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0267 - Dämon der sieben Meere

0267 - Dämon der sieben Meere

Titel: 0267 - Dämon der sieben Meere
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde, und Kenia und Zentralafrika lagen dicht beieinander.
    Plötzlich sah er, wie Chi Wan seine Kette mit beiden Händen faßte und den Fuß hob, um dennoch weit genug vorpreschen zu können. Er wollte Ngatta die Eisenkette um den Hals legen und zuziehen!
    Winslow warf sich vorwärts. Weniger, um den Neger zu retten, sondern seiner selbst willen. Wenn sie nur noch zu dritt waren, sanken seine Überlebenschancen!
    Er stieß den Chinesen nieder. Chi Wan schrie gellend auf. Im gleichen Augenblick flirrte etwas über der Kette des Negers. Winslow sah aus den Augenwinkeln, wie das Haar zu Staub zerbröselte. Das Kettenglied zersprang an den umwickelten Stellen klirrend.
    Und ein hallender, aufdröhnender Schlag ging durch das Schiff und ließ es schwanken wie in einem schweren Sturm.
    ***
    Die Gestalt in der schwarzen Kutte erstarrte jäh. Ein zischender Laut kam über Lippen, die unter der Kapuze im Schatten lagen und nicht zu sehen waren.
    Der Schatten selbst war wider die Natur, denn das Licht der Nachmittagssonne schien direkt in die Kapuzenöffnung hinein.
    »Magie«, zischte die riesige, hochgewachsene Kreatur. »Jemand wendet Magie an! Hinunter! Faßt ihn und bringt ihn zu mir! Ich will ihn sofort sehen. Sputet euch!«
    Er winkte. Die Kuttenärmel wehten. Drei, vier Gespenstische wirbelten herum und hetzten in weiten Sprüngen auf den nächsten Niedergang zu, um unter Deck den Befehl ihres Herrn zu befolgen. Bewaffnet wie Piraten beim Überfall, verschwanden sie in der Tiefe.
    Augen, die keine Augen waren, starrten ihnen hinterdrein. Noch immer stach es in dem Kuttenträger, der fremde Zauber, den er nicht kannte.
    Er durfte ihn nicht dulden. Niemals.
    ***
    Zamorra breitete die besorgten Gegenstände auf dem einzigen Tisch aus, der in dem freigeräumten Raum verblieben war. Er nickte Caroon zu. »Ich danke Ihnen. Lassen Sie mich jetzt allein.«
    »Lassen Sie mich zusehen«, bat Caroon. »Ich möchte ein wenig lernen.«
    Nicole, die hinter Caroon stand, zupfte den Agenten am Ärmel. »Kommen Sie. Das darf er nur allein machen. Nicht einmal ich darf zusehen.«
    Verwundert ließ Caroon sich nach draußen ziehen. Zamorra schloß die Tür hinter ihm. Der Agent sah Nicole verblüfft an. »Ist das ein so großes Geheimnis, daß es nur von Zauberer zu Zauberer weitergegeben werden darf, oder was?«
    »Das weniger. Aber die Aura einer zweiten Person würde die Magie stören. Kommen Sie. Sehen wir nach, was Ihr Kollege so macht.«
    Unterdessen verteilte Zamorra die vielen kleinen Dinge um sich herum, die ein wenig eigenartig in dieser Zusammenstellung wirkten. Salz, Mehl, Lederstreifen, dies und das…
    Mit einem Stück Kreide zeichnete der Professor ein Pentragramm in einen Kreis und versah das Zeichen mit diversen Symbolen, die schützen, bannen und zugleich zwingen würden, wurden sie erst einmal aktiv. Dann mischte er aus diversen Substanzen eine Salbe, entkleidete sich und rieb sich mit dieser Salbe ein. Auch sie diente dem Schutz vor fremder, magischer Kraft. Danach erst trat er in den Kreis und in das Pentagramm. Vorsichtshalber nahm er auch das Amulett mit. In früheren Zeiten hätte er sich nur dem Schutz des Amuletts anvertraut. Jetzt aber konnte er sich nicht mehr darauf verlassen. Die Silberscheibe hatte ihm schon zu viele Streiche gespielt, auch wenn er sie bei dem Kampf gegen die Schlangenhexe umgepolt zu haben glaubte, und sie ihm auch geholfen hatte, als er gegen Satans Todesschwadron kämpfte. Dabei hatte der Fürst der Finsternis seine rechte Hand verloren. [2]
    Zamorra begann Beschwörungsformeln zu rufen. Formeln der Weißen Magie, die stärksten, die er kannte, um einen ihm nahezu unbekannten Geist zu zwingen, von dem er nur wenige Einzelheiten wußte. Und um ihn herum wuchs die magische Kraft.
    Das Pentagramm begann zu flimmern. Gleich mußte der Kontakt kommen.
    ***
    »Wie hast du das gemacht, Schwarzer?« keuchte der Ausgemergelte und richtete sich halb auf. »Los, rede! Wie hast du das gemacht? Befrei uns auch, schnell!«
    Yole Ngatta stand hochaufgerichtet da und balancierte die Schwankungen des Schiffes auf den Zehenspitzen aus. Langsam beruhigte sich der schwarze Segler wieder. Ngatta zweifelte nicht daran, daß sein Zauber dieses Schwanken und auch den dröhnenden Schlag ausgelöst hatte. Das bedeutete, daß die Herren des Schiffes auf seinen Befreiungsversuch aufmerksam geworden waren.
    »Sie werden nicht lange auf sich warten lassen«, murmelte er.
    Der Eisenring und ein klirrendes
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