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0271 - Hexen-Zauber

0271 - Hexen-Zauber

Titel: 0271 - Hexen-Zauber
Autoren: Rolf Michael
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war. Alles war gewissen Gesetzen unterworfen, von denen selbst die Kundigen nicht wußten, ob sie jemals niedergeschrieben wurden. Doch jeder respektierte sie und auch Amun-Re in all seiner Übermächtigkeit wäre nie auf den Gedanken gekommen, eines der Gesetze der Schwarzzauberei zu mißachten.
    »Einen Körper … ich besitze keinen Körper! « kam die Stimme der Schläferin wieder. »Am besten diene ich dir im Körper einer Frau dieser Zeit. So kann ich meine geheimen Künste einsetzen, ohne daß jemand Argwohn schöpft!«
    »Du hast Recht!« sagte Amun-Re verblüfft. »Auch für mich ist es besser, ein körperliches Wesen vor mir zu sehen als eine geistige Substanz!«
    »Ich habe bereits das geeignete Opfer gefunden!« kicherte die Stimme der Loreley aus dem Nichts. »Ein blondes Mädchen auf dem äußersten Vorsprung des Felsens. Sie hat fast die gleiche Gestalt wie die Maid, in der ich damals weilte und die man wegen Zauberei vom Felsen in den Fluß hinunter stürzte. Während sie damals ertrank, wurde ich selbst wieder in die Kammer zu weiterem Schlaf verbannt.«
    »Was kümmert mich das Mädchen«, sagte Amun-Re und zuckte die Schultern. »Ob es lebt oder stirbt, was liegt mir daran. Nimm den Körper in Besitz. Ich befehle es dir!«
    »Hab Dank, hoher Gebieter!« kicherte die Hexe. »Doch nun sende den Geist, der dich umgibt, herüber, daß er mich auf die Höhe des Felsens trage. Hier in der Kammer bin ich gebannt und vermag mich nicht zu bewegen.«
    »Es sei, wie du wünschst!« grollte die Stimme des Amun-Re. Dann wandte er sich dem Dämonen Muurgh zu, der sich in eine Ecke des Raumes gekauert hatte und die gelangweilte Miene eines Menschen zur Schau trug.
    »Bist du Willens, deinem Sklaven einen Wunsch zu erfüllen, erhabener Gebieter …?« dienerte Amun-Re in Richtung des Dämonen.
    »Du bittest um etwas, das du längst versprochen hast!« grollte der Alptraumdämon. »Doch wenn die Schläferin erwacht, nützt es auch den Heeren des Tsat-hogguah. Nicht jetzt … nicht heute … doch irgendwann. Denn mit ihrem Schlafe bewacht die Hexe ein Tor…!«
    ***
    Regina Stubbe fuhr herum. Eine innere Ahnung signalisierte ihr die Gefahr. In der Drehung sprang das hübsche Girl auf die Füße.
    In ihren blauen Augen spiegelte sich das Entsetzen. Die Lippen öffneten sich zu einem stummen Schrei.
    Aus der Erde raste das Grauen empor. Wie eine Flammenwand toste eine Waberlohe durchscheinender gelbroter Energie zum Himmel.
    » Nein … nein … geh weg…! « stammelte Regina. Sie hatte schon einige Male mit den Kräften des Übernatürlichen gefährliche Abenteuer erlebt. Doch Professor Zamorra, der damals immer rettend eingreifen konnte, war nicht in der Nähe.
    Flucht war unmöglich. Das Girl war in einer diabolischen Falle.
    Vor ihr die tobende Energie höllischer Kräfte, hinter ihr die schroff abfallende Felswand der Loreley. Und unten floß der Rhein. Ein verzweifelter Sprung da hinunter bedeutete den sicheren Tod.
    Regina Stubbe war voller Angst vor dem, was sie dort aus der roten Flammenwand bedrohte. Doch in den Tod stürzen wollte sie sich nicht. So lange sie lebte, solange bestand Hoffnung.
    Höllisches Kichern scholl aus der Flammenwand. Und dann begann die Lohe zu reden.
    » Dir widerfährt eine hohe Ehre, Mädchen! « kam eine Stimme in melodiösem Sprechgesang. »Dir ist es beschieden, die sterbliche Hülle eines jener Wesen zu bilden, die über den Kosmos herrschen. Und vielleicht behalte ich sogar deine Gestalt bei, wenn sie mir verziehen haben und mich in ihren Kreis zurückholen. Mir träumte, daß einer aus den Intrigen gestärkt hervorgegangen ist, dem es gelingen wird, das Symbol der Herrschaft neu zu erschaffen. Wenn das geschieht, wird man sich meiner wieder erinnern. Und an das, was hinter dem Tor liegt, das mein schlafender Körper vor den Blicken Unbefugter verbarg.«
    »Ich verstehe nicht!« flüsterte Regina Stubbe unbewußt. Irgend etwas raubte ihr die Angst. Unnatürliche Ruhe senkte sich über das Mädchen. Regina Stubbe ahnte nicht, daß dies bereits die Künste der Hexe waren, die nach ihr griffen, um sie um so sicherer in ihre Gewalt zu bekommen.
    »Ich will es dir verraten!« lispelte die Stimme der Loreley verschwörerisch. »Es ist mein Dank dafür, daß ich deinen Körper für meine Zwecke nutze. Wisse, daß ich einem erlauchten Kreise angehöre, welche unendliche Macht besitzt. In der Sprache, die du redest, nennt man uns die DYNASTIE DER EWIGEN. Vor langer Zeit verließ
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