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0290 - Koordinaten ins Jenseits

Titel: 0290 - Koordinaten ins Jenseits
Autoren: Unbekannt
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schwierig, ein Schiff der Tefroder zu kapern und mit ihm zu fliehen. Die Schiffe der Sonneningenieure waren für eine Flucht ungeeignet, denn sie besaßen keinen eigenen Antrieb und wurden lediglich durch die Teleportationskräfte der seltsamen Energiewesen vorangetrieben, und immer nur um zehn Millionen Kilometer pro Sprung.
    Gucky peilte den Raumhafen an und sprang dann fünfzig Meter tiefer. Er materialisierte mitten in einem Hangar und brachte sich mit einem schnellen Kurzsprung außer Sichtweite des Personals, ehe er bemerkt werden konnte.
    Es war Hochbetrieb in der weiten, hell erleuchteten Halle. Die Temperatur war wieder normal und lag etwa bei zwanzig Grad. Die Kugelraumer der Tefroder standen in Reih und Glied, eine unübersehbare Menge von ihnen, alle startbereit und nicht weit von den Antischwerkraftaufzügen entfernt.
    Gucky verkroch sich in einen Stapel mit Ersatzteilen und beobachtete den Betrieb. Er brauchte keinen Translator, denn als Telepath konnte er die Gedanken aller Tefroder in der Halle lesen.
    Nur das ordnen fiel ihm etwas schwer, da er keine bestimmte Person anpeilte. Die Tefroder wußten nicht viel mehr als er, und sie dachten kaum an die terranischen Gefangenen. Sie hatten ganz andere Sorgen.
    Ein technischer Offizier kam ganz in Guckys Nähe und blieb dort stehen. Er schien eine Art Aufsichtsperson zu sein, aber seine Gedanken waren nicht bei der Arbeit. Zuerst überlegte er, warum seine Frau in letzter Zeit so unzufrieden war und schob es auf seine verdammte Kommandierung zu diesem verlassenen Außenposten. Damit glitten seine Gedanken automatisch zu den Sonneningenieuren, die er aus ganzer Seele haßte - und zwar deshalb haßte, weil die Tefroder in gewisser Beziehung von ihnen abhängig waren. Die Sonneningenieure waren wichtig für die Meister. Sehr wichtig. Wenn sie sich weigerten, auch weiterhin Sonnentransmitter zu bauen, so würde man den stationierten Tefrodern die Schuld daran geben. Also mußten diese verachtungswürdigen Kugeln bei guter Laune gehalten werden.
    Man mußte vor ihnen kriechen und sich so ziemlich alles von ihnen gefallen lassen.
    Wütend ging der Offizier weiter, und jetzt dachte er wieder an seine Frau. Gucky zog sich diskret zurück, denn das Liebesleben eines Tefroders interessierte ihn ganz und gar nicht.
    So, so, also die Sonneningenieure machten ihnen Sorgen. Das war ja ausgezeichnet! Und sie würden ihnen bald noch viel mehr Sorgen bereiten. Vielleicht soviel Sorgen, daß sie den Tefrodern über den Kopf wuchsen.
    Etwas seitwärts stand ein schlankes und kaum fünfzig Meter langes Schiff. An der Form und den Triebwerken erkannte Gucky, daß es sich um ein Schiff mit interstellaren Reichweiten handelte, also mit Linearantrieb. Dabei war es ungemein klein und sicher sehr schnell. Ein Schwarm von Technikern war damit beschäftigt, es zu überholen und Lebensmittel zu verladen. Es war Guckys großes Versäumnis, sich in diesem Augenblick nicht mehr mit den Gedanken der arbeitenden Tefroder zu befassen. Aber er hielt sie für unwichtig. Ihn interessierte nur das kleine Schiff an sich, und er merkte sich seinen Standplatz.
    Das wiederum, so würde sich herausstellen, war kein Fehler.
    Er schaltete den Telekom ein und rief Don Redhorse, aber der Major antwortete nicht. Niemand antwortete. Damit war für Gucky klar, daß man den Gefangenen die Anzüge abgenommen hatte.
    Selbst wenn es ihm gelang, in das Gefängnis vorzudringen, würde eine Rettung sehr schwer sein, wenn er nicht mit den Terranern direkt in einen klimatisierten Raum springen konnte.
    Aber wahrscheinlich gab es einen leichteren Weg, in fünf Stunden.
    Er spionierte noch ein wenig im Hangar umher, erschreckte einen harmlosen Monteur fast zu Tode, als der ihm quer über den Weg lief und teleportierte dann wieder zur Oberfläche empor, diesmal direkt auf den Raumhafen. Es schadete nicht, wenn die Tefroder daran erinnert wurden, daß es ihn auch noch gab.
    Mit eingeschaltetem Temperaturregler und Energieschutzschirm spazierte er an den startbereiten Schiffen vorbei und tat ganz so, als sei er ein Tefroder, obwohl er wirklich ganz und gar nicht wie ein Tefroder aussah. Und es dauerte auch nicht lange, bis man ihn bemerkte.
    Einige Wachen in schwarzen Uniformen näherten sich ihm, die Waffen schußbereit auf ihn gerichtet. Gucky las in ihren Gedanken den Entschluß, ihn beim geringsten Fluchtversuch zu töten. Da er keinen Translator besaß, konnte er ihnen leider nicht sagen, was er von ihnen hielt. Er
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