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0285 - Der Kampf mit den Giganten

0285 - Der Kampf mit den Giganten

Titel: 0285 - Der Kampf mit den Giganten
Autoren: Jason Dark
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zweiter Schlag.
    Wieder traf er nicht den Kopf des Ninja, sondern nur dessen Arm. Er wuchtete die Faust nach unten, ich glaubte sogar, etwas zu hören, als Shimada seine Faust öffnete und ihm die Klinge aus der Hand glitt.
    Jetzt war er waffenlos.
    Xorron reagierte sofort. Wie ein Ringer seinen Gegner packt, so faßte er Shimada an und stemmte ihn in die Höhe. Einen Moment später schwebte der Ninja bereits über Xorrons Kopf. Und nun degradierte Xorron seinen Gegner zur Lächerlichkeit. Er drehte sich mit ihm, so daß ich beim Zuschauen schon Schwindelgefühle bekam. Shimada wurde zu einem dunklen Kreisel, während Xorron auf der Stelle stehenblieb und ein röhrendes Lachen aus seinem Mund drang. Dann ließ er Shimada los.
    Wie eine Rakete ging der Ninja ab. Er jagte zuerst in Richtung Shao, krachte aber mit den Füßen gegen einer der Kristallfelsen, zerstörte ihn in der oberen Hälfte. Sein unfreiwilliger Flug wurde abgelenkt, und einen Herzschlag später prallte er gegen einen weiteren Felsen, der krachend in zahlreiche Stücke barst, die über Shimada zusammenfielen. Wie tot blieb er liegen…
    Xorron aber schüttelte sich. Er ging ein wenig in die Knie, streckte seinen Arm aus und griff nach dem Schwert. Für einen Moment hielt er es in der Hand, starrte auf die Klinge und bewegte diese dann gedankenschnell.
    Diesmal hörte ich das hohe Singen, und es lag auch der Schatten in der Luft.
    Die Magie des Schwertes funktionierte also wieder. Aber nur bei Xorron, Shimada konnte darauf nicht mehr bauen.
    Da ich auch in Xorrons Richtung schaute, trafen sich unsere Blicke. Für einen Moment öffnete er sein Maul. Ich sah das Blitzen des Stahlgebisses und konnte mir ausdenken, was mir bevorstand, wenn Xorron den Kampf der Giganten für sich entschied. Ich mußte etwas tun!
    Nur - wie sollte ich es schaffen, diese Bestie zu besiegen? Xorron war ein Gigant, ein Monstrum, für mich unbesiegbar, das hatte ich oft genug feststellen müssen.
    In dieser Welt, wo er noch mehr Kraft besaß, war es wohl überhaupt nicht möglich, ihn zu stoppen. Er drehte mir den Rücken zu. Uns nahm er als Gegner nicht ernst. Bevor ich selbst aktiv wurde, schaute ich in die Höhe, wo Pandora lauerte.
    Sie beobachtete ihren Schützling, hatte mich allerdings aus dem Blickt gelassen. Vorteil Nummer eins.
    Ich bewegte meinen rechten Arm. Das Kreuz half mir nicht gegen Xorron, die Beretta erst recht nicht, die Gemme konnte ich auch vergessen. Und so blieb mir nur der Bumerang.
    Schon einmal hatte er einen großen Gegner vernichtet. Zusammen mit der Magie des Kreuzes war es ihm gelungen, den Schwarzen Tod umzubringen. Konnte er auch Xorron schaffen?
    Zu vergleichen waren die beiden nicht. Der Schwarze Tod war mehr der Führer, sein ›Denkapparat‹ funktionierte besser, während man Xorron als Hilfskraft bezeichnen konnte.
    Doch der Bumerang hatte ihn angekratzt, und das war die Hauptsache in diesem höllischen Spiel.
    Selten hatte ich so große Mühe gehabt, an meine Waffen zu gelangen.
    Diese verdammte Welt hier machte mir schwer zu schaffen, die Kristallfäden wurden immer stärker, je länger ich mich hier aufhielt.
    Aber es mußte zu schaffen sein!
    Endlich hatten die Finger meiner rechten Hand den Bumerang umschlossen. Die silberne Banane, wie ich ihn immer nannte, steckte schräg in meinem Gürtel. Abermals kostete es mich Mühe, die Waffe hervorzuholen, während ich Xorron nicht aus den Augen ließ.
    Er hatte Shimada erreicht. Zum Glück stand er schräg neben ihm, so daß mir der Blick auf den liegenden Ninja nicht verwehrt wurde und ich erkennen konnte, wie sich Shimada bewegte. Er stemmte sich hoch.
    In diesem Augenblick kam er mir wie ein alter Mann vor. Aber ich durfte nicht vergessen, daß es mir ja ähnlich erging wie ihm und ich auch nicht schneller war. Der Ninja schaute zu Xorron hoch.
    Wohl noch nie in seiner dämonischen Existenz hatte er so vor seinem Gegner gelegen. Bisher waren die Feinde nur immer ihm vor die Füße gefallen, diesmal hatte er keine Chance mehr. Xorron hob den rechten Arm an, so daß die Klinge seines Beuteschwertes waagrecht stand. Er führte einen Streich dicht über den Kopf des Ninjas hinweg. Ich vernahm wieder das hohe Singen und sah die Klinge nachglühen. Der Ninja zuckte nicht einmal zusammen, aber er konnte sich ausrechnen, was ihn erwartete.
    Xorron würde ihm mit seinem eigenen Schwert den Kopf abschlagen und ihn vielleicht als Trophäe behalten.
    So grausam waren die Regeln!
    Der Herr der Ghouls
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