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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache
Autoren: Jason Dark
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Schmerzen.
    »Reißen Sie sich zusammen!« fuhr Suko ihn an. »Sie haben Mist gemacht und müssen dafür büßen.« Er drehte den Kopf.
    »Trägt einer zufällig einen Verbandskasten bei sich?«
    Kopfschütteln.
    »Vielleicht ist einer in der Sakristei der Kirche«, sagte Rodneys Vater mit zitternder Stimme.
    »Gut, sehen wir nach.« Suko wies zwei kräftige Männer an, den Verletzten in das Gotteshaus zu tragen.
    Wenig später entdeckten sie das Kreuz, das vom Dach der Kirche gefallen war. Es war auf dem weichen Boden gelandet und tief eingesackt. Dabei stand es schräg.
    Einer hatte das große Portal schon geöffnet. Nacheinander drängten die Menschen schutzsuchend in das Gotteshaus.
    Suko blieb noch stehen. Er wartete ab, bis alle verschwunden waren.
    In seinem Gesicht regte sich kein Muskel. Sein besorgter Blick jedoch sprach Bände…
    ***
    Ich hatte die Stimme noch nie gehört, war allerdings sicher, den Hexenwürger in meinem Rücken zu wissen.
    Kein gutes Gefühl, obwohl es in meiner Hand zuckte und ich den Stein liebend gern an mich genommen hätte.
    Nein, es war besser, wenn ich gehorchte, obwohl es mir verdammt schwerfiel. Dieser Stein hätte mir sicherlich auf seine Art und Weise etwas über Aibon oder den Seher berichten können, doch ich wußte nicht, welche Tricks der hinter mir Stehende noch in der Hinterhand hielt.
    Langsam, sehr langsam drehte ich mich. Ich wollte ihm zeigen, daß ich keinen Grund sah, ihn anzugreifen.
    Dann starrten wir uns an.
    Der Stein gab genügend Licht ab, so daß wir uns gegenseitig mustern konnten.
    Ich hatte ihn schon einmal gesehen, er mich sicherlich nicht. Und er sah ebenso wie auf dem seltsamen Film aus, den Dr. Barrows mir vorgeführt hatte.
    »Mason Cordtland, der Hexenwürger?« fragte ich trotzdem.
    »Sehr richtig.«
    »Ich bin John Sinclair.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Ich lebe auch in dieser Zeit. Man nennt mich den Geisterjäger. Ich jage Dämonen. Unter anderem auch Hexen.«
    Er hörte meine Worte und schwieg zunächst einmal, so daß ich Zeit und Muße bekam, ihn zu betrachten.
    Er trug die gleiche Kleidung wie auf dem Film. Einen langen Mantel mit Schulterüberwurf. Sein Haar war fahlblond, das Gesicht sehr hart und hölzern geschnitten, und er hielt eine Waffe in der Hand, die Sukos Peitsche ähnelte. Auch sie besaß einen relativ kurzen Griff, und die drei geflochtenen Schnüre, die daran befestigt waren, schimmerten silberfarben.
    Für mich eigentlich ein Beweis, daß ich es nicht mit einem Schwarzblütler zu tun hatte.
    »Du jagst Hexen?« fragte er mich und verzog die Mundwinkel. »Ich würde es dir nicht raten, denn es ist meine Sache. Ich bin der Hexenwürger und werde sie vernichten.«
    »Weshalb hast du das nicht in der Vergangenheit getan?«
    »Da war ich nicht stark genug.«
    »Heute denn?«
    »Ja, ich habe lange genug im Moor gelegen und Kräfte sammeln können. Denn ich wartete darauf, daß der Stein wieder erschien und die Menschen in meinem Sinne beeinflußte. Das hat er getan, denn sie haben mich aus dem Sumpf geholt.«
    Seine Angaben stimmten. Daran gab es nichts zu rütteln. »Welche Bewandnis hat es mit dem Stein?« wollte ich wissen. »Woher stammt er, wo ist seine Heimat?«
    Da streckte der Hexenwürger seinen freien Arm aus. »Er ist geheimnisvoll und alt.«
    »Das kann ich mir denken. Stammt er vielleicht aus dem Lande Aibon?«
    Genau mit dieser Frage hatte ich ins Schwarze getroffen. Das hölzern wirkende Gesicht des Hexenwürgers zeigte so etwas wie Regung. »Du kennst das Land?«
    »Ja, ich habe davon gehört.«
    Der Hexenwürger nickte. »Aber hier ist nicht Aibon«, sagte er, »und der Stein ist trotzdem da.«
    »Du wirst ihn geholt haben.«
    »Nein, das habe ich nicht. Ein anderer hat ihn für mich besorgt, denn ich gab ihm den Auftrag.«
    »War es Bing Cordtland?«
    »Ja, er war es.«
    »Ich hatte es mir schon gedacht. Du hast Bing Cordtland beeinflußt. Und der Stein verschiebt die Zeiten. Ist es nicht so?«
    »Richtig, Geisterjäger.«
    »Macht er dich denn unbesiegbar?«
    Der Hexenwürger schaute zuerst mich an und blickte danach auf seine Peitsche. »Ich hoffe es zumindest. Wenn ich ihn habe, kann ich dort anfangen, wo ich vor langer Zeit aufhörte. Als das Schloß brannte, mußte ich fliehen. Der Sumpf hat mich geschluckt, die Burg brannte aus, und die Menschen, die in ihr wohnten, flohen ebenfalls ins Moor. Viele Hexen waren darunter. Einige von ihnen haben sich nicht mehr rechtzeitig genug verwandeln können. Sie flohen in
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