur grimmig. Er war sich seiner Sache und seiner Gefangenen sicher.
    Viel zu sicher.
     
    *
     
    Die Versammlung der Sonneningenieure hatte begonnen.
    Schi hatte Gucky zwar gewarnt, ihn aber doch in einer Mauernische der riesigen Halle versteckt. Er warnte ihn, nicht an seinen augenblicklichen Aufenthaltsort zu denken, da man ihn sonst unweigerlich entdeckte. Seine Gedankenimpulse wurden auf jeden Fall aufgefangen, aber da man ja von seiner Anwesenheit in der verlassenen Station wußte, würde das weiter keinen Verdacht erregen.
    Gucky schob den Filter vor die Sichtscheibe seines Helms, denn die zwanzig Millionen Kugeln verbreiteten ein unerträgliches Licht.
    Es war ein Anblick, wie ihn Gucky noch nie in seinem Leben genossen hatte.
    Die riesige Halle schien sich in das Innere einer Sonne verwandelt zu haben. Die einzelnen Abstände zwischen den Energiekugeln waren nicht mehr zu erkennen, denn jede Lücke wurde durch das Licht dahinter schwebender Ingenieure ausgefüllt.
    Es gab keine Schatten mehr, sondern nur noch Licht ... Licht ... Licht.
    Und Wärme!
    Gucky sah, daß sein Temperaturanzeiger in die Höhe kletterte.
    Die Klimaanlage in seinem Anzug arbeitete auf Hochtouren. Wenn sie ausfiel, war er geliefert.
    Im ersten Augenblick erschrak der Mausbiber vor den intensiven Gedankenströmen, die sich über ihn ergossen. Der akustische Eindruck einer Massenversammlung hatte sich in ein mentales Chaos verwandelt. Es war selbst Gucky unmöglich, da noch einzelne Impulse herauszufinden oder sie gar alle zu ordnen.
    Einige Minuten absorbierte er die Gedankenkaskade, dann schirmte er sich ab. Er hielt es einfach nicht mehr aus.
    Drei der Kugeln kamen in seine Nähe. Es mußten Schi, Mo und Rel sein. Er öffnete den mentalen Abwehrschirm ein wenig und konnte ihre Gedanken empfangen.
    „Niemand bemerkt dich hier", signalisierte Rel, ohne an Guckys Versteck zu denken. „Gleich wird Chron sprechen. Wir nennen ihn auch ‚den Alten‘. Er war schon damals dabei, als die Fremden aus der anderen Galaxis kamen und Verbindung mit uns aufnahmen.
    Er baute die ersten Transmitter für sie."
    Gucky gab keine Antwort. Er rechnete nur nach und kam zu der Feststellung, daß Chron älter als fünfzigtausend Jahre sein mußte.
    Der Gedankenwirrwarr hörte plötzlich auf. Die vielen Millionen Sonneningenieure hörten auf zu senden und gingen auf Empfang, um die Signale des „Alten" aufnehmen zu können. Er mußte ihnen etwas Wichtiges zu sagen haben, denn eine solche Gesamtversammlung hatte seit Jahrtausenden nicht mehr stattgefunden.
    Gucky konnte Chron nicht lokalisieren. Er verschwand in der Masse der anderen Energiekugeln. Aber er empfing sofort seine starken Gedanken, die selbst das vorherige Chaos leicht durchschlagen hätten.
    Chron signalisierte: „Ich habe euch zusammenkommen lassen, um euch einen Vorschlag zu machen. Es ist ein. Vorschlag der schon lange auf seine Verwirklichung wartet, aber die Zeit ist niemals dazu reif gewesen. Es ist die endgültige Erfüllung, die seit unserer Entstehung auf uns wartet. Die großen Mütter rufen uns nun, Freunde, und wir müssen ihrem Ruf folgen."
    Gucky erschrak, denn ein lautloser, mentaler Jubelschrei raste durch das gigantische Gewölbe und drohte, sein Gehirn zu paralysieren. Er schirmte sich ab, so gut er das konnte, ohne den Kontakt völlig zu verlieren. Die Freude der Sonneningenieure schien keine Grenzen mehr zu kennen, und Chron mußte etwas angekündigt haben, das seit Jahrtausenden als größter Wunsch im Unterbewußtsein der Sonneningenieure geschlummert hatte.
    Allmählich ebbte der Jubel ab. „Stille" trat wieder ein.
    Und Chron fuhr fort: „Vor langer Zeit, noch bevor die Fremden aus der anderen Galaxis kamen, lebten wir friedlich in diesem Universum. Wir eilten von Stern zu Stern, und wo wir Leben fanden war es organisches und kaum entwickeltes Leben. Niemals fanden wir unsere Brüder, von denen wir wußten, daß es sie irgendwo geben mußte. Denn die Energie in ihrer Urform ist der Träger allen Lebens. Jeder materielle Körper ist nur ein Hilfsmittel,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher