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0275 - Das Erbe des Satans

0275 - Das Erbe des Satans

Titel: 0275 - Das Erbe des Satans
Autoren: Das Erbe des Satans
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die ihn erfüllte.
    ***
    Wie mir Phil berichtete, war inzwischen folgendes geschehen.
    Die Kollegen Pete Hunter und Rex Highsmith waren damit beauftragt, die beiden des Gattenmordes Verdächtigen, Beef Miller und Robert Fulham, zu überwachen.
    Am Nachmittag gegen 16 Uhr waren Fulham und Miller unabhängig voneinander zu ihren Banken gefahren und hatten einen sagenhaft hohen Betrag abgehoben. Jeder eine halbe Million. Wie wir durch die Direktoren der Banken später erfuhren, hatten die beiden diese Aktionen am Vortage bereits angekündigt.
    Sie verpackten das Geld in Koffern und fuhren damit ab, ohne das Angebot der Banken, die Hausdetektive als Begleitschutz mitzunehmen, in Anspruch zu nehmen.
    Miller und Fulham fuhren — jeder für sich — mit zehnminütigem Abstand an eine bestimmte Stelle am Mississippiufer, wo eine kleine Waldung liegt.
    Die Wagen verschwanden hinter den Bäumen.
    Die Gegend ist wenig belebt. Allerdings befinden sich in einiger Entfernung einige Montagehallen von Autofirmen. Der Lärm ist also recht erheblieh. So kam es auch, daß Hunter und Highsmith sich getäuscht zu haben glaubten, als sie zwei Schüsse vernahmen. Dennoch sahen sie nach. Aber sie gingen zu langsam vor.
    Als sie auf dem Schauplatz erschienen, war von dem Mörder nur noch eine Staubwolke in der Ferne zu sehen. Aus dem Wäldchen führt nämlich auf der anderen Seite ein breiter, für Autos befahrbarer Sandweg heraus. Hunter war sich sicher, in der Staubwolke einen dunkelblauen Mercury erkannt zu haben.
    Fulham und Miller waren tot.
    Sie lagen vor ihren Wagen. Jeder hatte eine Kugel in der Stirn.
    Von dem Geld — insgesamt einer Million Dollar — und den Koffern, in denen es sich befand, war nichts mehr zu sehen.
    ***
    Als ich in das Haus zurückging und sofort mein Zimmer aufsuchte, überlegte ich fieberhaft.
    Jesse Lane konnte der Mörder von Fulham und Miller nicht gewesen sein. Er war den ganzen Nachmittag im Billardzimmer gewesen und hatte dort gespielt. Das wußte ich genau.
    Es war mir durch mehrere Personen bestätigt worden. Außerdem hatte ich selbst ihm dort im Laufe des Nachmittags zu drei verschiedenen Zeiten Whisky serviert.
    Was also steckte hinter diesem neuerlichen Doppelmord?
    Ein Raubüberfall kam nicht in Frage, denn woher hätte der Täter wissen sollen, daß die beiden ausgerechnet zu jener Stelle an das Ufer des Stromes fuhren.
    Gefolgt war der Täter ihnen auch nicht. Hunter und Highsmith hätten es bemerkt. Also konnte der Mörder nur dort auf sie gewartet haben. Und damit traf meine Vermutung zu. Jetzt war meine Theorie bewiesen.
    Der große Unbekannte hatte zum erstenmal zugeschlagen. Er hatte seine-Kreaturen beseitigt, nachdem sie für ihn die Kastanien aus dem Feuer geholt hatten.
    Eine Million Dollar hatte der Unbekannte dabei erbeutet.
    Nur der Fall Lane stand noch aus.
    Wenn Lane von dem Doppelmord erfuhr — und die Zeitungen würden sicherlich in der Abendausgabe schon davon berichten — dann war er aber gewarnt. Dann wußte er, daß der Unbekannte, der auch sein Boß sein mußte, seine Kreaturen nach getaner Arbeit vernichtete. Dann wußte er, daß der Unbekannte sich auch seiner entledigen würde, wenn er Joyce Carpenter umgebracht und ihr Geld dem Boß ausgeliefert haben würde.
    Oder war doch Lane der unbekannte Boß?
    War er der Boß und waren Fulham, Miller und Snatch nur seine Kreaturen gewesen?
    ***
    Der Schuppen, in dem der Schwachsinnige hauste, lag unmittelbar neben dem Hundezwinger. Beide Gebäude waren nur wenig mehr als eine Steinwurfweite vom Herrenhaus entfernt. Dennoch konnte ich vom Fenster meines Zimmers nur Teile der hellen Wand des Schuppens sehen, die durch die Büsche schimmerte. In dem Hundezwinger hörte ich die Doggen bellen. Gelegentlich wurde das Gekläff zornig. Dann wieder blieb es völlig ruhig.
    Auf meiner Armbanduhr war es wenige Minuten nach 17 Uhr. Mehr als anderthalb Stunden hatte ich also noch Zeit. Ich saß vor meinem Fenster und beobachtete unablässig den freien Platz, der zwischen den ersten Büschen vor dem Schuppen und dem Herrenhaus lag.
    Wenn meine Überlegung richtig war, und wenn meine Vorahnung mich nicht trog, dann mußte spätestens in einer halben Stunde Jesse Lane auftauchen.
    Es dauerte nicht einmal eine halbe Stunde.
    Ich sah ihn, als er scheinbar gelangweilt über den feuchten Boden schritt. Er trug einen Karton unter dem Arm, war mit einem dicken Pullover bekleidet und verschwand hinter den Büschen.
    Wenige Augenblick später war ich
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