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0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

Titel: 0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt
Autoren: Jason Dark
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ihren Körper zu spüren, und er schloß die Augen, weil er diesen Moment genießen wollte.
    Bill ahnte nicht, daß er nur eine Schachfigur im Spiel des Teufels war und der Satan ihm eine Falle gestellt hatte.
    Auch der Höllenfürst konnte seinen Triumph nicht verbergen, denn aus der Dunkelheit erschienen über Sheila und Bill zwei riesige, fellbedeckte Pranken, die gegeneinander rieben.
    Satan rieb sich die Hände…
    Er hatte gewonnen!
    Bill sah von dem nichts. Er fühlte sich in diesen Augenblicken wie im Siebten Himmel und konnte sein Glück nicht fassen. Er bekam auch nicht mit, wie die Hände verschwanden und sich der Teufel wieder in die Gefilde der Hölle zurückzog.
    Bill brachte seine Lippen dicht an Sheilas Ohr. »Komm, Darling, laß uns gehen. Es war schwer genug. Die anderen warten und Johnny auch. Er hat Sehnsucht.«
    »Johnny?«
    »Ja, Sheila, unser Sohn…«
    Sie lachte. Bill fiel nicht auf, daß es unecht klang. Er wollte seine Frau nicht loslassen, legte einen Arm auf ihre Schulter und drehte sich zusammen mit Sheila um.
    »Jetzt geht es nach Hause, Mädchen…«
    Fünf Schritte vor ihnen materialisierte sich in diesem Augenblick der Teufel.
    Und er lachte dabei, als er sagte: »Wollt ihr mich nicht mitnehmen, ihr beiden?«
    ***
    Zu allem Pech hatte ich mich noch verfahren. Suko saß neben mir, sagte jedoch nichts, nur seinem Gesicht war anzusehen, daß er ebenfalls innerlich unter Spannung stand.
    Zum Glück begegnete uns eine Polizeistreife. Bei den Beamten erkundigten wir uns nach dem Weg.
    Die Kollegen wußten Bescheid.
    Nach einem knappen »Dankeschön« rauschten wir wieder ab und erreichten unser Ziel wenige Minuten später. Auf einem Parkplatz rollte der Bentley langsam aus. Suko und ich stiegen gemeinsam aus.
    Obwohl es dunkel war, erkannten wir, daß dieser Friedhof nicht mit einem normalen zu vergleichen war. Wohlgestutzte Hecken friedeten ihn ein, und über sie hinweg schauten die Wipfel der zurechtgeschnittenen Bäume, deren Form uns an aufrecht stehende Tannenzapfen oder Kerzenbirnen erinnerten.
    »Ein Helden-Friedhof«, sagte Suko und verzog das Gesicht.
    Begraben wurde hier keiner mehr. Die Pflege hatte das Militär übernommen, und in der Nähe des Eingangs sahen wir ein flaches Haus, das Ähnlichkeit mit einer Kaserne aufwies.
    Besetzt war es nicht.
    Natürlich fanden wir das Tor verschlossen, aber so etwas ist kein Hindernis. Es dauerte nicht einmal eine halbe Minute, dann hatten wir es überwunden.
    Weicher Rasen dämpfte unseren Sprung. Da wir nicht wußten, was uns auf dem Friedhof erwartete, blieben wir nicht zusammen, sondern teilten uns. Ich huschte nach rechts, Suko nahm die linke Seite.
    Es war eine dunkle Nacht. Weder Mond noch Sterne leuchteten am Himmel, und so war es für uns nicht leicht, die Orientierung zu behalten.
    Nachdem wir einige Yards zurückgelegt hatten, öffnete sich links von uns das Gelände.
    So etwas wie ein breiter Rasenweg war zu sehen, wobei er rechts und links von Heldengräbern flankiert wurde. Auch wir bemerkten die hohen Statuen auf den Grabplatten, sahen auf einigen Gräbern Kränze liegen, deren fauliger Blumenduft in unsere Nasen wehte.
    Das alles gehörte dazu.
    Nicht dazu gehörte wahrscheinlich das rote Licht, das ich weit vor uns leuchten sah.
    Auch Suko hatte es bemerkt und verhielt seinen Schritt. Er warf mir einen schnellen Blick zu. »Hast du eine Erklärung, John?«
    »Noch nicht.«
    »Das erinnert mich an ein Höllenauge.«
    Der Vergleich war nicht schlecht, wenn man ihn im Zusammenhang mit dem sah, was wir bisher erlebt hatten. Schließlich spielte der Teufel eine Hauptrolle.
    Ob sich in der Nähe dieses Höllenauge etwas bewegte, konnten wir nicht erkennen. Dazu war das Licht einfach zu weit entfernt. Ich erinnerte mich an die Gruft mit dem Höllenauge, da hatte auch ein rotes Licht geleuchtet, und es war mir damals gelungen, durch das Auge einen Blick in fremde, ferne Welten zu werfen.
    Wir würden es der anderen Seite nicht leicht machen, das hatten wir uns fest vorgenommen, und wir wollten alles daransetzen, um Sheila und vielleicht auch Bill aus den Klauen des Teufels zu befreien.
    Bisher hatten wir von beiden nicht die geringste Spur entdeckt. Falls sie sich auf dem Friedhof aufhielten, hatten sie sich vorzüglich versteckt, oder es war dem Teufel gelungen, sie an sich zu reißen. Diese Möglichkeit bestand auch.
    Beim Betreten des Geländes hatten wir diesen Friedhof als völlig normal eingestuft, das allerdings änderte
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