Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
Vom Netzwerk:
getaucht wäre. Ich wartete weitere zehn Minuten. Allmählich wurde ich unruhig. Hatten die Gangster Verdacht geschöpft? Hatten wir irgendeinen Fehler gemacht?
    Wieder näherte sich das Geräusch eines Fahrzeuges. Dieser Wagen fuhr langsamer als die wenigen Autos, die bisher auf der Straße am Parkplatz vorbeigefahren waren. Jetzt sah ich das Licht der Scheinwerfer zwischen den Bäumen. Die Scheinwerfer schwenkten. Der Wagen tauchte in der Einfahrt auf.
    Ich drehte den Kopf vom Scheinwerferlicht weg. Der Wagen stoppte unmittelbar in der Einfahrt. Das war anders, als Holway es uns berichtet hatte.
    Die Scheinwerfer erloschen. Erst danach rollte der Wagen wieder an. Er stoppte wieder, als der Fahrersitz sich in meiner Höhe befand. Jetzt blitzte die Taschenlampe auf.
    Das war die Sekunde, die ich nutzen musste. Längst umklammerte meine Hand die kurze Holzkeule in der Tasche. Im Augenblick, in dem der Wagen hielt und die Taschenlampe aufleuchtete, schleuderte ich mich aus den Knien heraus nach vorn.
    Ich sprang in das aufflammende Licht der Taschenlampe hinein. Nur die Dauer eines Herzschlages lang brannte das Licht. Dann prallte ich gegen die Lampe, die Hand, den Arm, den Körper des Mannes hinter dem Steuer. Die Lampe flog durch das Wageninnere.
    Der Mann schrie erschrocken auf. Der Motor des Mercury lief. Der erste Gang war noch eingeschaltet. Als der Mann den Fuß von der Kupplung hob, bockte der Wagen in drei, vier kurzen Sprüngen, bevor der Motor vom Gewicht abgewürgt wurde. Ich hing mit dem Oberkörper und den Armen im Wageninnern. Das Bocken riss mir die Füße von der Erde, und es bewirkte, dass der erste Hieb mit der Holzkeule haarscharf den Kopf des Gangsters verfehlte Die kurze Keule knallte auf das Polster der Rückenlehne.
    Ich handelte ganz instinktiv. Vielleicht hielt der Mann schon eine Pistole in der Hand. Nur wenn ich an seinem Körper klebte, konnte ich verhindern, dass er schoss, gezielt schoss.
    Ich schnellte mich vorwärts wie ein Aal auf dem Trocknen. Ich warf mich durch das Fenster über den Mann, riss ihn nach der Seite nieder auf den Beifahrersitz. Mein Ellbogen berührte den Signalring am Steuerrad. Die Hupe blökte auf.
    Das alles dauerte nur Sekunden. Bisher hatte sich der Gangster im ersten Schreck der Überraschung nicht gewehrt. Beide waren wir durch unsere Lage gehandikapt. Hätte ein zweiter Ganove im Fond des Wagens gelauert, für ihn wäre das allerdings ein Vergnügen gewesen, mich mit einem kurzen, trockenen Hieb auf den Schädel wegzuputzen.
    Ich lag zu weit über dem Mann. Sein Kopf lag in der Höhe meiner Brust. Ich konnte nicht zum zweiten Male mit der Keule zuschlagen. Ich ließ das Ding fahren, griff mit den Händen nach unten, bekam die Haare des Jungen zu fassen, aber sie waren zu kurz geschoren, als dass ich ernsthaft hätte zupacken können.
    Also schlug ich zu, von oben nach unten. Ich traf ihn irgendwo oberhalb der Nase. Er jaulte auf, stieß mit dem Kopf zu und traf mich unter dem Kinn.
    Der Mercury wackelte in den Federn unter unserem Gebalge, als stünde er auf einem Erdbebenherd. Dreißig, vierzig Sekunden dauerte das Hin-und-her-Gezerre, ohne dass einer den anderen ernsthaft getroffen hätte. Dann versuchte mein Gegner ein verzweifeltes Manöver. Er brachte endlich seine Beine unter dem Steuerrad hoch, stemmte sie gegen die Tür an der Fahrerseite, stieß sich ab, und wir prallten auf diese Weise beide gegen die Tür neben dem Beifahrersitz.
    Die Tür war nicht arretiert, und wahrscheinlich hatte einer von uns den Hebel berührt. Jedenfalls sprang sie auf. Wir rutschten beide ins Freie, fielen hart und in einem halben Salto auf den Boden. Unsere Umklammerung zerbrach.
    Der Gangster fiel glücklicher als ich. Er war schon auf den Füßen, als ich mich erst auf die Knie auf gerichtet hatte. Er trat zu. In einer instinktiven Abwehraktion fing ich sein Bein ab. Krachend fiel er auf den Rücken.
    Es war nicht absolut dunkel auf dem Parkplatz. Man konnte die Umrisse des anderen erahnen. Ich schlug eine Gerade in Richtung seines Kopfes. Sie schlug an der richtigen Stelle ein. Der Kerl taumelte rückwärts, fiel mit dem Rücken gegen die Kühlerhaube des Wagens, wollte nach rechts wegtauchen, aber ich war schneller, nagelte ihn mit dem Rücken am Wagen fest und deckte ihn ein.
    Es dauerte noch eine knappe Minute, bis ich ihn so traf, dass ihm jeglicher Spaß verging. Er knickte in den Knien ein und kippte mir entgegen. Ich schleifte den Mann zur offenen Beifahrertür,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher