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0275 - Das Erbe des Satans

0275 - Das Erbe des Satans

Titel: 0275 - Das Erbe des Satans
Autoren: Das Erbe des Satans
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Anweisungen.
    »Wir geben heute abend eine große Gesellschaft, John. Sorgen Sie für das Notwendige. Wir werden im Blauen Saal essen. Im Roten Salon wird eine Kapelle spielen, die gegen 18 Uhr eintrifft. Arrangieren Sie alles. Die Bestellungen für Speisen und Getränke hat Broderick bereits vor acht Tagen aufgegeben. Achten Sie darauf, daß alles zu meiner Zufriedenheit erledigt wird. Die Listen befinden sich in der Küche.«
    Ich verbeugte mich, murmelte das Übliche und schlich dezent davon.
    In der Küche sprach ich mit den beiden Köchen, die bereits Vorsorge getroffen hatten.
    Getränke und Speisen etc. waren reichlich vorhanden. Ich brauchte mich nicht darum zu kümmern.
    Im Laufe des Nachmittages sollten noch fünf Aushilfskellner eintreffen, die am Abend beim Servieren helfen mußten..
    Ping Ten Wei gab mir die lange Liste der geladenen Gäste. Es waren fast fünfzig Personen. Ich überflog die Liste und war schon versucht, erleichtert aufzuatmen, als ich auf einen Namen stieß:
    Joe Cookney.
    Es war zum Ausder-Hautfahren.
    Überall mußte sich der Reporter herumtreiben. Überall mußte er seine Nase hineinstecken. Wenn er mich sah, war alles umsonst gewesen.
    Ich überlegte hin und her, wie ich es anstellen konnte, seinen Blicken am Abend zu entgehen. Aber mir fiel nichts ein, was ich hätte verwirklichen können.
    Mit recht gemischten Gefühlen sah ich dem Abend entgegen.
    ***
    Von Bill Cox war nichts zu sehen.
    Ich stellte fest, daß er nicht auf seinem Zimmer war. Unter einem Vorwand begab ich mich im Laufe des Vormittags in den Keller. Ich hatte mich mit einer starken Taschenlampe ausgerüstet, denn im Keller gab es kein elektrisches Licht. Selbstverständlich trug ich auch meine Pistole bei mir.
    Ich ließ mir viel Zeit, ging sehr vorsichtig zu Werke und benötigte fast eine Stunde zur Durchsuchung des Kellers.
    Aber von dem Schwachsinnigen war keine Spur zu entdecken. Ich ging bis zu dem Weinkeller, dessen Tür tatsächlich aufgebrochen war.
    In dem dahinterliegenden Raum, der voller Regale stand, zählte ich 18 leere Flaschen. Ihre Etiketten wiesen sie als Rum- und Whiskyflaschen aus. Hier also hatte Cox seinem heimlichen Alkoholismus gefrönt.
    Ans Tageslicht zurückgekehrt, unterhielt ich mich angelegentlich mit den beiden Köchen über den Schwachsinnigen.
    Anfangs wollten sie nicht recht mit der Sprache heraus. Schließlich aber gelang es mir, ihnen einige Informationen zu entlocken.
    »Jesse Lane brachte den Schwachsinnigen mit«, sagte Josuah Morgan und rieb seine fettigen Hände an der weißen Schürze ab. »Er brachte ihn mit, und er hält seine Hand schützend über den Kerl. Sonst wäre er längst in einer Heilanstalt, zumindest aber hinter Gittern.«
    »Warum? Ist er gefährlich?« fragte ich harmlos und dachte an die vergangene Nacht.
    »Er ist gefährlich, Sir. Ich weiß es. Völlig grundlos hat er vor kurzem die Dogge erwürgt. Er ließ sie aus dem Zwinger und brachte sie dann um. Missis Lane weiß bis heute nichts davon. Würden wir es ihr erzählen, dann würde Jesse Lane uns aus dem Hause jagen.«
    Ich nickte und fragte dann nach den üblichen Aufenthaltsorten des Schwachsinnigen.
    »Wenn er nicht betrunken im Keller liegt, auf seinem Zimmer pennt oder im Garten Unkraut jätet, dann hält er sich in dem Schuppen neben dem Hundezwinger auf. Was er dort eigentlich macht, weiß niemand. Es wird auch keiner auf die Idee kommen, in den Schuppen zu gehen, um sich nach ihm umzusehen. Wer weiß, ob man dann lebend wieder herauskäme?«
    »Was sagt Missis Lane zu alldem?«
    »Sie hat Cox ja noch nicht einmal gesehen! Tatsächlich! Sie werden es nicht für möglich halten, aber es ist so. Obwohl der Kerl schon drei Wochen auf ,Sunnyside‘ ist, hat ihn Missis Lane noch nicht zu Gesicht bekommen. Sie weiß, daß wir einen Gärtner haben, aber sie weiß nicht, daß er wahnsinnig ist, und sie weiß nicht, wie er aussieht. Jesse Uane hat ihr erzählt, daß er selbst früher einmal Boxmanager gewesen wäre und den ausgedienten Champ Bill Cox mitgebracht habe, um ihm einen Job als Gärtner zu verschaffen. Sozusagen ein Gnadenbrot für einen ehemaligen Sportsmann. Aber Cox war nie ein Sportsmann. Er war ein Killer im Ring und ein Würger bei den Catchern. Außerdem ist er süchtig.«
    »Was? Er ist süchtig?«
    »Ja!« — Der Koch blickte sich vorsichtig in der Küche um, obwohl sich hier niemand verborgen halten konnte. »Ich weiß es genau. Er ist süchtig. Darum ist er auch wahnsinnig geworden.
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