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0281 - Shimadas Mordaugen

0281 - Shimadas Mordaugen

Titel: 0281 - Shimadas Mordaugen
Autoren: Jason Dark
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mehr. Im flackernden Mündungslicht sah ich seinen Schädel, der förmlich wegflog, denn der Mann war nach unten getaucht, und so hatte ihn mein geweihtes Silbergeschoß in den Kopf getroffen.
    Er stürzte in den Pool und ging sofort unter.
    Suko war bereits verschwunden. Auch ich duckte mich und huschte durch die zerbrochene Tür in den anderen Teil des Komplexes.
    Hier lagen tatsächlich die Schwitzkabinen, und es war ein verdammter Irrgarten aus Längs- und Quergängen, der vor uns lag. Wir wußten nicht, wohin wir uns wenden sollten, überall konnte jemand auf uns lauern, und wenn wir einen Raum betraten, saßen wir in der Falle. Keine Tür war geschlossen. Unsere Blicke fielen in die Kabinen, die ausnahmslos leer waren.
    »Verdammt, hier muß es doch einen Ausgang geben!« schimpfte ich.
    Mein Freund nickte. »Sicher, aber den werden sie uns nicht zeigen.«
    Hinweisschilder gab es auch nicht. Wofür auch? Wer sich in dieser Sauna aufhielt, kannte sich aus. Nur für uns war das nicht der richtige Platz.
    Ich lauschte nach unseren Verfolgern. Wir hörten sie noch nicht. Dafür ein anderes Geräusch.
    Ein Zischen!
    »Gas?« Suko sprach das Wort zitternd aus. Er wußte, wie gefährlich und heimtückisch ausströmendes Gas sein konnte. Das konnte uns vergiften…
    Es war kein Gas.
    Dampf quoll uns entgegen. Er kam von drei Seiten. Aus offenen Düsen strömte er, und er näherte sich uns in gewaltigen Wolken, die heiß waren und unsere Körper schon sehr bald wie leichte Mäntel umgaben.
    Das hatte uns noch gefehlt!
    Hatten wir uns schon vorher nicht in diesem verfluchten Irrgarten ausgekannt, so wurde es jetzt noch schlimmer, denn durch den heißen Dampf waren auch die Wände nur noch als graue, lange Schatten zu erkennen und oft erst im letzten Augenblick.
    Der Dampf bot Schutz für unsere Gegner. Wir mußten uns darauf einstellen, daß sie plötzlich aus den Schwaden erscheinen würden, um uns niederzumachen.
    »Laß uns nur zusammenbleiben«, flüsterte ich meinem Freund zu. »Keiner geht weg.«
    »Worauf du dich verlassen kannst«, gab mein Partner zurück. Ich spürte ihn an meiner Seite und merkte, daß er weiter nach hinten wollte, um vielleicht Deckung zu finden.
    Auch ich lief mit.
    Der Dampf hatte uns jetzt völlig eingehüllt. Wir sahen so gut wie nichts.
    Im letzten Augenblick erkannte ich eine Wand, lief leider noch dagegen, drehte mich und entdeckte den Schatten.
    Ein Ninja.
    Ich schoß.
    Es gab keine andere Möglichkeit. Dumpf hörte sich der Knall an, und die dunkle Gestalt verschwand. Dabei konnte ich nicht einmal sagen, ob sie erwischt worden war.
    Dafür flirrte etwas an meinem Ohr vorbei, traf klirrend die Wand und fiel zu Boden.
    Es war ein Dolch.
    Hinter mir klang etwas. Es war keine Klinge, die gegen eine Wand geschlagen war, sondern Suko, der kämpfte. Er hatte einen der Ninja-Leute stellen können und hielt auch noch seine Beutewaffe in der Hand.
    Die Klingen klirrten gegeneinander. Wer von den beiden Suko war, konnte ich nicht erkennen. Es ging einfach zu schnell. Sie blieben nicht in einer Richtung, sondern drehten sich, so daß ich mal den Rücken des einen, dann wieder den des anderen sah.
    Ein Schrei stieß aus der Dampfwolke. Jemand taumelte auf mich zu, an seiner Flatterkleidung erkannte ich, daß es nicht mein Freund Suko war, und ich machte kurze Fünfe, wie man so schön sagt.
    Mein rechter Arm hämmerte nach unten, und damit auch die schwere Beretta.
    Es wurde ein Volltreffer!
    Der Kerl brach in die Knie, als wären ihm die Beine weggeschlagen worden. Flach und mit dem Gesicht zuerst fiel er zu Boden, blieb liegen und rührte sich nicht mehr.
    »Gut, John!« hörte ich Sukos Lob.
    Ich hob die Hand und lief hinter meinem Freund her. Mit gezückter Klinge stieß der Chinese in die Dampfwolken hinein. Er fühlte sich in seinem Element.
    In den folgenden Sekunden wurden wir nicht mehr angegriffen. Die Gegner hatten entweder aufgegeben oder warteten auf eine günstige Gelegenheit.
    Ich schaute nach rechts und links, blickte in die offenstehenden Saunakabinen hinein, sah aber nur Dampfwolken und keine schwarz gekleideten Ninja-Gestalten. »Vorsicht, John!«
    Sukos Ruf erreichte mich zu spät, denn schon prallte ich gegen ihn. Er hatte nicht mehr rechtzeitig stoppen können und die Tür viel zu spät gesehen.
    Wir verloren sekundenlang die Übersicht. Das wollte ein Ninja ausnutzen. Er kam mit zwei Dolchen in den Händen. Vielleicht war es der, den ich niedergeschlagen hatte. Diese Ninjas
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