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0280 - Wir und der Mörder ohne Namen

0280 - Wir und der Mörder ohne Namen

Titel: 0280 - Wir und der Mörder ohne Namen
Autoren: Wir und der Mörder ohne Namen
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Knochen gefahren, daß er wie von allen Teufeln gehetzt nach Hause rannte und sich in seiner Wohnung einschloß. Gegen Morgen erst brachte er den Mut auf, die Polizei zu benachrichtigen.
    Da der Mord an Saminale, denn um ihn handelte es sich bei dem Toten hinter dem Steuer, aber schon um vier Uhr morgens verübt worden war, hatte der Täter mehr als drei Stunden Vorsprung. Die Suche nach ihm in New York blieb auch ohne Erfolg, obwohl er gemäß Slaughters Beschreibung eine recht auffällige Erscheinung sein mußte. Der Fall war ein gefundenes Fressen für die Presse, die von der Sache Wind bekam und sich an den Kellner heranmachte.
    Der Dämon erhielt seine Story. Slaughter trug seinen Teil dazu bei, indem er den Mörder wie ein urweltartiges Wesen schilderte.
    Für uns bedeutete der Tod des Mestizen eine neuerliche Schlappe. Denn jetzt hatten wir keinen Ansatzpunkt für unsere Chicagoer Aktion, die am nächsten Tag beginnen sollte.
    Das Motiv für den Mord an Saminale lag auf der Hand. Der Mestize hatte versagt. Also wurde er beseitigt. Er war von mir gesehen worden, bedeutete damit für den Dämon eine Gefahr. Dieser Mord aber bewies, daß es eine Möglichkeit gegeben hätte, an den Dämon heranzukommen, wenn uns der Mestize lebend in die Hände gefallen wäre. Folglich mußte es zwischen dem Mischling und dem Dämon Verbindungen gegeben haben. Es kam jetzt darauf an, eine derartige Spur zu finden.
    ***
    Vom Lake Michigan her wehte eine frische Brise, und von der Dunstglocke aus Ruß und Blutgeruch, die während der heißen Sommermonate über der Stadt hängt, war noch nichts zu spüren.
    Chicago hat viele Gesichter, riesige Fabrikanlagen, eine Unzahl von Schlachthöfen, herrliche Parks mit Reitwegen, Tennisplätzen und gepflegten Grünanlagen.
    Vornehme Wohnviertel von mittelstädtischem Charakter und häßliche Slums, wo sich Ratten und lichtscheues Gesindel verkriechen, prägen die Stadt und geben ihr ein vielfältiges Aussehen.
    Ich stieg in einem kleinen Hotel in der Nähe des Washington Square ab und interessierte mich als erstes für den Nightclub Crazy Star, in dem der Mestize als artistischer Messerwerfer gearbeitet hatte.
    Das Lokal lag in der Erie Street West dicht am Chicago River, der den Loop, den Stadtkern, durchfließt.
    Von Palmers Hotel, wo ich ein billiges, aber sauberes Zimmer bekommen hatte, nahm ich ein Taxi.
    Ich nannte dem Driver das Ziel und genoß dann die kurze Fahrt über den Loop.
    Es war früher Abend. Ich trug meinen Smith and Wesson unter der Achsel und war auf allerhand vorbereitet. Phil war an diesem Tag noch nicht mit von der Partie. Das hatte seinen Grund. Mein Freund wühlte sich in New York mit einigen Leuten vom Erkennungsdienst durch Berge von Karteikarten - in der Hoffnung, auf einen hünenhaften Verbrecher zu stoßen, der während der letzten Jahre irgendwelche Verbindungen nach Chicago gehabt hatte.
    Mein Taxi näherte sich rasch dem Ende der Erie Street West. In diesem Abschnitt der grauen Häuserzeilen lag der Nightclub Crazy Star.
    Vor dem Eingang hatte sich ein riesiger Neger in einer fantastischen Admiralsuniform aufgebaut.
    Während ich zehn Minuten die Straße hinauf- und hinunterpilgerte, um mich mit der Umgebung vertraut zu machen, riß der Neger die gläserne Pendeltür mehr als ein dutzendmal vor Gästen auf und kassierte mit breitem Grinsen Trinkgelder.
    Langsam bummelte ich an dem schwarzen Riesen vorbei. In meinem Mundwinkel hing eine kalte Zigarette.
    Mit auffälligen Gesten klopfte ich meine Taschen ab — scheinbar auf der Suche nach Feuerzeug oder Zündholz.
    »Verzeihung — haben Sie Feuer?«
    Der Neger nickte und zeigte grinsend ein blendendweißes Raubtiergebiß. Mit seiner mächtigen Pranke zog er ein goldenes Feuerzeug hervor, und ich steckte an der kleinen Flamme meine Zigarette in Brand.
    »Vielen Dank.« Ich blieb stehen, sah nachdenklich die Straße hinunter und wandte mich dann an den Schwarzen. »Chicago ist eine schöne Stadt. Ich bin zum erstenmal hier. Ist dort drin was los?« Während der letzten Worte deutete ich mit dem Daumen in Richtung Eingangstür.
    Der Schwarze rollte entzückt mit den Augen. »Oh, Mister. Der Crazy Star Nightclub gehört zu den schönsten Dingen, die Chicago zu bieten hat. Ein herrliches Dinner wartet auf Sie. Die erste Abendvorstellung beginnt hier schon um zehn Uhr. Sie sollten sie ansehen! Bella Catalina, die exotische Tänzerin bezaubert alle männlichen Gäste. Onda, die stärkste Frau der Welt, verbiegt
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