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0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch
Autoren: Werner Kurt Giesa
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waren die drei Schwimmer deutlich zu sehen. Und eine Viertelstunde später kletterten sie an Bord des kleinen Kutters.
    Drei Männer befanden sich an Bord. Sie hüllten die Geretteten in große Decken, um sie vor der Abendkühle zu schützen. Zamorra, das Sprachgenie, verstand genug Griechisch, um sich mit den Fischern auseinanderzusetzen. Wo das nicht reichte, half Englisch weiter, die Weltsprache, die sich auch hier immer mehr durchsetzte.
    Die Fischer waren etwas mißtrauisch. Wie konnte die SAMOS so einfach explodieren? Die Story vom Maschinenschaden, die Zamorra ihnen erzählte, glaubten sie nicht.
    »Es gab Vorfälle in der vergangenen Nacht, die mit dem normalen Menschenverstand auch nicht zu erklären sind«, machte der Kapitän des Kutters eine vage Andeutung. »Wenn wir im Dorf sind, werden Sie vielleicht mehr darüber erfahren. Ich vermute Zusammenhänge.«
    »Was für Zusammenhänge? Was vermuten Sie?« hakte Zamorra nach.
    »Später. Wir werden Ihnen einen jungen Mann und zwei Mädchen zeigen. Sie haben erstaunliche Dinge zu berichten.«
    Mehr ließ er sich nicht entlocken, während der Kutter Limnos entgegentuckerte. Hinter ihnen wurde die See ruhig. Von dem verbrannten Wrack war nichts mehr zu sehen, nicht einmal mehr Schaum auf den Wellen. Die SAMOS existierte nicht mehr.
    Zamorras Hände umschlossen unter der rauhen Decke Merlins Stern. Sie hatten eine empfindliche Niederlage gegen Kassandra hinnehmen müssen. Zudem war Teds Kristall jetzt verloren. Eine Positionsbestimmung war schlechthin völlig unmöglich geworden.
    Niemand ahnte, daß der Dhyarra sich ja längst nicht mehr auf dem Meeresgrund befand - wie auch Kassandra nicht!
    An Kassandra dachte Zamorra und fragte sich, wie er ihr noch beikommen konnte. Mit dem Amulett ging es nicht. Wasserbomben auf das Wrack? Torpedos? Anders würde es unmöglich sein. Aber wie an diese Waffen kommen? Hier zeigten sich die Grenzen des Privatmannes. Und hier würde auch ein Sonderbevollmächtigter wie Balder Odinsson nichts ausrichten können.
    Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte - diese Schlacht hatte Kassandra gewonnen.
    ***
    Irgendwo nahe der Küste, gar nicht so sehr weit von jenem kleinen Fischerdorf entfernt, erwachten in einer Erdhöhle die beiden Zombies. Kassandras Sklaven vernahmen den Ruf ihrer Herrin. Die Dunkelheit kam, und noch bevor die Sonne ganz am Horizont versunken war, erhoben die beiden sich, fühlten, wie neue Kraft sie durchfloß, und verließen die Höhle.
    Sie eilten Kassandra entgegen, um ihr zu huldigen und sie vor allen Bedrohungen zu schützen. Sie waren Kassandras Leibwächter. Sie waren die Keimzelle ihrer neuen Macht.
    »Ich brauche mehr Sklaven. Viel mehr«, sagte sie. »Kreaturen, die mir widerspruchlos dienen und die Troja, wenn es neu entsteht, mit Leben erfüllen werden. Wo finde ich diese Menschen?«
    »Wir zeigen sie dir, Herrin. Wir führen dich hin.«
    »Das werdet ihr tun, ihr werdet sie zu euresgleichen machen. Dies ist der Anfang«, sagte Kassandra.
    Sie setzten sich in Bewegung. Drei Alptraumkreaturen, die sich durch die beginnende Dunkelheit bewegten, um den Tod zu bringen.
    Nein - Schlimmeres als den Tod…
    ***
    »Allmählich wird es zur lieben Gewohnheit, Ausländer aus dem Wasser zu fischen, ihnen mit allerlei Dingen auszuhelfen und nichts weiter als ein Dankeschön dafür zu bekommen«, murrte der Kapitän des Kutters.
    »Seien Sie unbesorgt - Sie bekommen alle Unkosten erstattet«, versicherte Zamorra etwas verstimmt. »Wir müssen nur selbst erst einmal wieder an Geld kommen. Und dazu müssen wir zumindest telefonieren.«
    »Und da es in unserem Dorf kein Telefon gibt, vertrauen Sie wieder auf meine Funkanlage«, brummte der Käpt'n. »Nein, ich verweigere Ihnen nichts. Bloß kommt es mir und auch allen anderen äußerst seltsam vor, daß gerade in diesen beiden Tagen sich alles häuft.«
    Damit hatte er Zamorra schon wieder neugierig gemacht. Als er dann die Tür eines größeren, flachen Hauses aufstieß und Zamorra vor sich her hineinschob, hob der die Brauen. Ein junger Mann und zwei ausgesucht schöne Mädchen unterbrachen ihre offenbar angeregte Unterhaltung und sahen auf.
    Die Unterhaltung war auf Deutsch geführt worden. Also handelte es sich nicht um Griechen! Obwohl sie die einfache Kleidung der Fischer trugen. Daher also die Bemerkungen des Kapitäns! Hier schien sich bereits ein weiteres Drama abgespielt zu haben.
    Ted Ewigk der nach Nicole eingetreten war, hob die Hand. Er
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