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0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

Titel: 0286 - Mister X und sein teuflischer Plan
Autoren: Mister X und sein teuflischer Plan
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der langsam in die gleiche Richtung fuhr. Anfangs schenkte ich dem Wagen keine Beachtung. Aber plötzlich geschah es. Auf der sonst menschenleeren Straße befand sich nur eine junge Frau in einem blauen Mantel. Sie ging auf dem rechten Gehsteig, ohne sich umzublicken. Als der Buick mit ihr auf gleicher Höhe war, stoppte er. Die Türen auf der rechten Seite flogen auf. Zwei Männer sprangen heraus, packten die Frau und zerrten sie in den Wagen. Der Motor heulte auf, und der Wagen schoß davon. Es ging alles blitzschnell.«
    »Die Frau wehrte sich nicht?«
    »Sie leistete keine erkennbare Gegenwehr. Wahrscheinlich war sie vor Schreck gelähmt.«
    »Haben Sie die Nummer des Wagens notiert?«
    Der Alte nickte, kramte in seinen Manteltaschen, zog einen Zettel hervor und legte ihn auf den Schreibtisch. Es war ein New Yorker Kennzeichen. Phil schnappte den Zettel und eilte zur Tür.
    Als mein Freund verschwunden war, fuhr der Alte fort: »Über die Männer kann ich nicht viel sagen. Beide waren groß und stark. Sie trugen graue Anzüge und breitkrempige Hüte. Von den Gesichtern habe ich nichts gesehen. Im Wagen saß noch ein dritter Mann, der Fahrer.«
    Ich nickte. »Können Sie die Frau näher beschreiben?«
    »Groß, schlank, blauer Mantel, rote Haare.«
    »Das ist alles?«
    »Ja.« Der Alte wiegte bekümmert den Kopf. »Es ging doch so schnell.«
    Wir schwiegen einige Minuten. Dann kam Phil zurück. Gerade wollte ich Samuel Payman noch einige routinemäßige Fragen stellen, als mich ein Gedanke siedendheiß durchfuhr. Groß, schlank, rote Haare… »Du hast dir doch Leila Paines Telefonnummer notiert?« wandte ich mich hastig an Phil.
    Mein Freund verstand sofort. Er zückte sein Notizbuch und griff zum Telefon. Nachdem er gewählt hatte, warteten wir gespannt. Fast drei Minuten lang hielt Phil den Hörer ans Ohr gepreßt. Dann gab er es auf.
    »Immerhin besteht noch die Möglichkeit, daß sie Einkäufe macht oder dergleichen«, sagte ich.
    »Hm.« Phil war weniger optimistisch. »Am besten, wir fahren zu ihr.«
    »Mr. Payman«, sagte ich zu dem Alten, »wir danken Ihnen für Ihre Benachrichtigung. Dürfen wir Sie jetzt zu einem Kollegen bringen, der Ihre Beobachtungen protokolliert?«
    »Ja, aber es wird doch nicht so lange dauern?« meinte der Alte. »Ich muß um drei in Diamond Point sein.«
    »Natürlich«, beruhigte ich ihn. »Es geht ganz schnell.«
    Fünf Minuten später rauschten wir durch den Mittagsverkehr. Ich fuhr durch den Battery Tunnel und nahm dann den Express Highway bis zum Prospect Park. Dann begann das Kreuz und Quer durch Brooklyn, bis wir auf der Flatland Avenue landeten. Auch um die Mittagszeit herrschte hier nur wenig Verkehr.
    Wir hielten vor dem Flat House und betraten es, ohne jemandem zu begegnen. Wir stiegen die Treppen empor und klopften an die Tür von Leila Paines Apartment. Wir klopften mehrmals und riefen den Namen der jungen Frau.
    Aber niemand tat uns auf. Nachdem wir lange genug gelärmt hatten, kam der Hausmeister Floyd Cocomo aus seiner Wohnung und beschimpfte uns. Er roch wieder nach Alkohol. Ich herrschte ihn an. Das wirkte. Er unterbrach seine Schimpftiraden, kämpfte gegen einen Schluckauf und meinte schließlich: »Sie müssen meinen Arger verstehen, Gentlemen. Aber von euch Polypen habe ich langsam die Nase voll. Erst findet ihr eine Leiche in meinem Haus. Dann verhört ihr einen stundenlang. Und jetzt seid ihr schon wieder hier und schlagt Lärm.«
    »Haben Sie Miß Paine heute morgen gesehen?« fragte ich.
    Er dachte einen Moment nach. »Ja! Sie ging in die Stadt. Wollte einkaufen.«
    »Sie ist noch nicht zurück?«
    Er schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht!«
    »Woher wissen Sie das so genau?«
    »Na, vorhin war doch erst ihr Freund oder Verlobter oder was der Kerl ist, bei mir und fragte nach Miß Paine!«
    Phil hob überrascht die Augenbrauen. »Ihr Freund oder Verlobter? Wann war er hier?«
    »Kurz bevor Sie kamen.«
    »Genauer!«
    »Vor zehn Minuten vielleicht!« Der feiste Riese zuckte mit den mächtigen Schultern.
    »Was wollte er? Mann, lassen Sie sich nicht jedes Wort aus den Rippen leiern!«
    »Schon gut, schon gut!« krächzte er heiser. »Der junge Mann klopfte bei mir und fragte, ob ich wisse, wo Miß Paine sei. Ich antwortete, sie habe Besorgungen machen wollen. ›Komisch‹, sagte er daraufhin. ›Wir wollten doch zusammen essen. Wir waren verabredet.‹ Dann sah er auf seine Uhr und verzog sich.«
    »Wie heißt der junge Mann?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und
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