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0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

Titel: 0286 - Mister X und sein teuflischer Plan
Autoren: Mister X und sein teuflischer Plan
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sich Cocomo versteckt hat!«
    Die Verbrecherin lachte mir ins Gesicht. »Das möchten Sie wohl gern wissen! Aber jetzt, da Sie mir selbst erklärt haben, daß der dritte Grad für Sie und alle anderen Polizeibeamten nicht in Frage kommt, werde ich kein Wort sagen.«
    »Wir können Sie stundenlang verhören.«
    »Bitte, fangen Sie an!«
    »Sie sind in einer Lage, in der es besser für Sie wäre, wenn Sie die Arbeit der Polizei unterstützten.«
    Sie wollte antworten, wurde jedoch durch Phil abgelenkt, der bisher kein Wort gesprochen hatte, sich jetzt aber von seinem Schreibtischsessel erhob und mit einer gemurmelten Entschuldigung zur Tür ging. Bevor er das Office verließ, drehte er sich auf der Schwelle noch einmal um und kniff ein Auge zu. Mir war im Moment nicht klar, was er vorhatte.
    Ich wandte mich wieder an Violet Adams. »Sie wollten soeben etwas sagen…«
    »Allerdings. Ich wollte Ihnen ein Geschäft vorschlagen.«
    »Da bin ich aber neugierig.«
    »Ich halte Sie für einen Ehrenmann, Mr. Cotton. Deshalb schlage ich Ihnen folgendes vor: Ich sage Ihnen, wo Sie Cocomo finden. Und Sie versichern mir, daß ich nicht angeklagt werde, sondern als straffrei ausgehender Kronzeuge gegen Cocomo auftrete.«
    Für einen Augenblick war ich sprachlos. Die Verworfenheit dieser Frau kannte offenbar keine Grenze. »Sie haben zuviel Schuld auf sich geladen, Mrs. Adams, als daß ich diesen Vorschlag anr nehmen könnte. Sie haben Perkins ermordet. Ihre Mittäterschaft an allen anderen Morden steht fest. Sie sind an dem Kidnapping beteiligt gewesen. Auf Menschenraub steht die Todesstrafe.«
    »Ich weiß, aber ich nutze jede Möglichkeit.«
    Ich schüttelte den Kopf, kam jedoch nicht mehr zu einer Antwort, denn wieder einmal läutete mein Telefon.
    Nachdem ich den Hörer abgenommen hatte, vernahm ich Phils Stimme, der gedämpft sprach, damit Violet Adams ihn nicht verstehen konnte. Ich lauschte eine Weile, sagte »Okay« und legte dann auf. Kurze Zeit später erschien Phil wieder.
    Während der nächsten Stunden stellten wir Violet Adams Fangfragen noch und noch. Es war ein hartes Stück Arbeit. Aber schließlich war die Frau reif, und wir hörten, wo sich der Verbrecher verkrochen hatte: »Er wollte sich in einem leerstehenden Haus auf Atlantic Beach verstecken. Es ist ein halbfertiger Bungalow in der Nähe des Strandes! Mit dem Bau ist vor Jahren einmal begonnen worden. Aber der Besitzer starb — so erzählte mir Floyd —, und daher wurde das Haus nie vollendet. Als Versteck für Floyd ist es ideal. Nahe am Strand. Weit und breit kein anderes Gebäude. Umgeben von einem verwilderten Garten.«
    »Aber ich denke, Sie wollten Cocomo notfalls dort anrufen?«
    »Nicht dort, sondern in einem Drugstore, der sich zwei Meilen nördlich davon befindet. Dort wollte ich um sechs oder um acht Uhr anrufen und einen Mr. Miller verlangen.«
    »Okay«, sagte ich. »Das war alles, was wir wissen wollten.«
    ***
    Zwei schwere Dienstlimousinen des FBI hielten auf Atlantic Beach zu. Wir fuhren im Schritt. Ich saß am Steuer des ersten Gefährts. Neben mir Phil, im Fond unsere Kollegen Jake Dean und Hyram Wolfe. Drei weitere Kollegen und ein Sergeant der City Police saßen in dem zweiten Wagen. Der Sergeant kannte sich auf Atlantic Beach sehr genau aus. Er gehörte zum zuständigen Revier der City Police.
    Es war eine mondlose Nacht. Nebelfetzen, die aus den Niederungen rechts und links der Straße krochen, erschwerten die Sicht. Von fern ertönte das Rollen des Atlantiks. Durch das herabgelassene Seitenfenster spürte ich die feuchte Nebelluft, der ein leichter Salzwassergeruch beigemischt war.
    Auf der schmalen Straße, die zum Strand führte, begegnete uns kein Mensch. Nicht einmal ein Auto kam uns entgegen.
    Die Straße beschrieb eine sanfte Kurve. Ich schaltete die Scheinwerfer aus und fuhr noch langsamer. Wie uns der Sergeant der City Police erklärt hatte, war es von der Kurve bis zu dem Grundstück, auf dem der halbfertige Bungalow stand, nicht mehr weit.
    Hinter der Kurve stoppte ich den Wagen. Der Nachthimmel war von so tiefer Schwärze, daß man kaum die Hand vor Augen erkennen konnte. Nur in der Ferne, weit hinter uns, spannte sich eine riesige Lichtglocke über New York. Das war der von den Wolken reflektierte Widerschein der unzähligen Lichter.
    Wir stiegen aus. Auch der zweite Wagen hatte gestoppt und entließ seine Insassen ins Freie.
    Phil schlug den Mantelkragen hoch und knurrte etwas von lausigem Wetter.
    Mit wenigen Worten
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