Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
028 - Arena der Götter

028 - Arena der Götter

Titel: 028 - Arena der Götter
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
Blut aus ihrer Haut. Rulfan schauderte.
    Plötzlich griff Aruula zu ihrem Hüftgurt und zog ein Messer heraus. Doch bevor sie sich auf Turkaz stürzen konnte, warf sich Borisaas zwischen sie und den Gefangenen. Er gestikulierte heftig dabei. Später erfuhr Rulfan, dass die Kinder Turkaz Schonung zugesagt hatten. Als Gegenleistung hatte er versprochen, den Dampfer zurück zu den Dreizehn Inseln zu steuern.
    Sie verteilten Trockennahrung und frisches Trinkwasser unter den Kindern. Rulfan holte die Medizinkiste von der Twilight of the Gods. Er versorgte Wunden und verteilte Medikamente gegen Durchfall und Fieber.
    In der Mitte der zweiten Tageshälfte zog sich von Osten her eine schwarze Wand über den Himmel. Von einem Atemzug zum anderen türmten die Wellen sich baumhoch auf und stürmten gegen die beiden Schiffe an. Ein Orkan brach los…
    ***
    (Wer berührt mich?)
    (Wer soll dich schon berühren, Liob'hal'bakor? Wer außer uns beiden brütet noch an diesem eisigsten aller Orte dieses Universums vor sich hin?)
    (Übertreibe nicht schon wieder, Thul'lan'aizirl) (Deine Aura fühlt sich kalt und hart an, Liob'hal'bakor - es war schwer, deine Ströme aufzuspüren.)
    (Gibt es eine Vereinbarung zwischen uns, die mich zwingen könnte, dich in meine Karten schauen zu lassen, Thul'lan'aizirl)
    (Wie harsch du wieder bist. Aber gut -kommen wir zur Sache: Ich habe meine Haupteinheit instruiert. Bist du bereit?)
    (Drei mal sieben biotische Organisationen - ich bin auf dem Laufenden, Thul'lan'aizir. Duwirst sie alle verlieren.)
    (Das glaubst du jedes Mal - und immer erweisen sich deine Modelle als klägliche Versager.)
    (Ich habe sie optimiert. Du wirst ein eiskaltes Wunder erleben.)
    (Ich spüre Zorn, Liob'hal'bakor. Kann es sein, dass du die Sache um eine Spur zu ernst nimmst?)
    (Ich nehme sie so ernst, wie sie ist, Thul'lan'aizir. Aber es gefällt mir nicht, wie du über mich sprichst - »der Geist der Finsternis, der Vernichter allen Lebens, der nimmersatte, der abscheuliche Liob'hal'bakor«, und was du dieser Kreatur nicht alles eingeflüstert hast - kein Wesen unter Murans Licht schätzt es, in einer solchen Weise herabgewürdigt zu werden.)
    (Wie kalter Schwefeldunst kriechen die Bilderströme aus deiner Aura in mein Zentrum. Mich fröstelt. Murans Licht ist unendlich weit entfernt. Und zudem vermutlich längst erloschen. Ich mache mir Sorgen, Liob'hal'bakor - bist du krank?)
    (Vor Heimweh, ja…)
    (Vielleicht auch vor Machtgier oder Träumerei oder Eitelkeit…? Hier sind wir und hier müssen wir uns den Weg bereiten!)
    (Schluss jetzt. Zurück zur Sache. Du hast sie im Griff, deine biotischen Organisationen, Thul'lan'aizir, zugegeben -aber ich wette, dass ich zwei mal sieben bezwinge.)
    (Ho, ho - dann müsste es dir gelungen sein, halbe Daa'muren aus deinen Modellen zu machen. Ich halte dagegen: Du wir s t weniger als ein mal sieben packen und von deinen Modellen wird allenfalls eines den Weg zurück in dein Eishaus finden, und das mit mächtig zerzausten Fühlern.)
    (Warten wir es ab…)
    ***
    Die Naturgewalten wollten nicht mehr aufhören zu toben. Wellenwände bäumten sich gegen gen Himmel und brachen über den beiden Schiffen zusammen. Platzregen und Hagel prasselten aus pechschwarzen Wolken. Orkanböen fegten von Osten her über das Meer, peitschten es auf und trieben den Nordmann- Dampfer und die Twilight of the Gods weiter und weiter auf das offene Nordmeer hinaus.
    Nur die Blitze erhellten die Finsternis.
    Der zu Ende gehende Tag war so schwarz wie die Nacht und wie der folgende Tag. Mit keinem Lichtschimmer verriet der Himmel Sonnenuntergang und Sonnenaufgang.
    Die fünfzig Kinder waren an Bord der Twilight of the Gods geklettert - Rulf an hielt das Luftkissenboot für sicherer als den Nordmannkahn. Turkaz war allein auf dem Schiff zurück geblieben - an das Ruder gekettet. Aruula hatte nicht geduldet, dass Rulfan den Gefangenen auf das Luftkissenboot brachte.
    Durch die Backbordfenster der Kommandobrücke beobachtete Rulfan manchmal den auf den Wellen tanzenden Holzkasten. Der Rumpf ächzte und stöhnte, als wollte er jeden Moment auseinander brechen.
    Das Unwetter wütete drei Nächte und zwei Tage lang. Zu Beginn des dritten Tages ließ der Orkan nach. Als hätte das Meer sich ausgetobt, beruhigte sich der schwere Wellengang schlagartig. Gegen Abend hin wurde der schwarze Himmel Grau. Rulfan und einige der älteren Kinder kletterten zurück auf den Nordmanndampfer.
    Der gefangene Soldat im Ruderhaus zitterte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher