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027 - Werwolf in der Nacht

027 - Werwolf in der Nacht

Titel: 027 - Werwolf in der Nacht
Autoren: Dämonenkiller
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Werwolfbiest?«
    Die beiden Deutschen hatten wieder bei der Hütte Verenas gelauert, diesmal nicht umsonst. Kirst sollte gleich erfahren, wo der Werwolf war. Er war durch den Wald geheizt, hatte geschickt und blitzschnell Schatten und Deckungen ausgenutzt und sprang nun Peter Frost an die Kehle.
    Der Todesschrei des Ex-Söldners erstarb in einem Gurgeln. Kirst trat aus seinem Hinterhalt hervor. Suchend sah er sich um.
    »Die Waffe weg, Kirst!« rief ich. »Ich habe dich genau im Visier.«
    Nach einem Augenblick des Zögerns gehorchte er. Kaum war sein Gewehr in den Schnee gefallen, da fegte der Werwolf zwischen den Bäumen hervor. Er sprang Kirst an, ehe ich es verhindern konnte. Kirst brüllte vor Todesangst und Schmerz.
    »Laß von ihm ab!« schrie ich den Werwolf an. »Sonst schieße ich dich nieder.«
    Knurrend und grollend gehorchte er. Kirst erhob sich mit blutüberströmtem Gesicht. Ein Hautlappen hing von der Stirn über seinem rechten Auge. Stöhnend tappte der Deutsche umher, auf die Hütte am See zu. Der Werwolf war unverletzt.
    Die Tür der Hütte wurde geöffnet. Gunnar Larsson erschien, nur mit Hemd und Unterhose bekleidet, eine Pistole in der Hand. Hinter ihm stand Verena. Sie nahm Gunnar die Pistole aus der Hand. Er wollte aufbegehren, aber eine Geste brachte ihn zum Schweigen.
    »Kommt nur her!« rief Verena uns zu. »Ich warte auf euch!« Achtlos warf sie die Pistole weg.
    Gunnar Larsson stand wie gelähmt da. Der Werwolf, der stöhnende, blutende Alexander Kirst und ich gingen zur Hütte. Verena lud uns mit einem Wink zum Eintreten ein. Ich trat in den größten Raum der Hütte, die anderen folgten mir.
    »Helft mir!« jammerte Alexander Kirst.
    Verena lächelte grausam. Ihre grünen Augen sprühten Funken, ihr rotes Haar knisterte. Sie trug nur ein hauchdünnes, durchsichtiges Neglige. Kein Zweifel, sie und Gunnar Larsson waren bei einem zärtlichen Tete-a-tete gestört worden. Verenas Augen erinnerten mich an etwas, aber noch konnte ich es nicht genau definieren. Diese Augen kannte ich. Ich hatte sie schon gesehen, aber nicht hier in Schweden.
    »Du bist der Dämon, Verena«, sagte ich und hielt sie mit der Waffe in Schach.
    Sie lachte gellend. »Du weißt etwas, aber längst noch nicht alles, Dorian Hunter.« Sie schrie einen Befehl in einer Sprache, die ich nicht kannte, in einem Dämonendialekt, der für besondere Beschwörungen verwendet wurde. »Jetzt habe ich dich!« fügte sie hinzu. »Jetzt kann ich endlich Rache nehmen an dem Mörder meines Bruders.«
    Der Werwolf und Gunnar Larsson stürzten sich auf mich. Sie befanden sich in Verenas Gewalt. Der Befehl hatte sie in den Bann der rothaarigen Hexe geschlagen; sie mußten ihren Willen erfüllen.
    Der Werwolf entriß mir das Gewehr. Ich wehrte mich verzweifelt, aber den übermenschlichen Kräften des Ungeheuers und denen des behexten Gunnar Larsson war ich nicht gewachsen. Sie schlugen mich nieder. Verena richtete meine eigene Waffe auf mich. Der Werwolf schlug Alexander Kirst, den Verenas magische Kräfte am Eingreifen hinderten, mit einem Holzscheit bewußtlos.
    Verena benahm sich wie die dämonische Furie, die sie auch war. Sie triumphierte. Der Werwolf und Gunnar Larsson flankierten sie wie gehorsame Sklaven. Die Rothaarige sprudelte einen endlosen Sermon hervor, mit dem sie mich über alles aufklärte. Manchmal hetzte sie den Werwolf auf mich. Er mußte mich prügeln und mißhandeln.
    Ich saß auf einem Stuhl, entwaffnet. Viel rühren konnte ich mich nicht. Verena hatte gedroht, mir Kniescheibe oder Schulter zu zerschießen. Unauslöschlich prägten sich mir die Kernsätze ihrer haßerfüllten Rede ein.
    »Deinetwegen habe ich all das arrangiert, Dorian Hunter. Höre meinen vollen Namen: Verena Eklund. Ich bin Jörg Eklunds Schwester, die Schwester deines dämonischen Werwolfbruders.«
    Ich erfuhr, daß sie ursprünglich ein normales Mädchen gewesen war, ohne irgendwelche magischen Fähigkeiten oder Hexenambitionen. Asmodi, der Herr der Finsternis und der Herrscher der Schwarzen Familie, hatte seinen Werwolfsohn von Verenas Mutter austragen lassen.
    Auch meine Mutter war von Asmodi geschwängert worden, doch statt des von Asmodi erhofften Dämonenkindes wuchs in ihrem Leib die Reinkarnation des Dämonenkillers, die Wiedergeburt des Baron Nicolas de Conde. War es ein Zufall, der Asmodis Plan vereitelte, oder die Fügung einer höheren Macht? Ich war geneigt, das letztere zu glauben.
    Jörg Eklund, mein Bruder, wuchs in der Familie von
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