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0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin
Autoren: Jason Dark
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der von hinten und in einem gewaltigen Bogen auf mich zusprang.
    Jason, der Riesenkater!
    Und er schleuderte mich mit seinem schweren Körper so hart zu Boden, daß ich mich überschlug.
    Dann war er über mir!
    Zwei Schüsse hatte er abgegeben. Obwohl er die Kugeln mit seinen Blicken nicht verfolgen konnte, hatte er doch gesehen, daß beide Schüsse Treffer gewesen waren.
    Volltreffer sogar!
    Der Riesenkater war zurückgewichen, aber die Katzenfrau hatte die Kugel geschluckt, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Sie hatte sie geschluckt!
    Ross Delany formulierte diese Tatsache zu einem geistigen Schrei, der wie ein greller Blitz durch sein Gehirn raste. Er konnte es nicht fassen, nicht begreifen, und er war einfach zu perplex, um noch ein drittes Mal abzudrücken.
    Sie kam auf ihn zu.
    Seltsam grünlich schimmerte der Katzenschädel. Es war eine schmutzige Farbe, die so wirkte, als wäre Schaum ineinandergelaufen. Die Augen blickten kalt, starr und gnadenlos, der Gang war schleichend, dennoch gespannt und schnell.
    Dann sprang sie.
    Es war ein Sprung der Superlative. Während der blondhaarige Mann von diesem Riesenkater erwischt und zu Boden geschmettert wurde, griff die Katzengöttin Ross Delany an.
    Sie hatte die Arme ausgestreckt, die Finger gespreizt, und diese sah Delany als erste dicht vor seinem Gesicht erschienen.
    Nein, keine Finger.
    Krallen!
    Lang, spitz, leicht gebogen – und tödlich!
    Die ersten Schläge. Unheimlich hart geführt, trafen sie das deckungslose Gesicht es Mannes. Noch nie im Leben hatte Ross Delany einen so großen Schmerz verspürt. Er glaubte, daß ihm die Haut abgerissen würde, sank zusammen und vernahm über sich das schreckliche Fauchen der Katzengöttin, die zur Bestie wurde.
    Sie war jetzt mehr Tier als Mensch, drückte ihre Arme zur Seite, hob sie dann an und stieß sie nach unten.
    Gnadenlose Hiebe prasselten auf den Mann nieder. Zuerst spürte er sie noch, er sah auch das Blut, dann kam der große, aber nur kurze Schmerz, dem das alles verzehrende Dunkel folgte.
    Ross Delany starb vor dem Haus.
    Und die Katzengöttin hatte ihr drittes Opfer erwischt. Mit blutigen Krallen fuhr sie in die Höhe, drehte sich um, wollte zu Sinclair und blieb noch in der Drehung stehen.
    Ein Ruf hatte sie erreicht.
    Ein Befehl!
    Hörbar nur für sie. Aber sie kannte die Stimme, die da geschrien hatte.
    Osiris rief nach ihr!
    »Verdammte und Verfluchte. Du hast meinen Befehl missachtet. Du hast getötet. Zu mir!«
    Und Bastet ging…
    ***
    Der Riesenkater hatte mich mit einer so großen Wucht angesprungen, daß ich durch den Schwung selbst aus der Reichweite seiner Pfoten geschleudert wurde und er damit quasi ein Eigentor geschossen hatte. Bevor er sich herumwerfen und mich packen konnte, hatte ich mich schon zur Seite gerollt, die Beretta in Anschlag gebracht und auf ihn gezielt.
    Ich wußte in diesen Augenblicken nicht, aus welchem Grund ich nicht abdrückte, vielleicht tat es mir einfach leid. Jedenfalls zögerte ich eine Sekunde zu lang, und die reichte dem Kater, um mich zu überlisten. Bisher hatte er sich auf mich geworfen, diesmal machte er es anders. Er kratzte mit den Pfoten und schleuderte mir Dreck ins Gesicht. Für einen Moment war ich blind. Ich hörte nur sein Fauchen, dazwischen das Schreien eines Menschen, und dann griff er wieder an.
    Es war wie ein lebendiges, zuckendes, pulsierendes Gebirge, das da auf mich zuhechtete. In meiner Verzweiflung schoß ich ungezielt, zog auch noch den silbernen Dolch und schleuderte ihn ebenfalls.
    Ob er getroffen hatte, wußte ich nicht zu sagen. Etwas streifte mich an der Schulter. Ich vernahm ein jaulendes, hohes, klägliches Schreien, rollte mich herum, säuberte meine Augen von Dreck und Staub und konnte endlich sehen, was geschehen war.
    Allerdings hatte sich ein Schleier vor meine Augen gelegt, so daß ich die Szene nur verschwommen mitbekam.
    Dennoch war es keine Täuschung.
    Der Kater schrumpfte zusammen!
    Meine Drüsen produzierten Tränen, die allmählich die Augen frei wuschen, so daß mein Blick endlich wieder klar wurde.
    In der Tat hatte es den Riesenkater erwischt.
    Auf seine ursprüngliche Größe schrumpfte er zusammen, und seine lauten Schreie wurden kläglicher, wimmernder und qualvoller. Dies zeigte mir an, daß von ihm keine Gefahr mehr drohte.
    Er hatte mich besiegen und töten sollen, das Gegenteil war eingetroffen.
    War ich ein Gewinner?
    Ich wußte es nicht. Irgendwie tat mir das Tier leid, und zum Schluß lag es auf dem Rücken,
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