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0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin
Autoren: Jason Dark
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mit den roten Augen waren für ihn der Horror in Person. Noch nie im Leben hatte er sich vor etwas so sehr gefürchtet.
    Sie hatten sich verzogen. Jawohl, sie waren nicht mehr da.
    Vielleicht hatte der andere Typ auch mit ihnen aufgeräumt. Das wäre stark gewesen.
    Aber wie ging es jetzt weiter? Ross Delany wollte so rasch wie möglich weg. Er konnte einfach nicht mehr bleiben. Dieses Haus war für ihn zu einem Hort der Angst und des Schreckens geworden. Ihm fiel ein, daß auch Odgen einen Wagen besaß. Nur parkte der immer an einem anderen Platz. Und ihn zu erreichen, musste Ross Delany um das Haus gehen.
    Das wollte er noch riskieren.
    Er kannte sich aus, schlug einen Bogen und vernahm plötzlich die Stimmen. Da sprachen ein Mann und eine Frau.
    Eine Frau?
    Ross Delany blieb stehen. Er schob seine Unterlippe vor, die Augen verengten sich, und er wunderte sich darüber, daß noch eine Person existierte.
    Wo war sie hergekommen?
    Odgen war nicht verheiratet. Bei ihm hätte es auch keine Frau ausgehalten. Jede wäre bereits nach ein paar Tagen geflüchtet. Sie brauchte nur den Job zu sehen, mit dem Odgen sein Geld verdiente.
    Da fiel es ihr leicht, für immer zu schwinden.
    Und der Typ, der ihn gerettet hatte, sprach mit der Frau. Sie standen vor dem Haus. Da die beiden von Ross durch das Gebäude getrennt waren, konnte Delany nichts verstehen.
    Wo Menschen waren, gab es auch Sicherheit. Von dieser Voraussetzung ging er aus, und so setzte er sich wieder in Bewegung. Vorsichtig, tastend, denn er dachte immer wieder an die Katzen, die noch in der Nähe lauern konnten.
    Vielleicht saßen sie auch auf dem Haus. Er warf einen Blick zum Dach hin. Keine glühenden Augenpaare starrten auf ihn nieder.
    Innerlich jubelte er. Dieser blondhaarige Typ hatte sie bestimmt geschafft und…
    Jäh wurden seine Gedanken unterbrochen, als er mit dem rechten Fuß gegen etwas Hartes stieß. Zuerst dachte er an eine aus dem Boden wachsende Wurzel oder an einen Baumstumpf, schaute genauer hin und erkannte etwas anderes.
    Es war ein Gewehr!
    Ross Delany stoppte sofort. Er wußte nicht, wer es fortgeworfen hatte und ob es geladen war, aber eine Waffe konnte er in dieser Lage immer gebrauchen.
    Geschossen hatte er auch schon. Zusammen mit Bruce. Vor Monaten auf einer Schuttkippe, und Bruce hatte sich immer geärgert, daß er besser traf. Ross bückte sich.
    Kalt war sein Lächeln, das sein Gesicht erhellte, als er nach dem Gewehr griff. Es ging ihm so, wie es vielen Menschen geht, wenn sie eine Waffe in die Hände bekommen. Das Gefühl der Sicherheit durchströmte ihn, und es vertrieb die Angst aus seinem Innern.
    Geschickt stemmte er den Kolben in die Armbeuge, hielt einen Finger am Abzug und war bereit, sofort zu schießen, falls er von irgendeiner Seite angegriffen wurde.
    Noch ein paar Schritte mußte er gehen, dann war der Blickwinkel so günstig, daß er vor das Haus schauen konnte.
    Es war dunkel. Nur durch die offene Tür fiel ein schwacher Schein. Er reichte aus, um die Szene zu untermalen, und Ross Delany glaubte einen Film zu sehen.
    Was man ihm da zeigte, das konnte nicht sein, das war unbegreiflich.
    Auf dem Boden lag der blondhaarige Mann. Über ihm stand ein riesiger Kater. Nahe der Tür hielt sich ein Wesen auf, das den Körper einer Frau hatte, aber den Schädel einer Katze.
    Eine Katzenfrau!
    Ross Delany erlitt einen Schock. Vielleicht trug der daran die Schuld, daß er nicht wegrannte, sondern so reagierte, wie er es von sich überhaupt nicht gewohnt war.
    Er hob das Gewehr an, hörte die Frau etwas vom Töten sagen und zielte auf den Riesenkater.
    Dann drückte er ab!
    ***
    Ich hörte den Schuss!
    Daß es keine Pistole war, merkte ich am Klang, und ich zuckte vor Überraschung zusammen.
    Aber noch jemand zuckte.
    Jason, der Kater.
    Ihn hatte das Geschoß erwischt. Den Einschlag hatte ich wegen des Schussechos nicht vernommen, doch der Druck von meiner Brust wich, der gewaltige Kater sprang und stieß ein Fauchen aus, das mir Angst einjagte.
    Wieder krachte ein Schuss.
    Dazwischen hörte ich einen Fluch. Brenda hatte ihn ausgestoßen.
    Als ich den Kopf drehte, sah ich sie in Aktion. Sie hetzte auf den Mann zu, der eigentlich hätte im Wagen sein müssen, jetzt aber an der Hausecke stand und ein Gewehr in den Händen hielt.
    Brenda wollte diesen Mann, der ihre Pläne vorerst zerstört hatte, umbringen.
    Dagegen hatte ich etwas.
    »Laß ihn in Ruhe!« brüllte ich sie an, jagte vor, zog meine Waffe und sah den Schatten nicht,
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