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0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (2 of 2)
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der Major hart. »Ich garantiere Ihnen ausreichendes Material für Haftbefehle — so oder so.«
    Ich steckte mir eine neue Zigarette an und dachte einen Augenblick nach. Jim machte nicht den Eindruck eines Großsprechers. Außerdem hatte er die Autorität der Abwehr hinter sich. Und drittens bestand immerhin die Chance, daß wir durch Horcombes Verhaftung in unserem Fall einen Schritt vorankamen. Ich verständigte mich durch einen stummen Blick mit Phil.
    »Okay, Jim«, sagte ich. »Wir tun es. Sobald Horcombe das Haus verläßt,«
    »Das geht nicht. Wenn er ‘rausgeht, steht sein Wagen bereits vor der Tür. Mit drei Mann sind wir zuwenig. Und wenn wir Verstärkung herbeitelefonieren, fällt es den anderen beiden Leibwächtern auf, die vor dem Lokal stehen.«
    »Wissen Sie, Jim«, seufzte ich, »das ist das Schöne an Ihnen: Sie verstehen es, alles so hinzukriegen, daß man einfach nach Ihrer Pfeife tanzen muß. Also gut, wir überlegen uns, wie wir ihm hier drin klarmachen können, daß er verhaftet ist, ohne daß es dabei allzu viel Spektakel gibt. Oder haben Sie dafür auch schon einen Plan?«
    Es hätte mich auch gewundert, wenn Jim jetzt nicht lächelnd genickt hätte. Er beugte, sich vor und entwickelte seinen Vorschlag. Im Grunde war es die einzig sinnvolle Möglichkeit, und wir konnten nur zustimmend nicken, Unterdessen goß Horcombe quietschvergnügt sündhaft teuren Champagner in sich hinein. Die beiden Gorillas durften Orangensaft trinken, damit sie nüchtern blieben und im Falle einer Gefahr für ihren Herrn zielsicher schießen konnten. Diese Aussicht fand ich verdammt wenig ermutigend.
    Und dann war es soweit.
    ***
    Jim Cumberland ging quer über die im Augenblick leere Tanzfläche auf die Nische zu, in der Horcombe mit seinen beiden Gorillas saß. Die beiden Leibwächter wurden aufmerksam und setzten sich so, daß sie sofort hätten aufspringen und sich auf Cumberland stürzen können, sobald er auch nur die leiseste verdächtige Bewegung machte.
    Aber der Major blieb zwei Schritte vor der Nische stehen, verbeugte sich und sagte:
    »Guten Abend, Mister Horcombe.« Horcombe hob den Kopf und blickte nicht sonderlich interessiert über sein Sektglas hinweg.
    »Ja?« brummte er fragend. »Kennen wir uns?«
    Jim trat wie absichtslos einen Schritt näher. Er erwiderte halblaut und in einem Tonfall, der anzeigte, daß es sich um eine vertrauliche Mitteilung handelte:
    »Ich habe Ihnen etwas mitzuteilen. Mister Horcombe.«
    »Sie? Mir?«
    »Ja.«
    »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Mein Name wird Ihnen nichts sagen, Sir. Sie kennen mich nicht. Ich heiße ■lim Cumberland.«
    »Nie gehört.«
    »Das dachte ich mir. Aber vielleicht bfdeutet die Tatsache etwas für Sie, laß ich ein Freund von Duff Molnar bin - eh — war, um genau zu sein.«
    »War? Was soll das heißen? Haben Sie Streit mit Duff gehabt? Mister, dann sind Sie bei mir an der falschen Adresse. Duff ist mein Freund.«
    »Deswegen wollte ich mit Ihnen sprechen.«
    Horcombe zögerte. Er machte ein verdrießliches Gesicht, murmelte aber schließlich:
    »Also okay. Setzen Sie sich einen Augenblick zu mir.«
    Er gab einem der Gorillas einen Wink. Der Mann stand auf und ließ ('.umberland auf die Eckbank rutschen. Danach setzte sich der Leibwächter wieder und wandte sich Cumberland zu, der nun eingekeilt war zwischen Horcombe und dem links sitzenden Leibwächter.
    »Schießen Sie los«, brummte Horlombe unlustig. »Was haben Sie auf dein Herzen? Hat Duff Sie geschickt? Ich wundere mich schon, daß er nicht hier ist.«
    »Er wird auch nicht mehr kommen«, antwortete Cumberland sehr ernst.
    Horcombe stutzte. Etwas in Cumberlands Tonfall machte ihn stutzig.
    »Ist was passiert?« forschte er.
    Jim Cumberland nickte. »Duff ist tot.«
    Horcombe runzelte die Stirn. Ein paar Herzschläge sah es so aus, als lausche er Jims Worten nach.
    »Tot?« murmelte er ungläubig. »Mann, damit macht man keine Witze…«
    »Pis ist kein Witz. Es ist Tatsache.«
    »Er ist tot — nein, das glaube ich nicht! Duff war mächtig auf Draht, Den legt so schnell keiner um.«
    »Und trotzdem ist es geschehen« sagte Cumberland düster. »Heute abend.«
    »Packen Sie aus, Mann!« sagte Horcombe scharf. »Los, erzählen Sie alles, was Sie darüber wissen! Aber sind Ihre Informationen zuverlässig?«
    »So zuverlässig, als ob wir beide es mit unseren eigenen Augen gesehen hätten. Duff ging heute abend zu Rub —«
    »Ich weiß«, unterbrach Horcombe. »Er geht jede Woche einmal
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