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0290 - Koordinaten ins Jenseits

Titel: 0290 - Koordinaten ins Jenseits
Autoren: Unbekannt
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unzulänglich und sterblich.
    Die große Mutter hat uns geboren und sie ist es auch, zu der wir eines Tages zurückkehren müssen, um die allerletzte und höchste Form des Lebens zu erhalten. Dieser Tag, Freunde, ist nahegerückt."
    Wieder brauste der unbeschreibliche Jubel auf. In einzelnen Gedankenfetzen fing Gucky Bruchstücke dessen auf, was Chron mit seiner Botschaft gemeint hatte. Er erschrak fast zu Tode, aber dann sagte er sich daß er sich geirrt haben mußte. Er wartete daß es wieder ruhiger wurde. Endlich konnte Chron sich wieder verständlich machen.
    „Die Fremden kamen damals zu uns, und sie waren freundlich und halfen uns. Sie lehrten uns, wie wir unsere Technik vervollkommnen konnten, wenn wir auch keine Gliedmaßen wie sie besaßen. Sie verlangten dafür den Bau des großen Transmitters und der Brücke zur anderen Galaxis, aus der sie ursprünglich kamen. Wir taten es."
    Diesmal war der Jubel nicht so stark wie vorher.
    „Es wird nun Zeit", signalisierte Chron weiter, „daß wir uns auf den Tag vorbereiten. Niemals mehr wieder werden wir organischen Intelligenzen unsere technische Hilfe angedeihen lassen. Wir haben viele Jahrzehntausende in Knechtschaft gelebt, ohne es zu wissen. Man hat unsere Fähigkeiten ausgenutzt. Wir wurden die Werkzeuge gewissenloser Eroberer, und es ist allein unsere Schuld, wenn andere Lebewesen heute versklavt sind. Jene sieben Terraner, die von den Tefrodern gefangengehalten werden, sprachen die Wahrheit. Unser kleiner Freund mit dem Pelz sprach die Wahrheit. Schi, Mo und Rel sprachen die Wahrheit. Heute wissen wir es. Und heute ist der Tag, an dem wir unseren letzten Entschluß fassen werden ..."
    Und abermals jubelten die Sonneningenieure, mehr als jemals zuvor.
    Gucky schirmte sich ab. Er war tief beeindruckt von dem, Geschehen, wenn er auch noch nicht so ganz begriff, was es bedeutete. Etwas Großes und Einmaliges bereitete sich vor, das konnte er sich denken. Es hatte etwas mit dem Glauben der Sonneningenieure zu tun. Vielleicht ein Ritus, ein religiöses Fest, das zugleich das Ende der Zusammenarbeit mit den Tefrodern und Meistern bedeutete.
    Das bedeutete gleichzeitig, daß es den Meistern und ihren Hilfsvölkern niemals mehr gelingen würde, eine Transmitterbrücke zur Milchstraße herzustellen. Die verbliebenen Transmitter waren fest in der Hand der Terraner, und Rhodan würde dafür sorgen, daß sie es auch blieben.
    Gucky spürte eine nie geahnte Erleichterung. Sein extravaganter Ausflug hatte sich gelohnt, und das Donnerwetter, das über ihn hereinbrechen würde, konnte nicht so schlimm sein. Sicher, das Unternehmen hatte schon vierzehn Menschenleben gekostet, aber die Männer der KC-1 waren nicht umsonst gestorben. Ihr Opfer verhinderte eine künftige Invasion der Milchstraße aus dem Andromedanebel.
    Der Jubel ließ nach. Chron meldete sich wieder zu Wort: „Die Feierlichkeiten beginnen mit dem heutigen Tag. Jede Art von Materie verliert ab sofort ihre Bedeutung. Nur noch die Energie darf für uns vorhanden sein, denn bald werden auch wir nur noch aus Energie bestehen und die Kugelform aufgegeben haben. Die Großen Mütter rufen uns. Wir werden ihrem Ruf folgen. Wir werden in ihnen aufgehen, und sie werden abermals Millionen von Jahre leben - mit uns, mit unserer Hilfe, die nichts als ein geringer Dank für das ist, was sie uns einst gaben: das Leben!"
    Diesmal wollten die Freude und der Jubel nicht enden, obwohl die Sonneningenieure zu Tausenden und Millionen wegteleportierten. Die Lücken zwischen den strahlenden Komplexen wurden immer größer, und es war Gucky wieder möglich, einzelne Kugeln zu unterscheiden. Immer mehr verschwanden, aber Schi, Mo und Rel blieben. Zehn Minuten dauerte es, dann war der Saal leer. Die letzten freudigen Gedankenimpulse waren mit den Sonneningenieuren verschwunden.
    „Wir kommen mit zu euch", signalisierte Schi, als Gucky etwas fragen wollte. „Wir sind euch eine Erklärung schuldig."
    Sie teleportierten gemeinsam in die verlassene Funkzentrale zurück, wo sie von Tronar und Rakal bereits ungeduldig erwartet wurden.
    Als Gucky seinen Bericht beendete, war es eine Zeitlang in der Zentrale still. Die drei Sonneningenieure schwebten ruhelos unter der Decke, als wollten sie sich durch Bewegung warm halten.
    Endlich sagte Tronar schwer: „Du weißt hoffentlich, Gucky, was das alles bedeutet?"
    Der Mausbiber machte eine nichtssagende Handbewegung.
    „Ein religiöser Ritus, meine ich. Ich wundere mich nur darüber, daß
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