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0289 - Das System der blauen Riesen

Titel: 0289 - Das System der blauen Riesen
Autoren: Unbekannt
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nicht eher tun können, bis er alles erfahren hatte, was er wissen wollte. Und bis das geschehen war, konnte viel Zeit vergehen. Es kam nur darauf an, den Centerkommandanten von Hoel lange genug hinzuhalten.
    Die Gleiter näherten sich und landeten auf dem flachen Dach.
    Bewaffnete Tefroder sprangen heraus und gingen auf Redhorse zu. Als sie sahen, daß er keine Waffen bei sich hatte, senkten sie ihre Impulsstrahler. Ein Offizier trat auf ihn zu und forderte ihn fast höflich auf, ihn zu Miharos zu begleiten.
    Da wußte Redhorse, daß er vorerst sicher war. Er nickte und ging zu dem ersten Gleiter.
    Minuten später war er unterwegs zum Centerkommandanten.
     
    *
     
    Schi kam zurück in die verlassene Funkzentrale.
    „Sie haben ihn abgeholt", berichtete er.
    Gucky nickte.
    „Ich weiß, und er hat sich nicht sehr wohl gefühlt dabei. Aber sie behandeln ihn sehr vorsichtig, damit er leichter spricht. Miharos’ will es wahrscheinlich zuerst mit falscher Freundlichkeit versuchen.
    Und für eine gewisse Zeit mag das so gut gehen. Aber dann, wenn Miharos merkt, daß Redhorse ihn nur hinhalten will, wird sich die Methode ändern. Bis dahin, Schi, müßt ihr euch endlich entscheiden haben. Wir brauchen eure Hilfe, und zwar möglichst bald."
    „Ihr müßt Geduld haben", bat Schi. „Wenn die Versammlung stattfindet, fällt die letzte Entscheidung. Ein Tefroder will euch übrigens sprechen. Er wartet bei eurem Beiboot in der Wüste, zweihundert Kilometer von hier."
    Tronar und Rakal kamen herbei, als Gucky übersetzt hatte.
    „Ein Tefroder will uns sprechen?" fragte Tronar mißtrauisch. „Das wird eine Falle sein. Man rechnet damit, daß wir wenigstens das Boot zurückhaben wollen."
    „Was will er von uns?" erkundigte sich Gucky.
    „Das weiß ich nicht", mußte Schi zugeben. „Aber seine Gedanken sind nicht falsch. Soll ich euch hinbringen?"
    Gucky sah sich um. Er fühlte sich in der verlassenen Funkstation ziemlich sicher und tauschte das Versteck nicht gern mit der Ungewißheit der Wüste ein. Außerdem hatte er keine Ahnung, was der Tefroder von ihnen wollte.
    „Du kannst uns hinbringen", sagte er schließlich. „Aber du mußt uns zurückteleportieren, sobald Gefahr droht."
    „Ich bleibe in der Nähe", versprach Schi.
    Das Beiboot stand noch an seinem alten Platz in der Felsenschlucht. Aber es war nicht mehr allein. Keine fünfzig Meter von ihm entfernt stand ein zweites Beiboot, ein wenig anders in der Form, aber genauso groß. Einige Tefroder in Schutzanzügen spazierten an den Felshängen herum und taten ganz so, als interessierten sie sich neuerdings für die geologischen Verhältnisse auf dem Planeten Hoel.
    Schi stieg ein paar Dutzend Meter hoch und blieb dann im blauen Himmel stehen. Eine der beiden Sonnen war inzwischen untergegangen, aber noch während sich die zweite dem Horizont näherte, färbte sich der Himmel im Osten hellblau. Die dritte Sonne ging auf.
    Tronar und Rakal blieben stehen, während Gucky langsam und zur sofortigen Teleportation bereit auf die Tefroder zuging. Die hatten ihn bemerkt. Einer von ihnen winkte und kam auf Gucky zu.
    Er trug keine Waffe im Gürtel, dafür aber einen kleinen Translator vor der Brust.
    Es war Wachkreuzer-Kommandant Gerlachos.
    „Kleiner Freund der Terraner", sagte er, als er nahe genug herangekommen war. „Es tut mir leid, daß ich euch in eine so kritische Lage gebracht habe. Es ist meine Schuld, wenn es auch nicht meine Absicht war."
    „Ich glaube dir", erwiderte Gucky und spürte plötzlich eine unerklärliche Erleichterung.
    „Aber helfen wirst du uns auch nicht können. Redhorse hat sich freiwillig gestellt, um seine restlichen sechs Leute zu retten."
    Gerlachos schien verlegen.
    „Sein Opfer ist vergebens", sagte er schließlich. „Der Centerkommandant wird ihn genauso töten lassen wie seine Leute, sobald er alles erfahren hat, was er wissen will."
    „Ich dachte es mir." Gucky sah Gerlachos direkt in die Augen.
    „Eine Frage habe ich: Würdest du uns helfen, wenn es dir möglich wäre?"
    „Das würde ich, aber ich kann es nicht tun ohne mich und meine Leute in größte Gefahr zu bringen. Es ist gefährlich genug, mit dir zu sprechen. Ein Verräter in meiner Mannschaft, und ich bin verloren."
    „Und warum sprichst du mit mir?"
    Gerlachos deutete hinauf in den Himmel. Schi war als glänzende Kugel zu erkennen.
    „Weil Miharos seine Befugnisse überschritten hat. Die Sonneningenieure sind unsere wichtigsten Verbündeten. Wenn sie sich weigern,
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