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0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
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Shandy Anderson überwachen zu lassen! Sobald wir wieder im Hauptquartier angelangt waren, setzte ich mich mit dem Chef unserer Überwachungsabteilung in Verbindung. Er organisierte sofort eine Gruppe, die sich nach Booth Village auf die Socken machte, ausgerüstet mit allem, was zu einer lückenlosen Beschattung benötigt wurde.
    ***
    Als das Telefon mich aus einem guten und traumlosen Schlaf schrillte, war es genau fünf Uhr und fünfzehn Minuten.
    Ich nahm den Hörer ab und vernahm die Stimme Albrights, der Gruppenführer in der Überwachungsabteilung war.
    »Jerry, hast du dem Chef nicht gesagt, dass dieser Anderson jeden Morgen um 16 circa 4 Uhr dreißig startet, um Milch aus Port Jervis zu holen?«
    »Ja«, antwortete ich, »genau das, mit Ausnahme von Sonntagen.«
    »Okay, es ist fünf Uhr fünfzehn, und der Bursche ist noch nicht aufgetaucht. In dem Bau ist es so ruhig wie in einem Sarg. Was sollen wir tun, Jerry?«
    Mich packte eine üble Ahnung.
    »Dringt sofort in das Haus ein! Falls Anderson noch darin ist, verhaftet ihn meinetwegen, wenn euch keine bessere Entschuldigung einfällt. Ruf mich sofort an, Albright!«
    Ich war noch damit beschäftigt, mir den Bart aus dem Gesicht zu schaben, als das Telefon zum zweiten Mal schrillte. Wieder war es Albright.
    »Der Vogel ist ausgeflogen«, meldete er niedergeschlagen. »Ich verstehe nicht, wie er es unbemerkt geschafft hat.«
    »Okay«, knurrte ich, »du kannst die Überwachung abbrechen.«
    Ich verzichtete auf das Frühstück, fuhr ins Hauptquartier und brachte die Fahndung nach Shandy Anderson in Gang. Rundtelegramme an alle Polizeidienststellen gingen hinaus.
    »Gesucht wird Shandy Anderson, zuletzt wohnhaft Booth Village…«
    Ich gab eine Personenbeschreibung durch, schickte die Archivbilder, die wir besaßen, zur Vervielfältigung und unterrichtete auch die Flugplatz- und Hafenkommandos der Grenzpolizei.
    Als Phil das Büro betrat, lief die Fahndung bereits. Phil war noch ohne jede Ahnung. Ich empfing ihn mit der Hiobsbotschaft.
    »Anderson ist verschwunden. Irgendwie hat er es geschafft, den Überwachungsleuten durchs Netz zu schlüpfen.«
    Phil pfiff durch die Zähne. »Hallo, muss der Bursche ein schlechtes Gewissen haben, dass er seinen schönen Drugstore Hals über Kopf im Stich lässt!«
    »Ein Gewissen, das mit dreißig Kisten Handgranaten belastet ist«, knurrte ich. »Ich könnte mich ohrfeigen, Phil. Wir hatten den richtigen Mann vor uns und ließen ihn wieder laufen.«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Was jetzt?«
    »Abwarten, bis er irgendwo gesichtet wird. Ich wette ein Jahresgehalt, dass der Bursche in New York untergetaucht ist.«
    »Das kann Wochen dauern.« Phil schnitt ein skeptisches Gesicht.
    Es dauerte genau noch siebenunddreißig Minuten. Dann rief ein Sergeant vom 126. Revier an.
    »Sir, Inspektor Wilcox vom Morddezernat Middletown beauftragt mich, Sie anzurufen. Wir haben einen Toten, auf dem Schuttplatz an der 112th Street gefunden. Etwas später erhielten wir Ihr Rundtelegramm. Inspektor Wilcox ist der Ansicht, der Tote könnte Ihr Mann sein.«
    »Danke für den Anruf! Wo kann ich den Mann sehen?«
    »Noch auf dem Schuttplatz, Sir. Die Mordkommission arbeitet noch.«
    Der Platz an der 112th Street war ein riesiges Areal kostbarsten Bodens, umzäunt von einem doppelt mannshohen Bretterzaun und beladen mit leeren Konservenbüchsen und Unrat jeder Art. Ein halbes Dutzend Räumtraktoren schoben das Zeug zusammen, das Transportwagen in ununterbrochener Folge herankarrten.
    Inspektor Wilcoxs Wagen standen ungefähr in der Mitte des Platzes.
    »Ah, gut, dass Sie kommen«, begrüßte er uns. »Wir warten nur noch auf Sie und den Leichenwagen, um hier verschwinden zu können. Ich bin mir auf den Schauplatz eines Mordes selten überflüssiger vorgekommen. In diesem Dreck hier finden wir nicht die geringsten Anhaltspunkte. Wenn Sie wollen, können Sie es Glück nennen, dass überhaupt die Leiche gefunden wurde. Der Bursche war von den Ladungen der Müllwagen schon mehr als halb zugedeckt worden. Wenn einer von den Fahrern der Räumbagger nicht aufgepasst hätte, wäre er ganz untergekarrt worden, und dann wäre er wahrscheinlich erst in Monaten wieder aufgetaucht, genauer gesagt, das bisschen, das dann noch von ihm übrig geblieben wäre.«
    »Kann ich ihn sehen?«
    Wilcox gab einem seiner Beamten einen Wink. Der Mann entfernte das Segeltuch, mit dem die Leiche verhüllt war.
    Phil und mir genügte ein kurzer Blick.
    »Ja«, sagte ich, »das
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