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0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

Titel: 0286 - Mister X und sein teuflischer Plan
Autoren: Mister X und sein teuflischer Plan
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Aktentasche gesagt.
    Plötzlich stutzte der Tramp.
    Durch die Eingangstür der Bank trat ein schlanker großer Mann mit braunem Gesicht, einem kleinen Bärtchen auf der Oberlippe und den kalten Augen eines Reptils. Er trug einen weichen Hut und lächelte Fletcher an. Es war der gleiche Mann, der dem Tramp die Tasche gebracht hatte.
    Fletcher machte Anstalten, dem Schnurrbärtigen die Tasche auszuhändigen. Aber der wehrte ab und zischte im Vorübergehen: »Bleib hier stehen, sonst kannst du was erleben!«
    Verblüfft starrte der Tramp dem Schnurrbärtigen nach, der durch die große gläserne Schwingtür in die eigentliche Bankhalle trat und zu dem Schalter ging, der das Schild Note Teller Collections trug.
    Wartend verharrte der Tramp auf seinem Posten und hielt die Aktentasche an sich gepreßt.
    Es war jetzt 9.58 Uhr.
    In der Schalterhalle standen außer dem Schnurrbärtigen vier Männer und zwei Frauen. Sie waren mit Formularen beschäftigt oder sprachen mit den Bankangestellten.
    9.59 Uhr.
    Sam Fletcher sah, daß ihn der Schnurrbärtige beobachtete. Er wagte nicht, sich von der Stelle zu rühren, stand wie versteinert und wartete auf seine Weisungen.
    Als sich der Sekundenzeiger von Fletchers Armbanduhr der 12 näherte, war das Schicksal des Tramps besiegelt.
    Fletchers letzte Bewegung war ein Zupfen an seiner neuen Krawatte. Einen Herzschlag später explodierte die Höllenmaschine in der schwarzen Aktentasche.
    Gelb schoß die Stichflamme hervor. Eine ohrenbetäubende Detonation erschütterte die Vorhalle. Fensterscheiben zerklirrten. Die Schwingtür zur Schalterhalle wurde aus den Angeln gerissen.
    Krachend fiel sie gegen die einzige Säule der Schalterhalle. Die Eingangstür zerschmetterte. Glassplitter flogen über die Straße. Kalk und Mörtel platzten von den Wänden der Decke. Eine der beiden Frauen in der Schalterhalle schrie gellend auf. Die Männer warfen sich geistesgegenwärtig zu Boden.
    Die Angestellten duckten sich hinter die Barrieren, die sie von der Halle trennten.
    Als einzig Mutiger in dem Chaos erwies sich der Schnurrbärtige. In langen Sätzen sprang er durch die Halle, hastete durch den Vorraum, erreichte die Eingangstür und eilte auf die Straße.
    In der rechten Hand trug er eine schwere Reisetasche, die er beim Betreten der Bank nicht gehabt hatte.
    Auf der Straße fiel der Schnurrbärtige in normalen Spaziergängerschritt. 20 Meter die Straße hinauf wartete ein dunkler Wagen. Der Schlag wurde aufgerissen. Der Schnurrbärtige stieg ein, und mit leise brummendem Motor fuhr der Wagen davon.
    ***
    »Irgendwelche Zusammenhänge sind noch nicht zu erkennen«, sagte Mr. High. »Aber da die beiden Morde, das Kidnapping der Leila Paine und der Bankraub zur Zeit die einzigen in Brooklyn vorgefallenen Bundesverbrechen sind, übergebe ich Ihnen den Fall.«
    »Heißen Dank, Chef«, knurrte Phil. Mr. High lächelte. »Ich weiß, daß Sie beide völlig übermüdet sind.«
    »In drei Nächten insgesamt neun Stunden Schlaf«, unterbrach Phil respektlos. »Aber wir werden uns um die Angelegenheit kümmern. Sind die Sprengstoffexperten schon am Tatort?«
    Unser Chef nickte. »Es wurden fast 80 000 Dollar geraubt. Alles, was sich in der Kasse des betreffenden Schalters befand. Wie das in der Eile geschehen konnte, ist mir noch nicht ganz klar. Bis auf den Bankangestellten, der das Geld aushändigte, hat niemand den Räuber von vorn gesehen. Die Kunden und die Angestellten haben nicht auf den Mann geachtet.«
    »Das war wohl der Zweck dieses Mordes«, fiel ich ein. »Die Explosion sollte ablenken von den Vorgängen vor dem Kassenschalter. Es hat auch geklappt. Bis auf den Kassierer weiß niemand, wie der Bankräuber aussieht, der seinen Komplicen in der Vorhalle mit einer Höllenmaschine in die Luft jagte.«
    »Dieser Mord ist nicht weniger bestialisch als der an Malloy«, sagte Phil.
    »Das könnte bedeuten, daß es sich in beiden Fällen um den gleichen Urheber handelt.«
    »Schon möglich«, meinte Mr. High. »Fahren Sie jetzt sofort nach Brooklyn?«
    Wir nickten und standen auf. 50 Minuten später stoppte ich den Jaguar vor dem arg ramponierten Gebäude der Manhattan Chase Bank.
    Es war jetzt kurz nach zwölf, und die Menschenansammlung vor der Bank hatte sich noch nicht zerstreut. Wir drängten uns durch die Menge, die von einem Dutzend Cops zurückgehalten wurde.
    Einem baumlangen Sergeant, der uns den Weg vertrat, zeigte ich meinen Ausweis. Der Beamte grüßte und ließ uns passieren.
    In der
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