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0270 - Die Panik der Gespensterbande

0270 - Die Panik der Gespensterbande

Titel: 0270 - Die Panik der Gespensterbande
Autoren: Die Panik der Gespensterbande
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sechs sein, als vor dem Haus ein Taxi hielt. Ein Mann stieg aus und beugte sich zum Fenster des Fahrers herab, um zu bezahlen. Phil stieß mich an.
    »Das könnte er sein!«, sagte er.
    Ich nickte bestätigend.
    »Ja. Die Beschreibung würde halbwegs auf ihn zutreffen. Aber ich bin keineswegs hundertprozentig sicher.«
    »Ich auch nicht.«
    Ich dachte kurz nach.
    »Wir warten weiter«, entschied ich dann. »Um diese Zeit geht er bestimmt noch nicht ins Bett. Und dass er den ganzen Abend zu Hause hockt, halte ich für unwahrscheinlich. Wenn er wieder herauskommt, spreche ich ihn an.«
    »Okay. Aber unter welchem Vorwand? Wenn er es ist, darf er nicht misstrauisch werden. Sonst kriegen -wir über ihn nie die Spur der Bande.«
    »Mir wird schon irgendetwas einfallen.«
    Das Warten nahm also seinen Fortgang. Als es halb acht geworden war und Clomer sich noch nicht wieder gezeigt hatte, meinte Phil: »Und wenn er nun doch zu Hause bleibt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das glaube ich nicht. Er ist 32 Jahre alt, was soll er schon in einer Pension den Abend über anfangen? Herumsitzen und Zeitung lesen? Lass uns bis neun warten. Wenn er dann noch nicht wieder herausgekommen ist, brechen wir es für heute ab.«
    Phil gähnte.
    »Meinetwegen«, brummte er. »Aber das ist das Stumpfsinnigste, was ich seit Langem erlebt habe.«
    Wir dösten weiter vor uns hin. Als es kurz nach acht war, fuhr vor dem Haus wieder ein Taxi vor. Der Fahrer stieg aus, hastete die Treppe vor der Haustür hinauf und klingelte.
    Ich stand rasch auf.
    »Das gefällt mir nicht«, brummte ich. »Bleib du hier sitzen und beobachte die Straße weiter! Wenn der Fahrer einen anderen Gast aus der Pension abholen will, werde ich den harmlosen Fußgänger mimen und einmal um'den Block gehen. Wenn er Clomer holt, spreche ich ihn an.«
    »Okay«, stimmte Phil zu. »Beeil dich!«
    Ich verließ schnell das Café und überquerte die Straße. Gerade kam der Fahrer des Taxis wieder zur Haustür heraus. Er schleppte drei große Koffer mit sich und baute sie vor dem Heck seines Wagens auf, suchte den Schlüssel und öffnete den Kofferraum.
    Ich war jetzt nur noch wenige Schritte vom Fuß der Treppe entfernt. Oben klappte wieder die Haustür.
    Cleamer kam heraus. Er trug selbst auch noch zwei Koffer. Es sah verteufelt danach aus, als ob er seine Zelte abbrechen wollte.
    Ich richtete es so ein, dass wir vor der Treppe fast gegeneinanderstießen. Ich trat höflich einen Schritt zurück, um Cleamer Vorbeigehen zu lassen. Er murmelte zerstreut: »Danke, vielen Dank.«
    Als er an mir vorbei war, sagte.ich halblaut: »Hallo, Cleamer!«
    Es war, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen, so schlagartig blieb er stehen. Ganz langsam beugte er sich vor und setzte seine beiden Koffer auf dem Gehsteig ab. Ebenso langsam richtete er sich 58 wieder auf. Aber dann wirbelte er auf einmal unheimlich schnell herum.
    In seiner rechten Hand schimmerte matt der brünierte Lauf einer Pistole. Die Mündung war keine Armlänge von meinem Bauch entfernt.
    ***
    »Das tut uns sehr leid«, erwiderte eine männliche Stimme. »Agent Cotton ist dienstlich unterwegs, und wir können ihn im Augenblick nicht erreichen.«
    »So«, murmelte Tino Ravelli enttäuscht. »Ach so… Wann kommt Agent Cotton denn zurück?«
    »Das wissen wir leider nicht.«
    »Aha.«
    »Können wir Agent Cotton etwas ausrichten? Wollen Sie eine Nachricht für ihn zurücklassen?«
    Tino Ravelli überlegte ein paar Sekunden, aber dann entschied er sich dafür, seine Botschaft lieber persönlich auszurichten.
    »Nein, danke«, sagte er. »Ich rufe später noch einmal an. Sie können ihm ja sagen, dass Tino Ravelli angerufen hätte. Agent Cotton weiß dann schon Bescheid.«
    »Tino Ravelli, ja, wir werden das ausrichten.«
    »Danke. Auf Wiederhören.«
    Tino legte den Telefonhörer enttäuscht zurück. Der Lagerverwalter sah ihn groß an.
    »Nun, Tino, was ist denn los?«
    »Agent Cotton ist nicht da.«
    »Weswegen wolltest du ihn sprechen?«
    Tino schüttelte den Kopf: »Ach, das -ich glaube nicht, dass ich das sagen darf. Jedenfalls nicht, bevor ich mit Agent Cotton darüber gesprochen habe.«
    Er drehte sich um und ging wieder hinaus. Den Rest seines Arbeitstages verbrachte er in merkwürdiger Zerstreutheit. Ein paar Mal wurde er deshalb zur Ordnung gerufen, aber das wirkte immer nur für eine knappe Viertelstunde, dann trat derselbe träumerische Ausdruck in seine Augen, und es kam vor, dass man ihm eine Anweisung
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