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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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Umtauschen.«
    »Wir lassen dir Zeit«, antwortete der Anrufer und lachte. »Ein alter Freund von uns ist in New York wieder auf getaucht, und er ist scharf auf unser Geld. Na, wir werden es ihm besorgen, aber vorläufig stellen wir uns erst einmal ein wenig tot. Du hörst schon noch von uns. Sammle fleißig Dollars, mein Freund. In zwei Stunden also.«
    Es knackte in der Leitung. Der Anrufer hatte aufgelegt.
    Ich nahm Holway den Hörer aus der Hand und legte ihn auf die Gabel zurück.
    »Haben Sie eine Aktentasche?«
    Er nickte. »Gut, bringen Sie sie her.«
    Während der Kassierer die Aktentasche holte, kurbelte ich an einem Batteriefunksprechgerät, das auf dem Tisch stand und das ebenfalls durch den G-man im blauen Overall gebracht worden war. - Es war eines der Modelle, wie sie von der Army benutzt wurden, ein nur wenige Pfund schwerer Apparat, der aussah, wie eine Stange Zigarettenpäckchen.
    Die Zwischenstation, ein FBI-Wagen, der ein paar Häuserblocks weiter stationiert war, meldete sich sofort.
    »Gebt mir die Zentrale!«
    Sie stellten über ihre eigene Anlage die Verbindung zum Hauptquartier her.
    Die Verständigung war nicht besonders, aber es ging.
    »Habt ihr das Gespräch mitbekommen?«
    »Ja«, drang Phils Stimme verzerrt an mein Ohr. »Ermittlung der Anruf stelle läuft noch.«
    »In Ordnung. Ich mache mich auf die Strümpfe. Pelham-Bay-Park, Platz 32. Postiere je ein Fahrzeug am Hutchison-River-Highway und an der Shore-Road. Schicke einen Liebespaarwagen zum Parkplatz 28 und einen anderen zum Platz 36.«
    »Geht in Ordnung. Sonst noch etwas?«
    »Nein. Ich- denke, es ist alles klar.«
    »Hals- und Beinbruch«, wünschte Phil.
    Ich trennte die Verbindung. Unter »Liebespaarwageri« verstanden wir Fahrzeuge, in denen zwei G-men saßen, von denen der eine Frauenkleider trug. Sie sollten ihre Autos auf Parkplätzen in der Nähe des Treffpunktes abstellen, um eingreif en zu können, falls meine Aktion schiefging. Wenn sie schiefging, wurde mit Sicherheit geschossen. Das wäre für sie das Zeichen zum Handeln gewesen.
    Ich packte das Batteriegerät in die Aktentasche, schlüpfte in Holways Mantel, in dessen linker Tasche Geld im Werte von neuntausend Dollar steckte, während die rechte einen kurzen, massiven Holzknüppel enthielt.
    »Sie verhalten sich still«, schärfte ich dem Kassierer noch einmal ein. »Falls angerufen wird, so gehen Sie nicht an den Apparat.«
    »Paola…«, flüsterte er flehend.
    »Wir unternehmen nichts, was das Girl gefährden könnte, Holway. Wir werden die Gangster überrumpeln.«
    Ich verließ die Wohnung und ging zum nächsten Taxistand. Den Kragen des Mantels hatte ich hochgestellt und den Hut tief ins Gesicht gezogen.
    Holway und ich waren in etwa von einer Größe.
    Ich stieg in den Fond des ersten Wagens.
    »Fahren Sie mich bitte zum Pelham-Bay-Park, Eingang Hutchison-River-Highway. Ich sage Ihnen, an welcher Stelle ich aussteigen will.«
    Während das Taxi sich in den-Verkehr einschleuste, dachte ich über das Telefongespräch nach. Mit jenem Freund, der wieder in New York aufgetaucht war, konnte der Gangster nur »Lord« Ralph Rush gemeint haben. Rush saß ihnen also auf der Pelle, und sie wollten ihn leer laufen lassen, indem sie auswichen. Vielleicht auch fürchteten sie, dass der »Lord« dem FBI in die Finger fiel, und dass er dann die Gangster verriet, die er selbst auf den Dollar-Koffer gehetzt hatte. Für Gangster ist es immer ein unheimliches Gefühl, zu wissen, dass ein Mann vom FBI gesucht wird, der ihren Aufenthaltsort kennt.
    Der Weg von der 21. Straße zum Pelham-Bay-Park ist ziemlich weit. Das Taxi brauchte eine Stunde, um die Einfahrt zu erreichen. Inzwischen war es völlig dunkel geworden.
    Ich ließ den Fahrer bis zum sogenannten Drosh-Brunnen fahren, einem großen Platz ungefähr in der Mitte des Parkes. Dort stieg ich aus, zahlte und ging den Parkweg 5 hinunter.
    Der Weg lief parallel zu einer der Fahrstraßen, die den Park durchzogen. Es schien nicht viel los zu sein, denn nur einmal überholte mich ein Wagen, fuhr aber, ohne seine Geschwindigkeit zu verlangsamen, weiter.
    Ich erreichte den Parkplatz Nr. 32. Er war leer, ohne einen parkenden Wagen.
    Die Parkplätze waren nicht beleuchtet. Ich suchte mir eine Stelle, etwa zwei Autolängen von der Einfahrt, postierte mich so, dass ich der Einfahrt nur die Seite zeigte, und zündete mir eine Zigarette an.
    Ich hatte noch etwa eine halbe Stunde Zeit. Die halbe Stunde verging, ohne dass ein Wagen auf
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