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0280 - Wir und der Mörder ohne Namen

0280 - Wir und der Mörder ohne Namen

Titel: 0280 - Wir und der Mörder ohne Namen
Autoren: Wir und der Mörder ohne Namen
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ersten Besuch hörte ich Hundegebell hinterm Haus. Es klang nicht so, als handle es sich dabei um Pinscher.«
    »Wir können ja klingeln«, warf Phil ein, »und Anderson bitten, seine Viecher anzuleinen.«
    »Spaßvogel«, knurrte Perkins. »Vielleicht sind die Biester im Zwinger.«
    »Das werden wir gleich sehen«, sagte ich und schwang mich über das Tor.
    Der feuchte Kiesweg knirschte unter meinen Sohlen, während ich langsam in Richtung Bungalow ging. Meine Rechte umklammerte in der Manteltasche den Kolben des Smith and Wesson. Aufmerksam musterte ich die weiten Rasenflächen zu beiden Seiten. Aber kein Hund war zu sehen. Als ich mich dem Haus ohne Zwischenfall bis auf 20 Meter genähert hatte, war ich sicher, daß kein Tier frei herumlief.
    Ich ging zurück zum Tor und holte meine Kollegen. Die drei kletterten ebenfalls über das schmiedeeiserne Gitter.
    Eine Minute später standen wir auf der dunklen Terrasse des Bungalows. Das Haus selbst lag im Finstern, bis auf ein Fenster, hinter dem Licht brannte. Ins Innere konnten wir nicht blicken, da die Vorhänge dicht geschlossen waren.
    Ich preßte das Ohr an die Scheibe und lauschte, konnte jedoch nichts vernehmen.
    »Perkins und Nick, Sie beide gehen zum hinteren Ausgang«, flüsterte ich kaum vernehmlich. »Wenn die Hunde anschlagen sollten, dann stellen Sie sich rechts und links neben der Hintertür auf! Vielleicht tritt der Butler heraus, um nach dem Rechten zu schauen.«
    »Was ist mit ihm?« fragte Perkins ebenso leise. »Ist er ein Komplize von Anderson?«
    »Keine Ahnung. Aber das wird sich schon rausstellen.«
    Lautlos wie Schatten verschwanden die beiden um die Hausecke. Wir warteten einige Sekunden. Dann zückte Phil sein Etui mit Nachschlüsseln, die er so gut wie immer bei sich trägt, und machte sich an dem Schloß der Terrassentür zu schaffen. Nicht ein einziges Geräusch entstand dabei. Nach einigen Minuten hatte es mein Freund geschafft.
    Vorsichtig, Zoll um Zoll, drückte er die Tür auf, während ich mit schußbereitem Revolver wartete. Aber im Haus schien niemand etwas bemerkt zu haben.
    Der Flur war dunkel.
    Phil verfügt über ein Feuerzeug, das beim Anschnippsen kein Geräusch verursacht.
    Jetzt ließ er es für einige Sekunden aufflammen. Der schwache Lichtschein genügte für die Orientierung.
    Rechts und links führten je zwei Türen ab. Hinter der ersten links befand sich das Zimmer, in dem wir den Lichtschein bemerkt hatten.
    Ich bedeutete Phil mit einem Zeichen, hinter mir zu bleiben. Dann drückte ich vorsichtig die Klinke herum und schob die Tür einen Spaltbreit auf.
    Es war ein Arbeitszimmer. Auf dem schweren Schreibtisch brannte eine Leselampe mit grünem Schirm. Im Aschenbecher verglühte eine schwarze Zigarre.
    Von Anderson oder dem Butler konnte ich nichts sehen.
    Ich öffnete die Tür vollends und trat in den Raum.
    Ein leises Rascheln war hinter mir. Ich wollte auf dem Absatz herumfahren, schaffte es jedoch nicht mehr. Denn ein verdammt harter Gegenstand knallte mir auf den Schädel.
    ***
    Als ich wieder die Augen aufschlug, war der Spuk vorbei. Ich lag auf einer Couch in Andersons Arbeitszimmer. Phil schob mir gerade behutsam ein Kissen unter den Kopf, auf dem sich eine schon hühnereigroße Beule gebildet hatte.
    Auf dem Teppich, in der Nähe der Tür lag Anderson. Er trug Handschellen und schien nicht bei Bewußtsein zu sein. Auf seiner Stirn prangte eine Platzwunde.
    Phil bemerkte meinen Blick und sagte: »Keine Angst, er lebt. Allerdings habe ich ihm eins mit dem Revolverlauf versetzt, so wie er dir. Der Bursche muß unser Eindringen doch bemerkt haben. Sonst hätte er sich nicht hinter der Tür aufgestellt. Ein Glück, daß er dich bei deinem Eintreten nur von hinten sah. Wahrscheinlich hielt er dich für einen Einbrecher und schlug daher nur zu. Hätte er dich erkannt, so wäre es ihm sicher auf eine Kugel nicht angekommen.«
    Stöhnend richtete ich mich auf und befühlte meinen Kopf. »Wo sind die anderen?«
    »Sie holen den Butler aus dem Bett. Übrigens: ich habe etwas Interessantes gefunden.« Phil deutete auf einen dünnen Aktendeckel, der auf dem Schreibtisch lag.
    »Was ist das?«
    »Ich würde sagen, so eine Art Tagebuch. Alle Schandtaten des Dämonen sind darin aufgeführt. Anderson muß sich sehr sicher gefühlt haben, sonst hätte er nicht die Dummheit begangen, alles zu notieren.«
    Ich zuckte die Schultern. »Lag das Ding im Schreibtisch?«
    »Nein. Als ich Anderson durchsuchte, fand ich einen
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