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0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin
Autoren: Jason Dark
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Bett gebracht und hofften, daß er bald einschlafen würde. Shao, Suko und ich saßen im Wohnraum zusammen, starrten auf unsere Fußspitzen und schwiegen.
    Ich drehte eine brennende Zigarette zwischen Zeige- und Mittelfinger, schaute den feinen Rauchschwaden nach und dachte in diesen Augenblicken an nichts.
    Es war die Depression, die mich schlagartig überfallen hatte, denn es blieb nicht aus, daß einem solche Gedanken kamen. Wir hatten sehr lange und hart gegen die dämonische Seite gekämpft, viele Siege errungen, aber auch zahlreiche Niederlagen einstecken müssen. Und eine der härtesten, wenn nicht die härteste überhaupt, hatten wir am gestrigen und heutigen Tag erlitten.
    Zwei gute Freunde waren von unserer Seite gerissen worden. Es kam mir vor, als wären sie tot. Vielleicht wäre das nicht einmal so schlimm gewesen wie der Zustand, in dem sich Bill und Sheila momentan befanden. Der Teufel hielt sie in seinen Krallen, sie waren verschollen in der Hölle, und ich fragte mich, ob es je eine Chance geben würde, sie wieder zurückholen.
    Das sah Suko auch so, denn er unterbrach mit seiner folgenden Frage das Schweigen.
    »Wie können wir sie wieder zurückholen, John?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Deine Meinung, Shao?«
    Die Chinesin hob die Schultern. Ihr Gesicht war bleich, die Augen zeigten vom Weinen rote Ränder.
    »Also keine Vorschläge«, faßte Suko zusammen. »Wie ich es mir gedacht habe.«
    »Weißt du denn etwas?« Ich schaute ihn an.
    »Nein, eigentlich auch nicht«, gab Suko zu.
    »Na bitte.«
    »Aber ich denke nach.«
    »Ja, und ich schlafe«, sagte ich sarkastisch.
    »Das will ich damit nicht gesagt haben, John. Mir ist da nur etwas, sagen wir ruhig, Verrücktes eingefallen.«
    »Raus mit der Sprache!« forderte ich meinen Partner auf.
    »Es müßte uns doch gelingen, den Teufel zur Freilassung von Sheila und Bill zu zwingen.«
    Ich klatschte Beifall. Dabei fiel Asche von der Zigarette. »Und das nennst du einen tollen Vorschlag, Alter?«
    »John, du bist ungerecht«, meldete sich Shao.
    Ich hob meinen Blick, schaute in das ernste Gesicht der Frau und merkte selbst, daß ich falsch reagiert hatte.
    »Ja, tut mir leid, Shao. Vielleicht hast du recht.«
    »Was hältst du von meinem Vorschlag?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Im Prinzip habe ich daran auch schon gedacht. Er ist auch nicht schlecht, nur würde der Teufel auf nichts eingehen, auf keine Bedingungen. Er schließt keinerlei Kompromisse, und bei den Conollys schon gar nicht. Überlege mal, welche Trümpfe der Satan in den Händen hält. Das ist unwahrscheinlich. Sheila und Bill, zwei seiner Erzfeinde. Himmel, ich komme da nicht mehr mit.«
    »Recht hat John«, sagte Shao.
    »Was könnte ihn zwingen, die beiden wieder freizugeben?« Suko blieb beim Thema.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber dich hat er auch schon aus der Hölle entlassen, als Morasso Asmodina köpfte.«
    »Das war etwas anderes. Da hatte er ein Spiel aufgezäumt, das nur er kannte. Jetzt auf dasselbe Pferd zu setzen, hieße Äpfel mit Birnen zu vergleichen.«
    Suko gab dennoch nicht auf. »Und wenn wir andere Personen mit einschalten würden?«
    »An wen denkst du da?«
    »Myxin, Kara, den eisernen Engel«
    »Was haben sie mit dem Teufel zu tun?«
    »Stimmt auch wieder«, gab Suko zu.
    »Diese drei sind legendäre Gestalten. Sie haben mit dem Teufel im eigentlichen Sinne nicht viel zu tun gehabt. Ihre Gegner waren andere. Die Großen Alten, finstere Urgötter und Urgötzen aus Zeiten, an die wir gar nicht erst zu denken brauchen. Nein, Suko, da sehe ich keine Chance. Wirklich nicht.«
    Der Chinese schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht so recht, John. Wir sollten es trotzdem versuchen.«
    »Und wie?«
    Nach meiner Frage schaute auch Shao ihren Freund skeptisch und erwartungsvoll an.
    »Man müßte versuchen, die von mir erwähnten Personen für den Kampf gegen den Teufel zu gewinnen. Vielleicht gibt es irgend etwas, das sie tun können. Möglicherweise besitzen sie trotz allem eine gemeinsame Basis, und die müßten wir finden. Wenn der Eiserne oder Kara in die Hölle eindringen und dem Teufel etwas Wichtiges stehlen, ich sage es bewußt einmal simpel, könnten wir ihn doch damit erpressen, und er würde Sheila sowie Bill vielleicht freilassen.«
    Ich schaute meinen Freund an. »Das ist deine ehrliche Meinung?«
    »Ja.«
    »Gesetzt den Fall, es gelingt uns tatsächlich. Stellt euch vor, der Teufel gibt die beiden frei. Glaubst du denn, daß Sheila und Bill noch so
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