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0271 - Hexen-Zauber

0271 - Hexen-Zauber

Titel: 0271 - Hexen-Zauber
Autoren: Rolf Michael
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seinen wohlproportionierten Körper stets mit Textilien der neusten Mode bekleidete. Ganz im Gegensatz zu seinem Freund Carsten, der sich zwar das Sortiment ganzer Boutiquen leisten konnte, aus Prinzip jedoch stets einen alten, verwaschenen Jeans-Anzug und zerschlissene Turnschuhe trug.
    Stephan Möbius, sein Vater, sorgte dafür, daß Carsten überall in der Welt mit Sonderaufgaben für die Belange des Konzerns betraut wurde. Durch Arbeit sollte er lernen, seinen späteren Besitz zu schätzen. Sehr oft waren diese Aufträge brandgefährlich. Mehrfach hatte ihn Michael Ullich, den eine Fügung des Schicksals an seine Seite gestellt hatte, ihm aus der Patsche geholfen. Oder es griff der Mann ein, den sie mit besonderem Stolz ihren Freund nannten – Professor Zamorra . Sie hatten schon viele gemeinsame Abenteuer erlebt und oft genug waren sie dem Sensenmann noch gerade entkommen.
    »Auch das gehört zu den Aufgaben, wenn du mal der Oberindianer vom Konzern bist und der alte Eisenfresser, will sagen, dein Vater, sich zur Ruhe gesetzt hat!« erklärte Michael Ullich salbungsvoll.
    »Aber dieser Mensch singt doch tatsächlich zum Gotterbarmen!« murrte der Millionenerbe.
    »Musik wird störend oft empfunden, wenn sie mit zu viel Lärm verbunden!« lächelte Tina Berner, die mit Sandra Jamis in der Nähe der beiden Jungen stand und eigentlich gewisse Kosmetikprobleme erörterte. Die beiden Girls waren seit geraumer Zeit die persönlichen Sekretärinnen von Carsten Möbius. Während Michael Ullich und Tina Berner ein sehr enges Freundschaftsverhältnis hatten, waren die Bemühungen des Konzernerben bei der hübschen Sandra stets vergebens gewesen. Zwar besaßen sie ein kameradschaftliches Verhältnis – doch das war auch alles.
    Wie die beiden Jungen hatten auch Tina und Sandra mehrfach die Kräfte der Höllenwesen gespürt und nur dem Eingreifen von Professor Zamorra war es zu verdanken, daß sie noch am Leben waren.
    »Singe, wem Gesang gegeben…!« zwitscherte Sandra.
    »Dem Kollegen Forstmann jedenfalls nicht!« fauchte Carsten Möbius böse. »Und nun sieh nur, was er macht. Der hetzt uns die ganzen Frauen auf…!«
    Die vier jungen Menschen, die abseits vom allgemeinen Geschehen standen, sahen, daß die Bemühungen Forstmanns Erfolg zeigten. Immerhin war er einer der Objektleiter, der die Putzfrauen im Hochhaus des Möbius-Konzerns in Frankfurt beaufsichtigte. Ungefähr fünfzig der Reinigungsfrauen waren beim Betriebsausflug mitgefahren. Schon auf der Fahrt von Frankfurt nach Rüdesheim hatten sie getrunken, daß die Kollegen des technischen Hausdienstes in Achtung erblaßten.
    In bester Stimmung kam die Gesellschaft in Rüdesheim an und war binnen weniger Minuten der Schrecken der Drosselgasse. Das Essen im Drosselhof wurde mit ausreichenden Mengen Wein nachgespült und dann ging es an Bord des Rheindampfers. In St. Goarshausen sollte sie der Bus wieder erwarten.
    Doch das lag noch in der Zukunft … einer Zukunft, die keine Realität werden sollte.
    Die »Germania« würde St. Goarshausen nie erreichen …
    ***
    »Es ist vollbracht, hoher Gebieter! Sie ist mein! « hörte Amun-Re die Stimme der Hexe Loreley. » Ich habe wieder einen Körper! Einen sehr gut gebauten und geschmeidigen Körper übrigens!«
    »Was kümmert das mich!« knurrte der Herrscher des Krakenthrones. »Die Verwandlung währte sehr lange. Hast du etwa einen Teil deiner Kräfte eingebüßt? « In Amun-Res Stimme schwang etwas Bedrohliches. Er wußte, daß ihm schwache Verbündete nicht viel nützen konnten.
    Im Gegenteil – durch einen Helfer, der nicht die erforderliche Stärke oder Skrupellosigkeit besaß, konnte sein ganzer Plan gefährdet werden.
    »Aber nein!« beeilte sich die Hexe vom Rheinfelsen zu versichern. »All mein Wissen liegt vor mir wie ein aufgeschlagenes Buch. Niemand, der lebt, besitzt die Macht, mich herauszufordern. Es sei denn…!« Die Loreley beendete den Satz nicht.
    »So … was?« Amun-Res Stimme klirrte.
    »Wer den Ring des Nibelungen gegen mich verwendet, der kann mich vernichten!« sagte die Loreley leise. »Doch ich kann mit diesem Ring auch jeden Gegner bekämpfen. Jeden! « fügte sie mit Nachdruck hinzu. In seinem Refugium biß sich Amun-Re auf die Lippe. Denn im gleichen Moment hatte er mit seinen geheimen Künsten nach dem Gehirn der Hexe gegriffen und das geheime Wissen in sich aufgesogen.
    Gewaltsam zwang er sich, ruhig zu bleiben. Zwar wußte er nicht, über welche Macht dieser Ring verfügte –
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