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0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
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Lach-Grunzen von sich.
    »Nennen Sie mich nicht Gangster, mein Freund, solange Sie es nicht beweisen können. Wollen Sie aus dem kleinen Boxkampf hier ’ne große Sache machen? Gelingt Ihnen nicht, G-man! Vier Wochen wegen groben Unfugs, das ist alles, was Mad und Rico dafür im schlimmsten Fall aufgebrummt bekommen.«
    »Ihre Gorillas interessieren mich nicht, Murphy. Ich lasse sie laufen, wenn Sie mir eine andere Frage beantworten. Was wollen Sie von Anderson?«
    Er zog die Augen zu Schlitzen zusammen.
    »Ihn besuchen, G-man, nichts weiter!«
    »Erzählen Sie mir keine Märchen! Sie sind eine ziemlich große Nummer in der Bronx, einer der zehn Gangführer, die zählen, Anderson ist ein kleiner Ex-Ganove, der angeblich diesen Drugstore betreibt und miserablen Kaffee kocht. Sind Sie wegen des Kaffees hergekommen?«
    Er grinste breit und sagte: »Ja, aber ich bin auch davon enttäuscht.«
    »Murphy, ich kann Sie wegen Verdachts auf illegale Waffenkäufe verhaften.«
    Sein Grinsen verschwand nicht. »Für vierundzwanzig Stunden, G-man, können Sie mich wegen jeden Drecks verhaften, aber danach müssen Sie mich wieder laufen lassen.«
    »Leider! Ich weiß, dass Sie gerissen sind, sonst hätten wir Sie längst. Hören Sie trotzdem gut zu, Chic-Chic-Rod. Sollten in New York in nächster Zeit Handgranaten explodieren, so werden wir uns Sie als ersten kaufen.«
    »Sie wären damit an der falschen Adresse!«
    »Das würde sich heraussteilen. Und jetzt sammeln Sie Ihre Leibgarde ein und verschwinden Sie aus dem Laden. Wir haben mit Anderson ernsthaft zu reden.«
    Er widersprach nicht, sondern stieg von dem Hocker herunter. Aus der Tasche nahm er eine Zwanzig-Dollarnote, haute sie auf die Theke und brüllte: »Wir sehen uns noch, Shandy. Lass dich von den Bullen nicht ins Bockshorn jagen! Die Dollar sind für den Kaffee und den Schaden, den der G-man angerichtet hat.«
    Er ging zu dem Narbigen, der es immerhin bis zu einer sitzenden Stellung gebracht hatte, versetzte ihm zwei schallende Ohrfeigen und schrie: »Auf die Füße, du Null! Raus mit dir, Niete!«
    Er trieb den Mann vor sich her aus der Tür. Wenig später brummte der Motor des Cadillac auf, mit dem die Gentlemen gekommen waren.
    Ich sah Anderson an.
    »Was wollte er?«, fragte ich langsam.
    Anderson zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht«, sagte er leise.
    Ich sah Phil fragend an. Er zog ein Dokument aus der Brusttasche.
    »Ein richterlicher Haussuchungsbefehl«, sagte er. »Irgendwelcher Einspruch?«
    Anderson schüttelte den Kopf.
    »Okay, fangen wir gleich an.«
    Glauben Sie mir, wir waren so gründlich, wie man es nur sein konnte. Wir stellten das ganze Haus, den Keller, die Garage auf den Kopf. Wir vergaßen nichts. Höchst eigenhändig fegte Phil zum Beispiel den Staub vom Fußboden des Laderaumes des Ramblers in Tüten, um ihn im Labor untersuchen zu lassen. Auch Erdproben aus der Garage kehrten wir zusammen, aber wir waren nicht sicher, ob es irgendeinen Erfolg bringen würde. Vierzehn Tage waren in diesem Fall eine verdammt lange Zeit.
    Das alles taten wir freilich erst, als wir von der eigentlichen Ladung, den Handgranaten, nicht das Geringste fanden. Anderson, auf dessen Gesicht ein erleichtertes Lächeln erschienen war, als wir die eigentliche Suche aufgaben, blickte wieder bedenklich drein, als wir das Material für das Labor zusammensuchten. Wie die meisten Ganoven hatte er vor den technischen Künsten eines mit allen Schikanen ausgestatteten Labors einen höllischen Respekt.
    Erst lange nach Mittag beendeten wir die Untersuchung.
    »Wir sehen uns noch, Anderson«, sagte ich.
    Er reagierte wieder nur mit einem Achselzucken. Phil übernahm das Steuer des Jaguars. Wir verließen Booth Village.
    »Meinst du nicht, wir hätten ihn festsetzen sollen, bis die Untersuchungsergebnisse des Labors vorliegen?«
    »Ich erwarte nichts von den Ergebnissen«, antwortete ich. »Die Sache ist zu lange her. Wenn Anderson wirklich der Mann ist, der die Granaten stahl, dann hat er offenbar dafür gesorgt, sie sich schnellstens vom Hals zu schaffen.«
    »Du glaubst, er hat das Zeug bereits verkauft?«
    »Nein, das glaube ich eigentlich nicht. Wenn das Geschäft schon erledigt wäre, so wäre Murphy nicht in dem Laden aufgetaucht. Ich nehme an, er hat die Knallbonbons versteckt. Mir scheint es richtiger, ihn beobachten zu lassen. Ich hoffe, er verrät uns auf diese Weise selbst sein Versteck.«
    ***
    Sollten wir noch etwas anderes tun? Ich glaubte, es würde genügen,
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