Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0273 - Unter den Gletschern von Nevada

Titel: 0273 - Unter den Gletschern von Nevada
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Tefroder schossen, doch ihr Ziel war weder ich noch meine Begleiter, sondern jene vier Thermoflammer, die mit aus dem Transmitter gekommen waren. Ich blickte nach oben und sah Brank und Papageorgiu nebeneinander unter der Decke schweben. Doutreval und Bradon hielten sich neben dem Transmitter, Redhorse flog ein paar Meter unter mir. Es waren also nicht nur die Antigravprojektoren, die uns das Leben gerettet hatten. Die Tefroder hatten bestimmt nicht damit gerechnet, daß vier tollwütige und flammenspeiende Ungeheuer aus dem Torbogen kommen und sie angreifen würden.
    Eines war mir klar: Man hatte uns erwartet. Es war also kein Zufall gewesen, daß der Transmitter plötzlich zu arbeiten begonnen hatte. Die Tefroder feuerten auf die vier Thermoflammer. Die Monstren brachen jedoch nicht zusammen. Die kristalline Oberfläche ihrer Panzerhaut war offenbar in der Lage, Energieströme bis zu einer gewissen Stärke zu absorbieren und die Energieflut dem Laserprojektor zuzuführen. Nun erschien es mir fraglich, ob wir mit unseren Energiewaffen gegen die von den Gen-Modulatoren gezüchteten Wesen erfolgreich gewesen wären.
    Erleichtert stellte ich fest, daß nicht nur der Antigravprojektor, sondern auch der Individualschutzschirm meines Kampfanzuges wieder funktionierte. Im Notfall konnten wir also jetzt auf unsere Handfeuerwaffen, Impulsstrahler und Desintegratoren zurückgreifen.
    Ich bedauerte, daß wir nur einfache Kampfanzüge trugen. Das bedeutete, daß wir auf die unsichtbar machenden Deflektorschirme verzichten mußten. Außerdem besaßen diese Kampfanzüge weder Druckhelme noch Sauerstoffaggregate.
    Redhorse flog dicht unter die Decke und winkte uns zu sich.
    Die Tefroder hatten immer noch keine Zeit gefunden, sich um uns zu kümmern. Drei von ihnen lagen bewegungslos am Boden. Die Thermoflammer drangen immer weiter in die Station vor. Unter diesen Bedingungen war es ein ungleicher Kampf. Bestimmt hatten die Tefroder nicht mit solchen Angreifern gerechnet.
    „Wir müssen hier heraus!" rief Redhorse. „Es wird nicht lange dauern, bis die Tefroder Verstärkung erhalten. Dann werden sie auch Zeit haben, sich um uns zu kümmern."
    Bradon warf einen düsteren Blick in die Tiefe.
    „Ich möchte wissen, wo wir überhaupt herausgekommen sind", sagte er. „Ich wette, es handelt sich um eine großangelegte Falle, die nur zu einem bestimmten Zweck errichtet wurde."
    Bradon war ein geborener Pessimist.
    „Wir sind auf irgendeinem fremden Planeten, Leutnant", sagte Papageorgiu unbekümmert. „Vor allem sind wir den Bestien von Pigell entronnen."
    „Hier sieht es genauso aus wie auf Pigell", knurrte Brank. „Es besteht also kein Grund zur Annahme, daß es hier friedlicher zugehen wird als auf dem sechsten Planeten der Wega."
    Unter uns starb die tefrodische Besatzung. Die Männer kämpften tapfer, aber sie machten den Fehler, immer wieder ihre Energiewaffen abzufeuern, was für die Thermoflammer im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen bedeutete.
    „Wenn wir hier hinauswollen, müssen wir dort unten den Durchgang benutzen", sagte Bradon und deutete in Richtung des Kampfplatzes.
    „Vielleicht gibt es zusätzliche Ausgänge", vermutete Doutreval. „Wir müssen sie nur finden."
    Während wir redeten, schwebten wir langsam unterhalb der Decke zur anderen Seite des Saales hinüber. Als ich wieder hinabblickte, sah ich, daß alle Tefroder tot waren. Die Thermoflammer krochen auf der Suche nach neuen Opfern um den Transmitter herum.
    „Sir!" rief Papageorgiu in diesem Augenblick.
    Einer seiner langen Arme zeigte nach unten. Breite Flügeltüren, die unseren Augen bisher verborgen geblieben waren, glitten zur Seite und gaben die Haupteingänge frei. Bevor wir jedoch Gelegenheit zum Triumphieren erhielten, quoll eine Horde untersetzter Kampfroboter in den Transmitterraum und nahm die vier Thermoflammer unter Beschuß. Mindestens zweihundert der grauen Kämpfer aus Stahl glitten in den Raum.
    Daß diesem konzentrierten Angriff auch die Monstren von Pigell nicht widerstehen würden, war nicht schwer zu erraten. Sobald die Roboter die Thermoflammer erledigt hatten, würden sie über uns herfallen.
    Die Roboter versperrten uns den Weg in die anschließenden Räume und Gänge, die vielleicht die Freiheit bedeutet hätten.
    Aber Redhorse bewies einmal mehr, daß er in ausweglos erscheinenden Situationen rasche Entschlüsse treffen konnte.
    „Wir nehmen den kleinen Ausgang", ordnete er an. „Er wird im Augenblick nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher