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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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>aber nicht zuviel Zeit. Ich rufe an.< Er rief noch in der gleichen Nacht an. Ich hörte das Gelächter von Männerstimmen, und der Mann, der bisher immer mit mir gesprochen hatte, sagte lachend: >Wir wollen dich für deine prompte Arbeit belohnen, Holway. Hier hast du deine Süße. Sprich ein bisschen mit ihr.<«
    Holway verstummte. Ich fragte vorsichtig: »Sie sprachen mit Paola Baker?«
    Er nickte, »Ja, sie ließen mich fast zehn Minuten lang mit ihr sprechen. Sie dankte mir, dass ich ihr geholfen hatte, und sie beschwor mich, weiter das Geld für die Gangster zu tauschen. Es sei ihre einzige Chance. Später kam noch einmal der Mann an den Apparat. ›Je schneller du arbeitest, desto früher siehst du die Süße wieder. Denk daran.‹ Dann trennte er die Verbindung. Am nächstem Abend rief er wieder an. Ich sagte, ich hätte nur ein paar hundert Dollar Umtauschen können. - Ich wagte es nicht die Hundert-Dollar-Noten in die Kasse der Bank zu geben, aber ich besaß auch selbst kein Geld mehr, das ich den Gangstern hätte geben können. Beim nächsten Anruf drohte der Gangster. Dann telefonierte er noch einmal. Er sagte, wenn ich nicht bis zu einem bestimmten Termin die zehntausend Dollar umgetauscht hätte, würde es Paola zu spüren bekommen.«
    »Wann ist der Termin?«.
    »Morgen Abend«, flüsterte James Holway.
    ***
    Rund dreißig Stunden später saß ich wieder in James Holways Wohnung, genauer gesagt, ich saß mit kurzen Unterbrechungen noch immer darin, aber inzwischen hatte ich die Organisation des FBI eingeschaltet. Um das Haus Nr. 2104 der 21. Straße woben unsichtbare Fäden ein Netz, aber so sorgsam dieses Netz hergesellt war, so fragwürdig blieb es doch, ob wir Erfolg haben würden.
    Unser Risiko resultierte daraus, dass James Holway über gewisse wichtige Punkte keine Angaben machen konnte. So wusste er nicht mit Sicherheit, ob in beiden Fällen sich wirklich nur ein Mann im Wagen befunden hatte. Er nahm es lediglich an.
    Ferner mussten wir damit rechnen, dass der Gangster, wenn er wirklich allein zum Treffpunkt mit dem Kassierer kam, sich von seinen Kumpanen in einem zweiten Fahrzeug beschatten ließ.
    Schließlich verbot die Tatsache, dass sich Paola Baker in den Händen der Gangster befand, ein zu massives Vorgehen. Wenn die Rolle des Mädchens auch undurchsichtig war, so mussten wir doch damit rechnen, dass die Gangster ihre Drohungen verwirklichten. Holway selbst glaubte jedenfalls felsenfest, dass sich Paola Baker in höchster Lebensgefahr befand, während wir mehr zu der Annahme neigten, dass sie die Seiten gewechselt hatte und das Spiel der Gangster mitspielte. Der Kassierer musste sein Leben fortsetzen, als hätte sich nichts ereignet. Er ging in die Bank, stand hinter dem Kassenschalter, kassierte und zahlte aus. Am Abend fand er mich in seiner Wohnung, und ich sprach noch einmal und noch einmal alle Einzelheiten mit ihm durch. An diesem ersten Abend nach Holways Geständnis erfolgte kein Anruf.
    Aber am zweiten Abend um acht Uhr läutete Holways Telefon. An dem Apparat waren inzwischen durch einen Mann im blauen Overall einige Veränderungen vorgenommen worden. Der Mann gehörte zum FBI. Er hatte eine Mithörnanlage installiert.
    Holway fuhr beim Schrillen der Telefonklingel zusammen und starrte mich an.
    »Los«, zischte ich. »Sie kennen Ihre Rolle!«
    Mit unsicherer Hand hob er den Hörer ab.
    »Ja… Hallo!«
    Ich hörte eine brutale Stimme.
    »’n Abend, Holway! Wie steht’s mit den Moneten?«
    »Ja«, flüsterte der Kassierer, unseren Anweisungen gemäß, »ich habe neuntausend Dollar. Mehr konnte ich nicht wechseln.«
    Am anderen Ende der Leitung wurde gelacht.
    »Wir sind auch mit Kleinigkeiteh zufrieden. Pass auf, mein Junge! Wir treffen uns wieder Pelham-Bay-Park, Platz Nr. 32. In etwa zwei Stunden.«
    »Ja«, sagte der Kassierer. »Kann ich Paola sprechen?« Auch das gehörte zu seinen Instruktionen. Das Gespräch sollte möglichst lange dauern.
    »Nein«, wurde geantwortet, »heute nicht. Pass auf, Holway! Du bringst eine Aktentasche mit. Wir werden dir fünfzigtausend Dollar in den verdammten Scheinen mitgeben, und du wirst sie uns wechseln.«
    Eine solche Wendung des Gesprächs hatten wir nicht einkalkuliert. Holway sah mich über den Hörer fragend an. Auf seiner Stirn standen dicke Schweißtropfen.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »He, hast du nicht gehört?«, fragte der Gangster ungeduldig.
    »Doch«, sagte Holway unsicher, »aber so viel Geld kann ich nicht
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