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0279 - Der Herr der Unterwelt

0279 - Der Herr der Unterwelt

Titel: 0279 - Der Herr der Unterwelt
Autoren: Der Herr der Unterwelt
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ihn.
    »Er ist tot! Verdammte Schweinerei!« Irgend jemand an einem der Tische sagte: »Klar, daß er das nicht übersteht, wenn er mit dem Boß der Unterwelt anbindet. Wer kann sich schon mit Breadcock messen. Das hat noch niemand überstanden.«
    Soft war verzweifelt.
    »Verdammt«, sagte er, »was mache ich mit ihm? Ich kann doch die Leiche nicht einfach verschwinden lassen. Ich muß die Cops rufen.«
    Ein pockennarbiger Mann lachte hart auf. »Wenn du das tust, Soft, wird Breadcock dir das verdammt übelnehmen. Eines Tages liegst du dann genauso stumm hinter deiner Theke wie dieser Junge hier.«
    Der Pockennarbige trat hinzu, bückte sich und hob Chooseways Pistole auf. Er müsterte sie, und sein Gesicht wurde fahl.
    »Soft!« rief er, hielt dem Wirt die Waffe hin und deutete auf eine Eingravierung am Kolben. »US Government — steht hier, und ’ne Nummer.«
    »Was heißt das?« stammelte der Wirt.
    »Das heißt, Soft, daß die Kanone dem Staat gehört. Ist ’ne G-man-Kanone. Und der Tote hier, Soft, war ein FBI-Agent.«
    ***
    Der dicke Wirt schnitt ein Gesicht, als wolle er jeden Augenblick anfangen zu weinen.
    »Zum Teufel!« jammerte er. »Warum muß sich das alles in meinem Laden abspielen? Hölle, was bin ich für ein Pechvogel.«
    »Du hättest Breadcock ja rechtzeitig vor die Tür setzen können«, rief eine Frau höhnisch. »Ihn oder den G-man!«
    Soft watschelte zur Theke.
    »Jetzt hilft nichts mehr«, murmelte er. »Jetzt muß ich die Bullen benachrichtigen.«
    Er wählte die Notrufnummer der Chicagoer Polizei.
    »Hier ist die New Deal Inn«, sagte er. »In meinem Lokal ist ein Mann erschossen worden, der sich Ted Chooseway nannte, aber ich glaube, er gehört zu euch. — Was? Ach so, die Straße! Dewey Street 504! — Schön, ja! Kommt schnell!«
    Er legte auf, nahm die Whiskyflasche, goß sich ein Glas bis zum Überschwappen voll und trank es auf einen Zug aus.
    »So n Pech«, jammerte er vor sich hin. »So ’n verdammtes Pech!«
    Seine Gäste begannen hastig das Lokal zu verlassen. Es gab niemanden unter ihnen, der Wert darauf gelegt hätte, gegen James Breadcock als Zeuge aufzutreten.
    ***
    Mr. High, der Chef des FBI-Distriktes New York, trug noch den schwarzen Anzug, in dem er an Ted Carstens Beerdigung teilgenommen hatte. Phil und ich saßen ihm in seinem Büro gegenüber. Beide hatten wir Ted, der erst seit drei Jahren bei uns arbeitete, gut gekannt. Er war ein tüchtiger Kollege gewesen.
    Als wir die Nachricht bekamen, daß er in Chicago in seiner Rolle als Chooseway erschossen worden war, konnten wir es zunächst nicht fassen.
    »Ted hat keinen Fehler gemacht«, sagte Mr. High. »Die Kollegen in Chicago teilten mir alle Einzelheiten mit. Es muß gewesen sein, als hätte Breadcock den G-man in Ted gewittert.«
    Nach einer Pause fuhr unser Chef fort.
    »Wenn die Statistik stimmt, dann war Ted das achte Opfer von James Breadcock, und vier von diesen acht Toten waren Polizisten: zwei Cops, ein Detektiv der City Police von San Francisco und Ted, ein FBI-Agent. Breadcock muß endlich gefaßt werden!«
    »Es ist nur ein Rätsel, daß der Mörder nicht längst auf dem Elektrischen Stuhl sitzt«, sagte Phil. »Wir wissen alles über ihn. Wir kennen seine Taten. Wir wissen, wie er aussieht. Wir haben Zeugen für seine Verbrechen in Detroit, San Francisco und jetzt in Chicago. Dreimal ist er gestellt worden, aber jedesmal ist er davongekommen, und die Beamten, die ihn stellten, haben mit ihrem Leben bezahlt.«
    »Er ist ein Einzelgänger. Am ehesten läßt er sich noch mit einem Triebverbrecher vergleichen, dessen abartige Veranlagung ihn zu einer bestimmten Art von Verbrechen treibt. Breadcock begeht Verbrechen, weil er ein geborener Verbrecher ist.«
    Mr. High griff nach einem Aktenordner und schlug ihn auf.
    »Ich weiß, daß der letzte Satz unsinnig klingt, und doch enthält er genau das, was ich meine, denn nichts anderes läßt sich aus Breadcocks Lebenslauf herauslesen. Das Verbrechen ist sein Lebenselement. Andere Gangster verfolgen bestimmte Ziele. Ihre Taten sind nicht Selbstzweck, sondern sie wollen irgend etwas damit erreichen. Die überwiegende Mehrheit glaubt, das Verbrechen sei der schnellste und bequemste Weg zum Reichtum. Sie stehlen, rauben, morden, um reich zu werden. Breadcock hat die Beute, die ihm seine Taten einbrachten, immer nur sehr bedingt interessiert.«
    Der Chef legte die flache Hand auf den Aktenordner.
    »Ich habe hier eine Zusammenfassung seines Lebenslaufes. James
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