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0280 - Die Weltraumdetektive greifen ein

Titel: 0280 - Die Weltraumdetektive greifen ein
Autoren: Unbekannt
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Menschen. Sprechchöre wurden laut.
    Polizeipfeifen gellten, und an den strategisch wichtigen Punkten standen offene Gleiter mit behelmten Milizsoldaten und Polizisten; Space-Jets schwebten nahezu reglos über dem Platz, der aufgeregten Menschenmenge und der gewaltigen „Solar-Hall" im Zentrum des Platzes der Kosmonauten.
    Ein einzelner Bodengleiter schoß mit hoher Geschwindigkeit über die freigehaltene Zufahrt zum Platz. Außer dem Fahrer befanden sich nur drei Personen darin: Homer G. Adams, Jean-Pierre Marat und Roger McKay.
    Jemand aus der Menge mußte den Gleiter des Finanzministers am Stander erkannt haben. Jedenfalls übertrugen die Außenmikrophone plötzlich ein rasch anschwellendes Grollen. Als das Fahrzeug eine steile Kurve passierte, prasselten Steine gegen das transparente Dach. Handlautsprecher brüllten Schmährufe und Forderungen.
    Homer G. Adams saß mit bleichem Gesicht in seinem Sitz. Seine ohnehin nicht gerade große Gestalt war förmlich in sich zusammengerutscht. Die Augen blickten nervös von links nach rechts, und die langen, schmalen und weißen Finger glitten unablässig über die lederne Aktentasche, die auf seinen Knien lag.
    Jean-Pierre Marat fühlte sich versucht, den Finanzminister zu beruhigen. Nach den Reaktionen der Masse konnte man schließlich die Lage nicht beurteilen. Aber Adams hatte sich in den letzten Tagen so zynisch über die Menschen ausgelassen, daß Marat ihm den Schreck gönnte.
    Marat selbst war allerdings auch beunruhigt, aber nicht wegen der Demonstrationen. Das Mutantenkorps Perry Rhodans war seit Tagen unablässig im Einsatz, und dennoch hatte nicht ein einziger Duplo identifiziert werden können. Damit hatte etwas begonnen, was sich als ebenso schlimm erweisen konnte wie die herrschende Inflation: Unter den verantwortlichen Militärs und Zivilbeamten, die von der Duplogefahr wußten, machte sich ein verhängnisvolles Mißtrauen breit. Das war logisch, niemand wußte mehr, ob beispielsweise der führende Offizier in Stellung Anoch derselbe war, den Rhodan dort eingesetzt hatte, oder ob er unterdessen durch einen Duplo ersetzt worden war, der gegen das Imperium arbeitete. Als Folge davon wurden Anweisungen und Befehle nur zögernd und nur nach zeitraubenden Rücksprachen befolgt; der Verwaltungsapparat des Solaren Imperiums und der Flotte war zu einem unbeweglichen Koloß geworden.
    Der Fahrer steuerte den Gleiter auf die nächste Garagenplattform. Summend setzte sich die Platte abwärts in Bewegung. Nach zweihundert Metern wurde der Gleiter von einem Traktorstrahl erfaßt und in einer Box abgesetzt. Die Plattform stieg wieder nach oben.
    In der Rückwand der Box befand sich der offene Einstieg in den Antigravschacht. Nacheinander stiegen Marat, Adams und McKay ein und ließen sich nach oben treiben. Im Vorraum Bder Solar-Hall wurden sie von einem Steuer-Feld sanft aus dem Schacht gezogen und auf dem weichen Teppich abgesetzt.
    McKay stutzte, als er die Kampfroboter und die Soldaten der Wachdivision „Peter Kosnow" sah, die an allen Ein- und Ausgängen, Antigraveinstiegen, Wandnischen und Nottreppen postiert waren.
    „Eine Menge Aufwand, Alter!" flüsterte er Marat zu.
    Jean-Pierre Marat runzelte die Stirn, ging jedoch nicht auf die Bemerkung seines Partners ein. Ihn beunruhigte der Aufwand. Er hatte das komische Gefühl, daß dadurch die Gefahr eher vergrößert als verkleinert wurde. Beim Gedanken an die Kampfroboter brach ihm sogar der kalte Schweiß aus. War denn tatsächlich hundertprozentig garantiert, daß sich kein Unbefugter an der Programmierung einiger Roboter zu schaffen gemacht hatte? Ein einziger Schuß aus einem Impulsstrahler, zur rechten Zeit und am rechten Ort abgefeuert, konnte die Administratoren eines halben Hunderts Sonnensysteme auslöschen!
    Doch dann entdeckte er die Ärmelsymbole der Kybernetikspezialisten des Geheimdienstes. Er atmete hörbar auf.
    Mercants Leute hatten sicherlich jede einzelne Programmierung überprüft. Diese Gefahr schied demnach aus.
    Aber welche Gefahren gab es noch? Eine ganze Menge, müßte sich Marat eingestehen. Und es ließen sich durchaus nicht alle vermeiden.
    Unwillkürlich schloß er dichter zum Finanzminister auf. Für ihn kam es darauf an, Homer G. Adams zu beschützen. Den anderen verantwortlichen Männern und Frauen des Imperiums waren sicher ebenfalls „Schatten" zugeteilt.
    Ein unbewaffneter Dienstroboter geleitete den Finanzminister und seine beiden Leibwächter durch den Hintereingang in den
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