Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sofort, das wirst du ja inzwischen gemerkt haben.«
    Und ob der Mann das gemerkt hatte. Odgen bezeichnete sich selbst als einen abgebrühten Typ, der Sich durch nichts so leicht aus der Ruhe bringen ließ. Er hatte Tieren gegenüber keine Gefühle, sondern betrachtete sie als Ware. Und die Chemiekonzerne zahlten gut. Manchmal hatte er noch nicht einmal etwas mit dem Transport zu tun. Den nahmen ihm seine Geschäftspartner ab. Sie holten die Tiere mit extra dafür angefertigten Wagen ab.
    Allerdings mehr Katzen als Hunde. Von ihnen gab es auch genug. Schwierigkeiten hatte Odgen bisher noch nicht gehabt.
    Wenn er auf Katzenfang ging, fuhr er in einen anderen Stadtteil, wo ihn niemand kannte, und in den frühen Morgenstunden befand sich sowieso kaum jemand auf der Straße. Odgen ›arbeitete‹ mit einem chemischen Lockmittel.
    Aber wie war diese verdammte Brenda nur auf ihn gekommen?
    Und sie nannte sich ›the cat‹! Unmöglich, so etwas. Eine Frau, die sich Katze nannte! Für Odgen war es makaber, und er fühlte es kalt den Rücken hinablaufen. Bisher hatte er sein Haus nicht als unheimlich kennen gelernt, nun aber glaubte er, der Mittelpunkt zahlreicher sich schnell verdichtender Spannungen zu sein.
    Ihm war nicht wohl.
    »Beeil dich! Ich will hier nicht festwachsen!« zischte Brenda hinter ihm, und es hörte sich tatsächlich wie das Fauchen einer Katze an.
    Er schob den Schlüssel vorsichtig ins Schloß. Die Haut in seinem Nacken spannte sich dabei, und er wußte genau, daß er einen Fehler beging, wenn er jetzt aufschloss. Aber er sah keine andere Möglichkeit, sein Leben zu retten.
    Die Frau hinter ihm würde gnadenlos schießen!
    Die Innentüren des Hauses bestanden zwar aus Holz, aber sie waren mit Metall verstärkt, ausbruchssicher und auch sicher gegen kratzende Katzenpfoten.
    Im Raum dahinter war es dunkel. Durch die offene Tür strömte Katzengeruch, der auch von Brenda wahrgenommen wurde, so daß ihre Augen anfingen zu leuchten.
    Ja, hier waren sie richtig!
    »Mach Licht!« befahl sie.
    Clive Odgen räusperte sich. »Moment noch!« antwortete er. Irgendwie fühlte er sich zu Tode bedroht, und es war nicht allein die Waffe, die dazu beitrug. Nein, die Frau selbst strömte diese Kälte aus. Sie war ihm unheimlich, suspekt, und sie kam ihm wie eine Katze auf zwei Beinen vor. Zudem konnte er sich vorstellen, daß sie durchdrehte, wenn sie sah, wie er die Tiere hielt.
    Er sorgte nicht für Sauberkeit in den Käfigen. Es war ihm egal, wie sehr alles stank, aber die Frau würde da sicherlich anders reagieren, und dem wollte er entgegentreten.
    Nahe der Tür stand eine Schaufel. Sie hatte einen kurzen Stiel, war sehr handlich, und Odgen konnte mit ihr schnell und sicher zuschlagen. So manch störrisches Tier hatte er mit ihr vom Leben in den Tod befördert.
    Diesmal sollte sie einen Menschen treffen.
    Brenda hatte ihn zwar gewarnt, doch was kümmerte es ihn?
    Wenn die Überraschung auf seiner Seite war, war die andere ohne Chance. Mit einem schnellen Griff hatte er die Schaufel gefunden und an sich genommen. Die im Raum versammelten Katzen blieben zum Glück nicht ruhig. Ihr Miauen übertönte andere Geräusche.
    Zwei Dinge tat Odgen zur selben Zeit. Er schlug auf den Lichtschalter. Im Raum wurde es hell, und er kreiselte gleichzeitig herum, wobei er noch in der Bewegung die Schaufel schleuderte.
    Sie hätte mit dem Blatt genau die Körpermitte getroffen, aber der Werfer hatte nicht mit der Reaktionsschnelligkeit der Frau namens Brenda gerechnet.
    Sie mußte es geahnt, gespürt, gerochen haben. Mit einem blitzschnellen Side-stop huschte sie nach rechts, und haarscharf passierte das Wurfgeschoss ihre Hüfte.
    Irgendwo hinter der schwarzhaarigen Frau prallte es mit einem blechernen Geräusch gegen die Wand, und Odgen, der Tierfänger, stand wie angewurzelt auf der Schwelle.
    Er begriff nichts. Es war unwahrscheinlich, wie schnell diese Frau reagiert hatte, zu vergleichen mit der Reaktion einer Katze, doch eines war ihm klar.
    Sie konnte ihn töten, wenn sie wollte!
    Er schaute in die Mündung, er blickte in das maskenhaft starre Katzengesicht und in die kalten Augen. Er sah aber auch das wie eingefroren wirkende Lächeln, das die Lippen in die Breite zog, und wußte Bescheid. »Hast du etwas zu deiner Verteidigung zu sagen?« fragte sie mit spöttischer Stimme.
    Er schüttelte den Kopf, denn sprechen konnte er nicht.
    Brenda schoß nicht. Sie nickte nur, und es war gleichzeitig ein Zeichen für ihn, den Raum zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher