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0269 - Killer-Bienen

0269 - Killer-Bienen

Titel: 0269 - Killer-Bienen
Autoren: Jason Dark
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kurzer Zeit schwoll es zu einem gewaltigen Brausen an, was Linda veranlasste, den Kopf in den Nacken zu legen und in die Höhe zu starren.
    Die Bienen hatten ein Ziel.
    Sie!
    Das erkannte Linda Whiteside innerhalb eines Sekundenbruchteils, und ihr blieb nur noch die Chance zur Flucht. Dabei konnte sie zwischen dem Wagen und dem Haus wählen. Sie entschied sich für das Haus. Es hätte zu lange gedauert, die Tür des Bentley erst noch zu öffnen, zudem befanden sich im Haus die beiden Männer, die sie unter Umständen beschützen konnten.
    Linda rannte wie noch nie in ihrem Leben. Ihre Schritte waren gewaltig, die Füße schienen den Boden kaum zu berühren, das Gesicht zeigte einen verzerrten Ausdruck, sie wollte nur weg, diesem verdammten Horror entfliehen.
    Sie jagte die Treppe hoch, nahm fast die gesamten Stufen mit einem Sprung und hörte hinter sich das gefährliche Brausen des heraneilenden Bienenschwarms.
    Konnte sie es noch schaffen?
    Die letzte Stufe! Bei ihr übersah sie die Kante, stolperte, fiel und krachte gegen die Tür.
    Ein gellender Angstschrei drang aus ihrem Mund!
    ***
    Der Portier machte Augen wie ein Weihnachtsmann, der plötzlich dem Osterhasen begegnet, als ich so mir nichts dir nichts vor ihm auftauchte und ihn einfach zur Seite drängte. Das schwarze Telefon in der Kabine hatte ich längst erkannt, riß den Hörer hoch und spürte plötzlich die Hand des Mannes auf meiner Schulter. Der Kerl wollte mich herumziehen. Ich schüttelte seine Hand ab und fuhr ihn an: »Polizei, verdammt! Verschwinden Sie…«
    »Wie? Ich…«
    Um ihn konnte ich mich nicht mehr kümmern. Der Anruf war jetzt wichtig. Schon einmal hatte ich die modernen Kammerjäger bemüht, jetzt mußten sie wieder eingreifen, und diesmal kam es wirklich auf jede Sekunde an.
    Der Mann beschwerte sich zwar noch, ich kümmerte mich aber nicht um ihn, sondern gab Alarm.
    Ich rief meinen Chef an, meldete mich knapp und erklärte in Stichworten, was geschehen war und wen ich jetzt am dringendsten brauchte.
    Sir James hatte verstanden.
    Als ich den Hörer auflegte, war ich zwar schweißgebadet, dennoch ging es mir besser. Der Nachtportier schaute mich verständnislos an.
    »Was ist denn los, Mister?«
    »Das werden Sie hoffentlich nie erfahren«, erwiderte ich, hob sogar die Hand und drohte ihm mit dem Finger. »Bleiben Sie um Himmels willen in Ihrer Bude.«
    »Ja, warum…«
    Den Schrei hörten wir beide. Nur ich reagierte, jagte nach draußen in den Flur und sah das Schreckliche durch das Sichtfenster der Eingangstür…
    ***
    Der letzte Schritt, das Stolpern und das Fallen - für Linda Whiteside brach damit eine Welt zusammen, zum Orkan steigerte sich das Brausen der Bienen. Es dröhnte in ihrem Kopf, und sie hatte das Gefühl, ihr Schädel würde zerspringen.
    Dann erfolgte der Aufprall.
    Sie hatte den Stolperschritt nicht mehr abfangen können, jetzt wuchtete sie gegen die Tür, stieß sich das Gesicht, die Schultern und den rechten Hüftknochen.
    Dann waren die Bienen über ihr.
    Sie hörte sich selbst schreien. Ihre gellenden Rufe übertönten das Schwirren und Summen, die kleinen Tiere waren überall an ihrem Körper, versuchten in jede Öffnung hineinzuklettern, und Linda merkte, daß sie gestochen wurde.
    Nicht einmal, nicht zweimal, sondern so oft, daß sie es schon nicht zählen konnte.
    Sekunden wurden für sie zu Zeitspannen der Folter, und sie merkte nicht einmal, daß der Widerstand vor ihr einfach verschwand. Jemand hatte die Tür aufgerissen.
    Das war ich!
    Ich brauchte nur einen Blick nach unten zu werfen, dann wußte ich Bescheid. Es war allerhöchste Zeit, einzugreifen, denn Linda Whiteside befand sich fast am Ende.
    Mit einer matten, kraftlosen Bewegung hob sie den Arm, während sie von Bienen umschwirrt wurde.
    Ich stieß ebenfalls hinein in den Bienenschwarm, spürte sie an meinem Körper, sah diese wilden, huschenden, zuckenden Bewegungen der Tiere vor meinem Gesicht und faßte hart zu.
    Wie oft und ob ich überhaupt gestochen wurde, wußte und spürte ich nicht. Für mich zählte nur, daß ich Linda ins Haus holte. Das gelang mir zum Glück. Der Türspalt war so breit, daß ich sie hindurchschleppen konnte. An der Kleidung gepackt, schleifte ich sie weiter, bevor ich die Tür zurammte.
    Einige Bienen hatten es geschafft und waren ebenfalls durch den Türspalt geflogen. Ich schlug nach ihnen, erwischte auch welche. Sie fielen betäubt zu Boden, wo ich sie zertrat.
    »Bienen, verdammt! Das sind ja Bienen!« hörte
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