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0273 - Unter den Gletschern von Nevada

Titel: 0273 - Unter den Gletschern von Nevada
Autoren: Unbekannt
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bewacht."
    Dichte Qualmwolken stiegen zu uns empor. Das Atmen fiel immer schwerer. Von den Thermoflammern war kaum noch etwas zu sehen. Ich vermutete daß sie dort waren, wo sich die Kampfmaschinen besonders dicht ballten. Ab und zu zischte ein greller Strahl aus Rauch und Flammen hervor, der beste Beweis dafür, daß auch die Roboter Mühe hatten, die Ungeheuer zu überwältigen.
    „Wir fliegen hintereinander, Lastafandemenreaos, Sie übernehmen die Spitze."
    Ich traute meinen Ohren nicht, als ich Redhorse diesen Namen aussprechen hörte, als handelte es sich um ein Wort mit drei Buchstaben. Papageorgiu, auf diese Weise geehrt, lächelte anerkennend und ließ sich nach unten sinken.
    „Jetzt Sie, Brazos", sagte Redhorse unerbittlich.
    Ich folgte dem großen Jungen, dessen Füße gerade noch aus dem Qualm ragten. Jetzt hatte ich keine Zeit mehr, mich darum zu kümmern, was hinter mir geschah. Ich zog wieder den Impulsstrahler hervor und versuchte, in diesem Durcheinander Einzelheiten zu erkennen. Der Lärm, den die Roboter verursachten, war unvorstellbar. Je tiefer ich sank, desto geringer wurde meine Hoffnung, jemals wieder lebend hier herauszukommen. Erst, als ich von Doutreval überholt wurde, gewann ich meine Entschlossenheit zurück und beeilte mich, an der Seite des Funkers zu bleiben. Vor mir flog Papageorgiu, wie ein großer häßlicher Fisch durch die Rauchschwaden gleitend. Er fuchtelte mit den Armen. Anscheinend wollte er mir irgend etwas mitteilen, aber die Bedeutung seiner Signale war mir unklar.
    Unter mir sah ich, wie der Qualm sich teilte. Für einen kurzen Augenblick konnte ich einen Thermoflammer beobachten. Das Monstrum lag auf dem Rücken. Sein Kopf zuckte ständig nach oben.
    Jedesmal verließ ein dünner Laserstrahl den Rachen der Bestie. Die Roboter nahmen die Kreatur förmlich auseinander. Ich wünschte mir, mein Leben wäre nur halb so zäh wie das eines Thermoflammers.
    Da tauchte der kleinere Ausgang vor uns auf. Papageorgiu landete sicher auf den Beinen. Er stützte sich mit beiden Armen in der Türfassung und spähte in den Gang hinaus. Er war so groß und so breit, daß er den Durchgang völlig versperrte.
    „Worauf wartest du, mein Junge?" fragte ich, als ich hinter ihm aufsetzte. „Die Roboter werden gleich hinter uns sein."
    Die Aussicht auf einen Kampf mit den Automaten schien ihm nicht unwillkommen zu sein. Ich mußte ihn förmlich auf den Gang hinausschieben. Dort war es zu meiner Erleichterung vollkommen still. Ich atmete zufrieden die verhältnismäßig saubere Luft ein. Meine Augen tränten vom beißenden Rauch.
    Doutreval kam zu uns. Ich schwöre, daß er sich die Zeit nahm, sein Haar zu glätten und über seine Kombination zu streichen. Jede seiner Bewegungen drückte den Abscheu aus, den er vor Schmutz und Unordnung empfand.
    Sennan Brank tauchte auf. Seine Äuglein musterten uns mit unverhohlenem Mißfallen.
    „Weiter!", knurrte er. „Was steht ihr hier noch herum?"
    Einen solchen Ton konnte sich nur der alte Brank erlauben. Er hatte lange genug das Gerücht verbreitet, daß in seinem Oberstübchen einiges in Unordnung sei, um sich solche Frechheiten leisten zu können.
    Redhorse und Bradon schoben sich durch den Eingang.
    „Dort drinnen ist die Hölle los", informierte uns Redhorse knapp. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Thermoflammer erledigt sind. Dann werden die Roboter hinter uns her sein."
    „Ja", sagte Brank erbost, „wir stehen schon viel zu lange hier herum."
    „Sehen wir uns doch ein bißchen um", schlug Papageorgiu vor. Der Bursche hatte eine Art, einen Kampf auf Leben und Tod mit einem Picknickausflug zu verwechseln, die mir auf die Nerven ging.
    Seine Unbekümmertheit übertraf noch Redhorses Gelassenheit.
    „Sie können ja umkehren, wenn Sie so mutig sind", sagte ich zu ihm.
    Er lächelte sanft. „Sie können wieder 'Junge' zu mir sagen", bot er mir an.
    „Wir müssen vor allem herausfinden, wo wir sind", unterbrach Redhorse unsere unfreundliche Unterhaltung. „Das können wir nur, wenn wir einen Weg aus der Station herausfinden."
    Der Major war ein Genie, wenn es darum ging, irgendwelche Schwierigkeiten unkompliziert darzustellen. Noch besser wäre es allerdings gewesen, dieser Genius hätte auch gewußt, wie wir hier herauskommen sollten. Hinter jeder Ecke konnten Roboter oder andere unangenehme Überraschungen auf uns warten.
    Papageorgiu stemmte sich gegen die Tür und drückte sie zu.
    „Vielleicht hält das unsere Freunde ein
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