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0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin
Autoren: Jason Dark
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Haus.
    In den Schein trat ein Schatten.
    Brenda the cat!
    Ich wartete, sah einen Körper, sah sie und hielt den Atem an.
    Brenda hatte sich verändert, und sie zeigte sich mir in ihrer wahren Gestalt…
    Ich hatte gewußt, daß mit Brenda etwas nicht stimmte. Sie sah zwar aus wie ein Mensch, aber sie war es nicht mehr.
    Deutlich im aus der offenen Tür fallenden Lichtschein nachgezeichnet erkannte ich ihre wahre Gestalt.
    Halb Mensch – halb Katze!
    Sie hatte noch den menschlichen Oberkörper, trug auch ihren blauen Rock und den gelben Pullover, doch aus dem Ausschnitt ragte der Kopf einer Katze.
    So groß wie der Schädel eines Menschen. Ein seltsamer Kopf mit hoch aufgerichteten Ohren, den schrägen Katzenaugen, die ich ja schon kannte, der langgezogenen Nase, dem breiten Mund und dem zitternden Schnurrbart.
    Der Kopf war nicht von einem schwarzen Fell bedeckt, sondern von einem grüngelben. Die beiden Farben liefen ineinander über, so daß man nicht sagen konnte, welche Farbe dominierte.
    Faszinierend war es allemal, und ich konnte meinen Blick von dieser Gestalt einfach nicht lösen.
    Sie würde sicherlich reden, aber sie hielt sich zurück. Nicht ein Wort drang aus ihrem Katzenmaul, und sie starrte uns nur aus den grünlich schimmernden Augen an.
    Da sie nichts sagte, wollte ich den Anfang machen und fragte:
    »Du bist Brenda?«
    »Ja und nein.«
    Glatt flossen die Worte aus ihrem Katzenmaul. Dabei redete sie mit der Stimme, die ich schon kannte, denn sie hatte als normaler Mensch ebenso gesprochen.
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Ich bin eine Doppelperson!« klärte sie mich auf. »In mir wohnt der Mensch ebenso wie die Göttin.«
    »Eine ägyptische Göttin?« hakte ich nach.
    »Ja, so ist es, John Sinclair!«
    Während sie mir die Antwort gab, dachte ich darüber nach, was ich von den ägyptischen Göttern und Göttinnen alles wußte. Viel war es nicht, aber daß es eine Katzengöttin gab, das wußte ich schon. Nur fiel mir der Name im Moment nicht ein.
    Sie schien auch Gedanken lesen zu können, denn sie sagte:
    »Streng dich nicht an, John Sinclair, du weißt sowieso nicht, wie ich heiße. Deshalb will ich dir meinen Namen verraten. Ich bin Bastet!«
    In einer anderen Situation hätte ich mir gegen die Stirn geschlagen. Natürlich, Bastet. Ich hatte den Namen schon des öfteren gelesen, aber man konnte ja nicht alles behalten.
    Bastet! Eine Löwin war sie einmal gewesen. Ein gefährliches, unheimliches Wesen, das aus Ägypten hatte fliehen müssen und ihr Exil in Nubien fand.
    Sehr lange Zeit hatte sie dort verbracht und nicht nur eine innere Wandlung erlebt, auch eine äußerliche. Ihr war die Evolution von der Löwin zur Katze gelungen, und in letzterer Gestalt war sie auch wieder zurückgekehrt. Nach sehr, sehr langer Zeit, und die Ägypter gewöhnten sich an sie. Die Menschen in der Spätperiode akzeptierten sie, und so wurde die Gestalt der Katze vertraut. So vertraut sogar, daß man ihr einen Tempel baute. Und zwar in Bubastis.
    Ich erinnerte mich auch an Abbildungen, die ich von ihr gesehen hatte. Dort wurde sie meist in einer königlichen Pose gezeigt, aber auch mütterlich und junge Katzen säugend.
    Nun stand sie vor mir.
    »Ich sehe dich überrascht, Mensch«, erklärte sie mir.
    »Das bin ich auch.«
    Sie lachte. Schnell wurde sie wieder ernst. »Es mußte sein, denn ich konnte nicht mehr länger zusehen, was Menschen mit den Katzen alles anstellten, die in unserer Zeit als heilige Tiere verehrt worden waren. Zunächst schickte ich Jason, den Boten. Er sollte mir Bericht erstatten, doch er geriet in die Hände dieses brutalen Tierfängers Clive Odgen. Im Reich der Zwischenwelt hörte ich seine verzweifelten Hilfeschreie aus diesem verdammten Käfig. Ich mußte etwas tun und beschloss, mich zu rächen. Als Brenda the cat kam ich in diese Welt, um meine Rache durchzuführen. Ich fand Jason schnell, und ich fand auch den Mann, der für alles verantwortlich war. Er war ein Bastard, ein Schwein, ein Sadist, denn er hielt die Tiere in winzigen Käfigen gefangen. Aber nicht nur das. Im Keller befanden sich die Kadaver der toten Katzen. Ich beschloss, sie auszunutzen.«
    »Waren es die mit den roten Augen?« fragte ich.
    »Genau, Sinclair. Die waren es. Ich besitze die Macht über Katzen, und ich hauchte ihnen das seelenlose Leben ein, damit sie meine Rache vollendeten. Sie erwachten aus ihrer Totenstarre, wobei ich erleben konnte, daß meine Kraft, die einst aus der Sonne gekommen war, noch nicht
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