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0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

Titel: 0270 - Geistertanz der Teufelsmönche
Autoren: Jason Dark
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mit Ihnen gehen.«
    »Das kann gefährlich werden.«
    Sie lachte bitter auf. »Was soll ich hier? Meine tote Tochter anstarren? Nein, ich habe mit dem Teufel noch eine Rechnung zu begleichen, und die werde ich ihm präsentieren.«
    Sie haßte den Satan jetzt. Aber sie war waffenlos, und so konnte sie ihm nicht gegenübertreten. Das hielt ich ihr vor.
    »Vielleicht schaffe ich ihn auch so«, erklärte sie in ihrem unerschütterlichen Optimismus.
    »Nein, gegen den Teufel kommen Sie nicht an!«
    »Aber ich bleibe nicht hier«, antwortete sie trotzig.
    Ich hatte mich längst entschlossen und wollte mich von einer Waffe trennen.
    Dem Kreuz!
    Als ich die Kette über den Kopf streifte, wurden die Augen der Malerin groß, denn sie hatte verstanden.
    »Das kann ich nicht annehmen«, flüsterte sie.
    »Doch, nehmen Sie.«
    »Und Sie, Monsieur Sinclair? Sie wären waffenlos.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall, Madame. Ich habe noch einiges in der Hinterhand.«
    Fedora Golon streckte zögernd die Hand aus. Sie zuckte noch einmal zurück, als sie das geweihte Metall berührte. Dann flog ein Lächeln um ihre Lippen, und sie griff zu.
    »Danke!« hauchte sie. »Vielen Dank!«
    Ich nickte nur. »Wenn wir gemeinsam hochgehen, drehen Sie um Himmels willen nicht durch. Am besten wird es sein, wenn Sie sich irgendwo verstecken und das Kreuz auf keinen Fall aus der Hand geben, was immer auch geschieht. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Monsieur Sinclair. Schon allein wegen ihr…« Beim letzten Wort versagte die Stimme, denn Fedora hatte sich umgedreht und schaute auf ihre tote Tochter.
    Ich ließ sie, obwohl die Zeit eigentlich drängte. Da wollte jemand von einem geliebten Menschen Abschied nehmen, und diese Zeit mußte ich ihr einfach geben.
    »Wir können«, sagte sie mit bebenden Lippen, als sie sich scharf umdrehte.
    Die Treppe war nicht so breit, als daß wir nebeneinander hergehen konnten. Wir mußten hintereinander bleiben, wobei ich die Führung übernahm.
    Ich hatte natürlich nicht vor, wie ein Vandale in die Wohnung zu stürmen. Auch der Teufel war nicht zu unterschätzen. Sicherlich hatte er seine Falle aufgebaut, und er würde uns bestimmt irgendwo erwarten.
    Ich mußte mich auf meine Beretta, den Dolch, die Gemme und auch auf die magische Kreide verlassen. Vielleicht konnte sie mir gegen die Teufelsmönche helfen.
    Meine Hand lag auf der Klinke, das Gesicht war angespannt, als sie vorsichtig nach unten drückte. Bewußt vermied ich jedes Geräusch, hielt sogar den Atem an, und auch von Fedora Golon war nichts zu hören.
    Spaltbreit öffnete ich die Tür, peilte in den dahinterliegenden schmalen Gang und fand ihn leer. Ich riskierte es, vergrößerte den Zwischenraum, mein Blickwinkel änderte sich, so daß ich jetzt bis zum Wohnraum sehen konnte.
    Auf den ersten Blick schien er mir leer zu sein. Uns blieb keine andere Möglichkeit, als es genau zu erforschen, deshalb verließen wir den Keller. Erst jetzt dachte ich daran, daß wir auf dem gleichen Weg hätten zurückgehen können, den ich gekommen war. Bestimmt rechneten unsere Gegner auch mit dieser Möglichkeit und hatten sich entsprechend darauf eingestellt.
    »Ist alles frei?« wisperte die Malerin.
    Ich nickte. Gleichzeitig öffnete ich die Tür so weit, daß ich mich nach draußen schieben konnte. Fedora Golon folgte mir, und wenig später standen wir in dem leeren Verbindungsgang, der zum Wohnraum führte.
    Eine trügerische Ruhe empfing uns.
    Auf Zehenspitzen schlichen wir weiter, so daß von uns kaum etwas zu hören war.
    Meine Nerven waren angespannt. Ich hatte die Beretta gezogen und war bereit, sofort zu schießen, sollte irgendeiner der Mönche auftauchen.
    Vorläufig geschah dies nicht, und wir erreichten unangefochten den großen Wohnraum.
    Hier blieben wir stehen, schauten uns um, und ich war es, der das Blut neben der Couch entdeckte. Da dieses Möbelstück uns seine Rückseite zudrehte, konnte ich nicht sehen, wer sich für die Blutlache verantwortlich zeigte.
    Wahrscheinlich lag oder saß er auf der Couch.
    Auch Fedora war dieser Anblick nicht verborgen gewesen. Bevor ich es verhindern konnte, huschte sie an mir vorbei, blieb vor der Couch abrupt stehen, und ich bekam mit, wie sie vereiste.
    Das Entsetzen machte sie stumm. Sie stand einfach da und war unfähig, nur ein Wort zu sprechen.
    Rasch stand ich neben ihr.
    Mein Blick fiel nach unten. Auch ich wurde geschockt. Der Tote bewies mir, wie brutal seine Mörder vorgegangen waren. Sie
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