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0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zwei-Mann-Abteilung«, sagte sie. »Sinclair und Suko!«
    »Sind beide mit einem Auftrag im Ausland unterwegs«, kam es zurück. »Wir brauchen dringend Monsieur Zamorras Unterstützung.«
    Nicole hatte keine Lust, sich die wenigen freien Tage zerstören zu lassen. »Gebt den Fall doch an Inspektor Kerr! Der will zwar damit nicht viel zu tun haben, wie ich weiß, aber…«
    »Kerr hat Urlaub! Bitte, lassen Sie uns nicht im Stich…«
    »Worum geht es überhaupt?« hakte Nicole jetzt doch ungnädig nach. Der Mann im Yard berichtete in hastigen Stichworten vom Skelett des Kameramanns Mike Miller.
    »Schon mal was von Raubameisen gehört? Vielleicht sind zwei oder drei aus dem Zoo ausgebrochen«, sagte Nicole.
    »Bitte, machen Sie doch nicht solche groben Scherze! Helfen Sie uns.«
    Nicole seufzte. Ade, Urlaub unter südlicher Sonne. »In Ordnung. Zamorra ist im Moment nicht hier, aber ich werde versuchen, ihn zu überreden.«
    »Wie lange kann das dauern?«
    »Weiß ich nicht. Fragen Sie gegen Mittag noch einmal nach, ja? Dann können wir auch die Verbindlichkeiten wegen der Reisespesen regeln«, sagte sie.
    »Das heißt also, daß Sie kommen. Mir fällt ein Stein vom Herzen.«
    Hoffentlich fällt er dir dabei nicht auf den Fuß, mein Junge, dachte Nicole, legte auf und stellte ganz neue Züge an sich fest. Mit Scotland Yard hatten sie schon öfters zusammengearbeitet, aber an Reisespesen dachte sie dabei jetzt zum ersten Mal. Vielleicht, überlegte sie, lag es daran, daß sie während ihrer Abwesenheit von Château Montagne und damit gleichzeitig der Unerreichbarkeit ihrer Konten ein wenig geldbewußter hatten leben müssen.
    Schulterzuckend eilte sie zur Garderobe, nahm einen kurzen Mantel vom Haken und verließ den Wohntrakt. Draußen war Zamorra mit dem Amulett beschäftigt.
    ***
    So kühl es an der Loire war, so warm war es in Kalifornien. Hier war zwar auch noch die nördliche Erdhalbkugel und damit Winter, aber so weit südlich schien die Sonne doch noch erheblich wärmer.
    Deshalb war auch der Campingplatz in der Nähe eines kleineren Ortes noch gut besucht. Zelte und Wohnmobile standen bunt durcheinandergewürfelt auf dem Gelände. Hier und da kämpften ein paar Grasbüschel verzweifelt gegen die erdrückende Übermacht der Camper.
    Es ging auf Mitternacht zu. Ein paar Jugendliche hatten sich zusammengefunden und munkelten etwas von der Geisterstunde. Sie beschlossen, ein wenig Gespenst zu spielen und die Ruhe des Campingplatzes empfindlich zu stören. Einer wickelte sich bereits in ein großes weißes Laken.
    »Buh«, sagte er und grinste dabei. Dann wunderte er sich, warum die anderen nicht auch grinsten.
    Sie starrten entsetzt an ihm vorbei.
    Da drehte er sich um.
    Und stand einem Dämon gegenüber.
    »He, unsere Idee war früher! Verzupf dich«, rief er ihn an.
    Noch glaubte er an einen Scherz, wie die Gruppe ihn selbst vorhatte. Aber dann setzte sich der Dämon Septimus in Bewegung und griff an.
    Schreie gellten durch die Dunkelheit. Hier und da flammten Taschenlampen auf, fraßen sich durch die Dunkelheit und erfaßten doch nur immer einen geringen Teil des grauenhaften Geschehens.
    Einem der Mädchen gelang es noch, eine Sofortbildkamera zu schnappen. Der grelle Blitz zuckte auf und hüllte Septimus sekundenlang in gleißende Helligkeit, riß seine furchtbaren Umrisse aus der Finsternis.
    Dann starb auch das Mädchen. Die Kamera fiel zu Boden, das ausgeworfene Bild daneben. Septimus registrierte es, aber das war ihm nur recht.
    Die letzten Schreie erstarben. Totenstille blieb auf dem Campingplatz zurück. Auch der siebte Dämon aus Satans Todesschwadron hatte sein Werk getan. Und wenn Asmodis sich nicht irrte, war das Maß jetzt endgültig voll.
    Zamorra mußte kommen.
    ***
    Colonel Balder Odinsson schien keinen Feierabend zu kennen. Böse Zungen behaupteten, er sei mit seinem Job verheiratet.
    Sein Job war die Sicherheit, und sein Tätigkeitsbereich ging weit über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus. Sein Büro befand sich im Pentagon, aber das hatte ihn noch nie gestört, auch in anderen Ländern aktiv zu werden, wenn es die Lage erforderte.
    Der gewagteste Fall hatte sich vor noch nicht langer Zeit ereignet, als er sogar außerhalb der Erde tätig wurde… oder wie immer man den Vorstoß gemeinsam mit Zamorra in die Weltenräume der dämonischen Meeghs bezeichnen sollte. Odinsson kontrollierte von seinem Schreibtisch aus die Sicherheitsdienste, und er wurde auch selbst sehr gern tätig. Dabei
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