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0274 - Astrano - Herr der Geister

0274 - Astrano - Herr der Geister

Titel: 0274 - Astrano - Herr der Geister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fehlte, aber es fiel ihm nicht ein, wer das war.
    Draußen graute der Morgen.
    ***
    Professor Zamorra lehnte sich gemütlich vom Frühstückstisch zurück und beobachtete Fenrir, den Wolf, der durch den Garten streifte und Mäuse oder Schatten jagte. Der intelligente und telepathisch begabte Bursche begleitete Zamorra und Nicole seit kurzer Zeit bei ihren Abenteuern, aber er konnte es sich auch von einem Tag auf den anderen anders überlegen und wieder in Merlins Burg zurückkehren. Vorerst aber war er da und unterstützte oder behinderte die Freunde, je nach Laune.
    Bei dem gerade erst ein paar Tage zurückliegenden Abenteuer in einer magischen Dimension war er eine große Hilfe gewesen. Ohne ihn würden Zamorra und Nicole längst nicht mehr leben, sondern als Hexenkünstler auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden sein. Fenrir hatte dabei einige Blessuren davongetragen und war merklich zurückhaltender geworden. Aber diese Bescheidenheit würde sich bald wieder legen.
    Zamorra lächelte. Hier draußen auf der Terrasse war es angenehm frisch. Es würde heute wohl nicht so drückend heiß werden wie in den Tagen zuvor. Am Abend war eine Regenfront über das Land gezogen, wahrscheinlich über ganz Deutschland, und hatte die Luft abgekühlt.
    Zamorra, Nicole und Fenrir befanden sich in einer Grünzone des Ruhrgebiets in der Nähe von Recklinghausen. Manuela Ford, die Freundin ihre Kampfgefährten Bill Fleming, hatte hier ihren Bungalow. Für ein paar Tage hatte es ein schönes Wiedersehen und geselliges Beisammensein gegeben, aber Bill hatte inzwischen wieder in New York zu tun, und Manuela war mit ihm über den großen Teich geflogen. Das Vertrauen zwischen ihnen war grenzenlos, und so hatten Zamorra, Nicole Duval und der Wolf noch ein paar Tage Schlüsselgewalt im Bungalow der Lotto-Millionärin. Allerdings hatten sie vor, nunmehr doch nach Frankreich zurückzukehren. Dort stapelte sich genug Arbeit auf Zamorras Schreibtisch.
    Hinter Zamorra klangen Schritte auf. Nicole, die im Haus gewesen war, ließ sich neben ihm in den Terrassensessel fallen. Sie tippte auf eine Zeitung, die sie zusammengefaltet in der Hand hielt. »Gelesen?«
    Es war eine deutsche Zeitung. Zamorra beherrschte dies wie auch eine Reihe anderer Sprachen, aber wenn es um die Tageszeitung ging, bevorzugte er französische Ausgaben. Nicole schien aber dieses Blatt durchgestöbert zu haben. »Was hältst du vom Zirkus, Chef?«
    Wenn sie ihn Chef nannte, war’s dienstlich. Zamorra hüstelte. »Soll ich auftreten? Als Wolfsdompteur oder so? Mit dir als Assistentin im Glitzertanga? Du würdest sehr apart darin aussehen.«
    »Unsinn«, sagte Nicole. »Hier ist eine Meldung von einem Zirkusbrand hier in Deutschland. Ein kleiner Ort in der Nähe von Mannheim. Ein Wohnwagen brannte aus.«
    »Was haben wir damit zu tun?«
    »Damit weniger. Aber nebenbei wurde noch erwähnt, daß der große Astrano derzeit in diesem Zirkus auftritt.«
    Zamorra pfiff durch die Zähne. Der Name Astrano war ihm nicht unbekannt. Das sollte einer der ganz Großen unter den Illusionisten sein, und man raunte, er befasse sich wirklich mit Magie, nicht nur mit Tricks.
    »Du meinst, wir sollten uns mit ihm unterhalten?«
    Nicole nickte. »Wenn wir schon mal in Deutschland sind… Die Gelegenheit bietet sich an. Und das fällt doch auch in deine Fakultät.«
    Der Parapsychologe nickte bedächtig. »Gut. Fahren wir nach Mannheim statt nach Hause. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es auch nicht an.«
    Er telefonierte mit Raffael Bois, dem alten Diener, der sie an diesem Abend eigentlich daheim im Château Montagne erwartete, und informierte ihn über die Änderung. Ein paar Stunden später jagte der superschnelle Mercedes über die Autobahn gen Süden, Mannheim entgegen.
    Zamorras Gedanken kreisten um den Illusionisten Astrano. Es mochte interessant sein, mit ihm Fachgespräche über Magie zu führen. An den Brand des Zirkuswagens verschwendete er keinen Gedanken.
    ***
    »Wir können von Glück sagen, daß es nur ein Wagen war, der ausgebrannt ist«, sagte Julio Morano. »Es hätte auch das Zelt sein können. Oder die Tiere.«
    »Sie haben gut reden, Boß«, knurrte Rogier Pascal. »Ihr Wagen ist es ja nicht. Gut, daß wir das Nötigste noch haben retten können. Möchte wissen, warum das Ding nicht zu löschen war. Das Material brannte wie Zunder.«
    Morano sah den Artisten nachdenklich an. »Schätze, daß sich auch die Versicherung für dieses Phänomen interessieren wird. Wie hoch
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