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0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

Titel: 0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei
Autoren: Die dritte Mahnung war aus Blei
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gemacht hat?«, sagte Phil ablehnend und kippte sich den Rest Gin hinunter.
    »Weil keiner sonst telefoniert hat!«, sagte der Wirt mit zwingender Logik und hielt fordernd seine fette Hand auf.
    Phil fuhr herum. Die Pendeltür am Eingang der Kneipe wurde stürmisch aufgerissen. Fred Nagara hielt den einen Flügel offen und machte ein Zeichen.
    Phil griff in die Tasche und holte eine Münze heraus. Er ließ sie in die ausgestreckte Hand des fetten Kneipers fallen und ging zum Eingang.
    »He, Mister, was ist mit dem Schaden am Telefon?«, brüllte der Will drohend und bewegte sich mit ungeahnter Behändigkeit auf den Durchgang zu, der von dem Raum hinter der Theke in den eigentlichen Schankraum führte.
    »Vielleicht kommt mein Partner noch einmal zurück«, rief Phil gleichgültig und erkundigte sich leise bei seinem Kollegen Fred Nagara: »Was ist los?«
    Fred Nagara berichtete: »Funkspruch von der Zentrale. Die Kollegen von der Telefonüberwachung haben ein Gespräch auf genommen, dass der Gangster mit Mrs. Martin auf der Subway Station geführt hat. Der Anruf kam von einer öffentlichen Fernsprechzelle in der Doyers, Street.«
    »Doyers Street?« Überlegte Phil laut. »Das ist doch ganz hier in der Nähe!«
    Er setzte auch schon zu einem Spurt an. Fred Nagara hatte Mühe, ihm zu folgen. Er gab den anderen Kollegen noch ein Zeichen. Die nahmen auch ihre Beine in die Hand und stürmten hinter den beiden her.
    Phil war den anderen ein ganzes Stück voraus. Er sah auch als Erster die Telefonzelle. Sie lag einen guten Steinwurf vor ihm. Und er sah den Mann, der in diesem Augenblick den Kasten aus Stahl und Glas verließ. Vorsichtig blickte er sich nach allen Seiten um und wandte einen winzigen Augenblick sein faltiges Gesicht Phil zu.
    Ein Zweifel war nicht möglich. Dieser Mann war Bill Parker. Dieses Gesicht und dieser stechende Blick waren nicht zu verwechseln.
    Phil raste weiter. Seine Hand fuhr schon unter die Jacke, um die Smith & Wesson aus dem Halfter zu reißen. Aber dann ließ Phil die Hand wieder sinken. Außer dem Gangster gab es noch eine Menge anderer Leute, die auf der Straße waren. Ganz in der Nähe des Erpressers spielten einige Kinder mit einem Ball. Phil konnte nicht riskieren, einen Schuss abzugeben, ohne dass einer der Passanten gefährdet wurde.
    Phil setzte alles auf eine Karte. Er rannte mit unvermindertem Tempo weiter und hatte den Gangster fast erreicht. Er musste versuchen, Bill Parker in einen Hauseingang zu drängen und hier zu überwältigen.
    Der Gangster musste die Schritte hinter sich gehört haben. Ohne stehen zu bleiben, warf er einen kurzen Blick zurück und erkannte anscheinend instinktiv die Gefahr, die ihm drohte.
    In diesem Augenblick war Phil heran. Er packte den Gangster am Arm und befahl: »Machen Sie keine Dummheiten, Parker! FBI! Kommen Sie mit!«
    Phil drängte den Gangster in einen Hauseingang und entzog ihn den Blicken der neugierigen Passanten, die nicht wussten, in welch großer Gefahr sie schwebten.
    Bill Parkers Hände fuhren in die Höhe. Phil tastete ihn nach Waffen ab. Und dabei machte er einen Fehler. Einen ganz entscheidenden Fehler!
    Er ließ sich durch die scheinbare Kapitulation des Gangsters täuschen. Er glaubte, Bill Parker habe eingesehen, dass Widerstand völlig zwecklos sei.
    Phil stand dicht vor dem Gangster. Der riss urplötzlich sein rechtes Knie hoch und rammte es Phil mit unheimlicher Wucht in den Magen.
    Schmerzgepeinigt krümmte sich Phil einen Augenblick, unfähig, nur einen einzigen Gedanken fassen zu können. Rote Nebel wallten durch sein Gehirn und überschwemmten seine Gedanken mit einem lähmenden Gift.
    Bill Parker nutzte die Gelegenheit. Die erhobenen Hände ballte er zusammen und ließ einen wuchtigen Hammerschlag auf Phils Kopf sausen. Dann schnellte er sich herum und stürzte durch die nur angelehnte Tür in das Innere des Hauses.
    ***
    Phil wusste nicht, wie lange der rote Nebel in seinem Gehirn genistet hatte. Als er sich lichtete, stürzte er hinter dem Gangster her. In dem mit Fliesen ausgelegten Hausflur hörte Phil deutlich das Geräusch des Fliehenden. Ohne sich zu besinnen, hastete Phil hinter dem Gangster die Treppe hinauf. Hier konnte er ihm nicht entrinnen. Einmal musste der Fluchtweg zu Ende sein.
    Phil hielt sich möglichst an der Innenseite der Treppe. Über sich hörte er die hastigen Schritte. Er hörte schon das Keuchen des Gangsters.
    Im vierten Stockwerk wurde eine Tür aufgerissen, doch die Frau zog erschreckt
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