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0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dagegen. Sie waren unwichtig. In dem blonden Mann erkannte sie nicht einmal den ehemaligen Besitzer des Machtkristalls wieder.
    Sie hatte nur Augen für Zamorra! Blinde Augen, in denen der Wahnsinn flammte und die doch sehen konnten.
    »Hund«, schäumte sie. »Bist du unsterblich? Willst du es erproben? Jetzt töte ich dich endgültig!«
    Und sie brachte ihre entfesselte Macht zum Einsatz. Ein Doppelblitz raste aus ihren Augen, traf Zamorra und schleuderte ihn über die Straße wie eine Strohpuppe. Auf die beiden anderen Menschen achtete Kassandra nicht.
    Sie waren unwichtig, wie sie zwischen den Häusern verschwunden waren, gleich zu Anfang. Wichtig war nur Zamorra. Und er war jetzt allein.
    Sein Silberamulett half ihm nicht. Es konnte ihn nicht schützen.
    Kassandra streckte die Arme vor. Sie bewegte die Finger. Sie hörte Zamorra schreien, als eine unsichtbare Kraft ihn packte und vom Boden hochriß. Er wurde in die Luft geschleudert - hoch hinauf, höher und höher! Und dann ließ Kassandra ihn los.
    Er stürzte.
    Er schlug auf, Kassandra lachte schrill. Jetzt hatte sie Zeit, sich um die beiden anderen Wesen zu kümmern, die zu Zamorra gehörten. Sie wagten es, sich an seiner Seite ihr entgegenzustellen. Das mußte bestraft werden.
    Kassandra wandte sich nach rechts. Dorthin war die Frau gewichen. Kassandra versuchte sie zu spüren, erfaßte sie auch und wunderte sich, ihre Gedanken nicht lesen zu können. Aber das war auch egal. Kassandra wußte, wo die Frau war, und sie beschloß, sie zuerst zu töten.
    Gleich mußte die Frau hinter den Häusern auftauchen, vor denen sich Kassandra befand. Kassandras Hände formten einen Feuerball, ließen ihn wachsen und schleuderten ihn dann zwischen den Häusern hindurch der Frau zu.
    Und jetzt konnte sie sich um den Mann kümmern. Auch er würde ihrer Magie nicht entgehen.
    ***
    Ted Ewigk rannte so schnell wie selten. Er ließ sich dabei von seinem Gespür leiten, seiner Para-Gabe, die ihn nicht nur im journalistischen Bereich lenkte und seine Karriere begründete, die ihn inzwischen zum Millionär gemacht hatte. Aber Geld interessierte ihn nicht; nur die Herausforderung, die Leben und Beruf immer wieder aufs Neue für ihn darstellten.
    Jetzt trug die Herausforderung den Namen ZOMBIE.
    Das Gespür brachte Ted auf der Rückseite der Fischerhäuser durch die kleinen Gärten zum letzten Haus auf seiner Seite. Da vernahm er die gellenden Angstschreie einer Frau. Er sah die offene Tür.
    Ohne langsamer zu werden, stürmte er hinein. Dunkelheit empfing ihn. Da war eine offene Tür - hinein! Er sah einen hochgewachsenen Mann, der im Begriff war, eine sich verzweifelt wehrende Frau zu töten!
    Der Zombie!
    Ted stieß sich ab, prallte gegen ihn und riß ihn mitsamt der Frau zu Boden. Seine Handkanten trafen die Schultermuskeln des Zombies, lösten ungesteuerte Reflexe aus. Im Normalfall wären sie gelähmt worden. Hier aber herrschten andere Gesetze. Dennoch wurde der Zombie gezwungen, seinen Todesgriff zu lösen. Ted deckte ihn mit einem rasenden Hagel von Karateschlägen ein. Kein Mensch hätte das lebend überstanden. Der Zombie wurde nur schwer erschüttert, taumelte zurück. Ted federte wieder hoch.
    Er sah die toten Augen.
    Sie hatten etwas Zwingendes, Lähmendes. Ted schüttelte es ab, packte jetzt mit beiden Händen zu, während der Zombie mit durch die Schläge erheblich verlangsamter Reaktion beide Fäuste verschränkte.
    Der Reporter gab ihm keine Chance.
    Er riß und drehte!
    Ein knirschender Laut ertönte, ein klagender, durch Mark und Bein dringender Schrei. Der wilde Fausthieb verpuffte kraftlos. Der Zombie erschlaffte. Ted ließ den Kopf los, an dem er gedreht hatte. Sein Gegner brach polternd zusammen.
    Die Frau wimmerte, schluchzte und nahm nichts von dem Kampf wahr.
    An der Tür lehnte ein Mann, hustete und keuchte, starrte aus verschleierten Augen den Reporter und seinen Gegner fassungslos an.
    Ted straffte sich. Immerhin hatte er es geschafft, einen Zombie auszuschalten, auf eine der wenigen Arten, die das möglich machten. Er hatte ihm das Gesicht nach hinten gedreht.
    Töten konnte er ihn damit nicht, denn der Zombie war längst tot. Aber er konnte ihn damit erlösen.
    Stavros, der Seemann mit dem Kapitänspatent, hatte seinen Seelenfrieden gefunden.
    ***
    Zamorra hatte Glück gehabt. Als er stürzte, fiel er nicht auf die Straße, sondern auf ein Hausdach. Es krachte laut, schüttelte ihn mörderisch durch, aber er kam mit ein paar blauen Flecken davon. Er
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