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0280 - Wir und der Mörder ohne Namen

0280 - Wir und der Mörder ohne Namen

Titel: 0280 - Wir und der Mörder ohne Namen
Autoren: Wir und der Mörder ohne Namen
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warum?«
    »Hast du die Mordlimousine beobachtet?«
    »Nicht sonderlich intensiv.«
    »Der Wagen fing an zu schlingern, als der Mörder mit seiner Tommy Gun die tödliche Garbe auf Onda Cantler abschoß. Zuvor hatte er scharf gebremst. Was beweist das?«
    »Daß nur eine Person in dem Wagen fuhr. Du hast recht. Das ist sehr ungewöhnlich für einen Feuerüberfall. Üblicherweise führen ihn mindestens zwei aus. Einer steuert, der andere schießt. Wenn diesmal nur einer auf kreuzte, dann deutet das auf akuten Personalmangel hin.«
    »Genau, Phil. Leider habe ich das Modell des Wagens nicht erkennen können. Auch die Zulassungsnummer ist uns nicht bekannt. Trotzdem wird uns der Fisch noch heute nacht ins Netz gehen.«
    »Na, da bin ich aber gespannt.«
    »Kommt, wir statten ihm jetzt einen Besuch ab. Am besten, wir nehmen Lieutenant Perkins mit.« Das war der Leiter der für die Chicagoer Innenstadt zuständigen Mordkommission.
    Phil hatte sich hinter das Steuer geklemmt. Lieutenant Perkins saß im Fond des Wagens.
    Es regnete immer noch. Die Scheibenwischer gaben sich redliche Mühe. Dennoch war die Sicht alles andere als gut. Mein Freund konnte daher nicht voll aufdrehen. Auf der nassen Straße rutschten die Reifen leicht weg.
    »Wohin fahren wir eigentlich?« fragte mich Perkins.
    »Seien Sie doch nicht so neugierig, Lieutenant! Wenn ich Ihnen das Ziel nenne, erklären Sie mich ohnehin für verrückt. Daher ist es das beste, wenn ich Ihnen die Tatsachen auf dem Tablett serviere.«
    »Von mir aus. Ich atme jedenfalls auf, wenn dem Dämon ein für allemal das Handwerk gelegt wird.«
    »Bis auf den sogenannten Schlußstrich ist das bereits geschehen.«
    »Trotzdem, Cotton, sind mir noch viele Einzelheiten unklar.«
    »Schön, Lieutenant, ich werde Ihnen also in einer Kurzfassung die Geschichte des Dämons erzählen. Sie beginnt in Salida. Dort war der Mann, der uns heute als Dämon bekannt ist, vor Jahren beheimatet. Dort kam er zum erstenmal auf die Idee, durch Erpressung Geld zu verdienen. Er wollte sehr geschickt Vorgehen. Skrupel kannte er nicht. Seine Grausamkeit hat nichts menschliches mehr. Sein erster Versuch bestand darin, einen Bankbeamten, einen Kassierer, zu erpressen. Dieser sollte 100 000 Dollar aus der Kasse entwenden und so weiter. Andernfalls sollte er sterben. Denn das Prinzip des Dämonen war, von Anfang an so viel Angst und Schrecken zu säen, daß weitere Opfer nicht wagen würden, sich seinen Forderungen zu widersetzen. In Morton Saminale fand der Dämon ein williges Werkzeug. Allerdings war der Mestize nicht sehr clever. Er ließ sich ertappen und kam vor Gericht. Das übrige wissen Sie. Natürlich war es der Dämon, der für Saminale Zeugen beschaffte und einen Anwalt bestellte. Die Sache ging gut aus. Der Dämon und Saminale zogen nach Chicago.«
    »Sie haben Ermittlungen in dieser Richtung angestellt?«
    »Ja! Allerdings habe ich erst heute nachmittag unseren Kollegen Nick Newman damit beauftragt, nachdem mir ein Verdacht gekommen war. Vor einer halben Stunde erhielt ich die Bestätigung. Saminale und der Dämon kamen fast gleichzeitig hier an. Einige Zeit verging, während der nichts geschah. Dann aber begann der Dämon zu wüten. Er fühlte sich stark genug. Denn durch irgendeinen Zufall, von dem wir nichts wissen, war er auf ein entmenschtes Paar gestoßen, auf Sam und Onda Cantler. Die beiden waren bereit, für den Dämonen zu morden. Welche Morde hier in Chicago auf das Konto des Bruders und welche auf das der Frau kommen, wissen wir nicht. Tatsache ist, daß der Dämon sein Operationsgebiet auch auf New York ausdehnen wollte, nachdem es hier so gut geklappt hatte und er nach einer beispiellosen Mordserie als Einschüchterung bequem die Erpressungsgelder einkassieren konnte.«
    »Er schickte also Saminale nach New York?«
    »Richtig. Aber nicht nur ihn. Tage zuvor war Sam Cantler dort aufgekreuzt. Saminale folgte, ermordete Charles Lewis, wurde beinahe von mir erwischt und in der gleichen Nacht von Cantler umgebracht - sicherlich auf Befehl des Dämonen, der es sich jetzt leisten konnte, auf den ungeschickten Saminale zu verzichten. Denn der Mestize hatte ihn zuvor noch ein zweites Mal in Schwierigkeiten gebracht, als er sich bei dem Mord an Fletcher von einem Augenzeugen beobachten ließ. Dieser Fall war übrigens genauso aufgezogen wie der erste Mord in Salida. Allerdings ebenfalls ohne Erfolg.«
    »Der Dämon ließ also Saminale umbringen. Und was weiter?«
    »Die Mord- und
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