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0281 - Shimadas Mordaugen

0281 - Shimadas Mordaugen

Titel: 0281 - Shimadas Mordaugen
Autoren: Jason Dark
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Sein fettes Gesicht glänzte, auf den dicken Lippen lag ein Lächeln, als er sagte: »Hoch gereizt, aber verloren.«
    »Noch nicht!«
    Als er meine Antwort hörte, begann er zu lachen. »Was wollt ihr denn noch machen? Gar nichts könnt ihr. Überhaupt nichts. Ihr seid umgeben von einem Heer von Feinden. Nein, eure Chance ist so groß wie die eines Schneeballs im Feuer.«
    Der Vergleich stimmte zwar irgendwie, mich ärgerte er trotzdem. War es uns bisher gelungen, aus den lebensgefährlichsten Lagen herauszukommen, so gaben wir auch in dieser Situation nicht auf. Ich sah Sukos leichtes Nicken. Er verfolgte die gleichen Gedankengänge wie ich. Sich nur nicht fertigmachen lassen.
    Auch Tanaka hatte das Zeichen bemerkt. Er schüttelte leicht den Kopf.
    »Bildet euch nichts ein. Ich kenne euren Ruf und habe entsprechend vorgesorgt. Ihr werdet Shimada vorgeführt und seid die ersten, die unter seinen Schwerthieben das Leben aushauchen werden. Und jetzt weg mit euren Waffen.« Sein Arm stach vor wie eine Lanze. Der Finger zeigte auf Suko.
    »Du fängst an!«
    Mein Freund zögerte kurz. Er runzelte die Stirn hob die Schultern und sagte: »Okay.«
    »Aber hüte dich!« zischte der Japaner. »Eine überflüssige Bewegung, eine verkehrte nur, und alles ist vorbei.«
    »Nein, nein, keine Sorge…« Suko schaffte es sogar, einen ängstlichen Ausdruck auf sein Gesicht zu zaubern, und sein angewinkelter Arm näherte sich dem Ausschnitt des leichten Jacketts.
    Ich kannte seinen Plan. Innerlich begann ich zu lächeln und spannte mich gleichzeitig.
    Suko holte seinen Stab hervor.
    Er hatte ihn in einem Kloster bekommen. Angeblich sollte der Stab von Buddha stammen. Ob es stimmte, wußten wir nicht genau. Jedenfalls besaß er magische Kräfte, und er konnte, wenn Suko ein bestimmtes Wort rief, aktiviert werden.
    Dabei mußte Suko den Stab nur berühren und ein Wort rufen.
    »Topar!«
    Nicht einmal sehr laut, längst nicht so wie der schluchzende Schrei nach Shimada.
    Aber laut genug, um in der Umgebung verstanden und gehört zu werden.
    Die Szene erstarrte!
    ***
    Auch ich konnte mich nicht mehr rühren und wurde zu einem »Eisblock«.
    Wie ein Denkmal stand ich auf dem Fleck, war nur Beobachter und sah, was Suko tat.
    Töten durfte er seine Gegner nicht, dann hätte der Stab seine magische Wirkung verloren. Leider blieben Suko nur fünf Sekunden Zeit, um das Steuer herumzureißen.
    Ich setzte Vertrauen in meinen Freund. Er hatte längst Routine in solchen Dingen bekommen. Zumeist gelang es ihm, die kurze Zeitspanne optimal auszunutzen.
    Auch jetzt wirbelte er.
    Tanaka räumte er zuerst aus dem Weg und riß sogar die Ahnentafel an sich. Gedankenschnell steckte er sie weg, bevor er sich mit den anderen beschäftigte.
    Suko huschte an mir vorbei und schleuderte die hinter mir stehenden Aufpasser zwischen die Tische. Sie wurden umgerissen, ich hörte es klirren und sah Sukos Arme wie Dreschflegel wirbeln. Er senste regelrecht, und einige unserer Gegner klatschten zu Boden.
    Freie Bahn!
    Die Zeit war um.
    Plötzlich konnte ich mich wieder bewegen, sah Suko zwei Schritte von mir entfernt und mir zuwinkend. Aus seiner rechten Faust ragte eine Schwertklinge. Der Inspektor hatte sich eine Waffe besorgt und für mich gleich auch.
    »Fang auf!« schrie er, als ich bereits startete.
    Ich sah die blitzende Klinge in meine Richtung fliegen, und es gelang mir, die Waffe am Griff aufzufangen.
    Hart hielt ich sie umklammert und bewegte mich rasch in Richtung Bar, um Suko auf dem Fuße zu folgen.
    Erst jetzt hatten unsere Gegner die Überraschung verdaut. Da war unser Vorsprung bereits größer geworden. Wir hörten Tanaka keifen. »Packt sie, packt sie! Für Shimada!«
    Der konnte mich kreuzweise, dieser verdammte Dämon. Und auch Suko dachte ähnlich, denn er lachte rauh.
    Der Keeper versuchte uns aufzuhalten. Er schob seinen Körper in unseren Fluchtweg, doch da kam er bei uns an die falsche Adresse. Ich hörte es fauchen, als Suko seine Klinge bewegte. Mit einem Schrei auf den Lippen zuckte der Japaner zurück und fiel wieder hinter die Theke.
    Für einen Moment sah ich sein Gesicht und den roten Streifen auf der hohen Stirn. Dort hatte ihn die Spitze erwischt. »Da ist eine Tür!«
    Suko hatte sie entdeckt. Vor mir bewegte sich sein Körper schattenhaft, ich vernahm einen dumpf klingenden Laut, im nächsten Augenblick hatte der Chinese die Tür eingetreten, weil er sich nicht erst lange mit anderen Dingen aufhalten wollte.
    Wir tauchten in einen
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