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0269 - Killer-Bienen

0269 - Killer-Bienen

Titel: 0269 - Killer-Bienen
Autoren: Jason Dark
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ich prompt.
    »Ist der Doktor noch da?«
    »Er schläft meist in der Klinik.«
    Suko hatte mitgehört. Er stand bereits an der Tür, wartete auf mich, doch als ich klopfte, antwortete niemand.
    »Entweder schläft er oder aber…«
    Ich ließ meinen Freund nicht ausreden, legte meine Hand auf die Klinke und öffnete die Tür.
    Sicherheitshalber nur einen Spalt. Das Summen hörte sich überlaut an.
    Wir brauchten erst gar nicht weiter in den Raum hineinzugehen. Der eine Blick reichte uns.
    Es war die Hölle.
    Hunderte von Bienen schwirrten innerhalb des Raumes, und zwischen ihnen stand bleich ein Skelett mit menschlichem Kopf. Bevor ich die Tür wieder zurammte, hatte ich noch einen Blick auf den Boden werfen können. Eine verkrümmte Gestalt in einem weißen Kittelanzug lag dort.
    Dr. Prentiss!
    Ich war blaß geworden, als ich mich von außen her wieder an die Tür lehnte. Suko erging es nicht anders. Beiden war uns klar, daß wir kaum eine Chance gegen die Bienen hatten. Sie deckten ihren Herrn und Meister, wir konnten nicht rein.
    Dann hörten wir das irre Lachen. Am Klang erkannten wir abermals Shawn Braddock. Er hatte uns gesehen, das bewiesen seine nächsten Worte. »Ihr seid da, Freunde. Wie schön, wie schön…«
    »Für ihn ja«, murmelte Suko. »Nur, John, was machen wir jetzt?«
    Ich überlegte einen Moment. Dann hatte ich die Antwort gefunden.
    »Ich gehe telefonieren«, erklärte ich, wandte mich ab, rannte die Treppen hinab und ließ einen sprachlosen Suko zurück…
    ***
    Sie saß im Wagen und wartete darauf, daß etwas passierte. Linda Whiteside begriff sich selbst nicht, aber die Stille, die sie umgab, zerrte mehr an ihren Nerven als Hektik und Action. Sie hatte John Sinclair und seinen Kollegen Suko im Haus verschwinden sehen, und sie drückte den beiden Männern die Daumen, daß sie es schafften, das Monstrum zu besiegen.
    Ein Monstrum, das einmal ihr Mann gewesen war und das sie aus dem Grab geholt hatte.
    Genau da hakten ihre Gedanken. Es störte Linda, daß sie dazu beigetragen hatte. Wäre sie dem Befehl nicht gefolgt, hätte sie den Schrecken verhindern können.
    Linda Whiteside dachte an ein Wort, das Wiedergutmachung hieß. Ja, sie wollte wiedergutmachen, denn sie fühlte sich plötzlich schuldig.
    Ihretwegen war das alles passiert, hatte das Grauen kommen können, und deshalb wollte sie mithelfen, es zu stoppen.
    John Sinclair hatte ihr zwar eingeschärft, im Wagen sitzen zu bleiben, aber er konnte sie nicht zwingen. Zudem hatte er das Fahrzeug nicht abgeschlossen.
    Durch ihr Nicken machte sie sich selbst Mut. Für Linda gab es keine andere Entscheidung mehr. Sie zuckte nur noch einmal zurück, als sie die Tür geöffnet hatte und sie die ersten kalten Regenschleier im Gesicht trafen.
    Sehr vorsichtig stieg sie aus dem Bentley, blieb für einen Moment in dessen Schlagschatten hocken und schaute über die breite Kühlerhaube hinweg in Richtung Haus.
    Dort tat sich nichts. Eine nahezu trügerische Ruhe umgab das große Gebäude. Hinter keinem Fenster schimmerte Helligkeit, die Vierecke waren scharf abgegrenzt wie dunkle Augen.
    Obwohl Linda den Beweis noch nicht hatte, war sie sicher, daß sich die Mutation innerhalb des Hauses aufhalten mußte. Es gab für sie keine andere Möglichkeit. Deshalb behielt sie auch die Tür im Auge, als sie die ersten Schritte vorging.
    Der Irrtum fiel ihr Sekunden später auf. Sie sah die Bienen nicht, dafür hörte sie das so typische Geräusch.
    Zuerst war es nur ein Summen, und es erklang hoch über ihr. Linda duckte sich zusammen, legte den Kopf in den Nacken und schaute an der Hauswand hoch.
    In Höhe der ersten Etage und vom Schein der einsamen Laterne nicht mehr erreichbar, glaubte sie, in der Dunkelheit eine Bewegung zu sehen.
    Eine zitternde tanzende Insel innerhalb der Finsternis, und ihr war plötzlich klar, daß ein Bienenschwarm dafür verantwortlich war.
    Er hatte das Haus verlassen. Da gab es nur eine Möglichkeit. Durch ein offenes Fenster.
    Gleichzeitig hörte sie das schrille Lachen. Sie wußte nicht, wer es ausgestoßen hatte, glaubte jedoch an Shawn Braddock. Das war seine Nacht, die Nacht der Rache, die Nacht der Killerbienen.
    Und sie waren frei!
    Linda erstarrte fast vor Angst. Ihr Blick glitt wieder zurück, sie suchte den Wagen, die Distanz war zwar gering, dennoch sehr groß, denn sie durfte die Schnelligkeit der Bienen keinesfalls unterschätzen.
    Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, als sich das Summen verstärkte.
    Innerhalb
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