Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ihn unbedingt auf andere Gedanken bringen wollte. »Es ist das allgemeine Klima… ein Wunder, daß noch kein Schnee gefallen ist, aber das kommt sicher noch. Und dann möchte ich nicht hier sein. Ich hasse Schnee.«
    »Mhm«, machte Zamorra.
    »Außerdem«, lockte Nicole, »böte sich die Gelegenheit, in wärmeren Gefilden Lendenschurz und Stirnband zu tragen, wie schon in Zentralafrika geplant…«
    »Das«, anerkannte Zamorra, »ist in der Tat ein gewichtiges Argument.« Er überlegte kurz und schüttelte den Kopf. »Nein«, entschied er. »Du willst ja doch nur ein Vermögen ausgeben.«
    »Muß ich dich an deinen Gutschein erinnern?« fragte Nicole. »Für einen Lendenschurz mit Perlenstickerei für ein paar tausend Francs wird es wohl noch reichen.«
    »Ha«, machte Zamorra und betrachtete ihr Kleid mit grimmigem Blick. »Wenn ich dir den Fetzen in Streifen rupfe, kommst du erheblich billiger an so ein Tüchlein.«
    »Aber ohne Perlenstickerei«, trumpfte Nicole auf. »Wie sieht’s aus? Starten wir morgen auf die untere Erdhalbkugel?«
    »Wieso untere?«
    »Na, daß da, wo wir sind, oben ist, weiß doch jeder«, sagte sie. »Also muß auf der anderen Seite zwangsläufig unten sein.«
    »Eigentlich«, sagte Zamorra, hatte ich ja wirklich etwas anderes vor. Ich wollte das Amulett durchtesten und prüfen, wieweit es sich jetzt wieder abgeändert hat. In Afrika stellte es sich doch zum Teil gegen mich, bis ich den Ju-Ju-Stab zu Hilfe nahm.
    Nicole nickte. Sie entsann sich. Das Amulett bewirkte zwar zum einen, was Zamorra bezwecken wollte, aber es setzte die gleiche Wirkung auch gegen ihn selbst ein. Das bedeutete, daß, wenn er es gegen einen Dämon einsetzte, es nicht nur diesen vernichtete, sondern auch ihn selbst. In seiner Not hatte er den geheimnisumwobenen Ju-Ju-Stab durch das Zentrum des Amuletts getrieben und damit die Wirkung aufgehoben. Aber ob das nur ein einmaliger Fall war oder für die weitere Zukunft galt, das hatte er noch nicht herausfinden können. Aber wenn er sich des Amuletts sicher sein wollte, mußte er es erproben, eher er es erneut einsetzte. Denn er wollte unangenehme Überraschungen so weit wie möglich vermeiden.
    »Das«, schnurrte Nicole, »kannst du doch auch am Urlaubsort feststellen.«
    Zamorra seufzte. »Sag mal, hast du denn überhaupt schon ein Ziel ausgesucht?«
    »Das könnten wir eigentlich gemeinsam tun«, sagte sie. »Komm, gehen wir ins Château zurück. Hier draußen kommt jetzt die Nachtkälte.«
    Zamorra nickte.
    Er ahnte in diesem Moment ebensowenig wie Nicole, daß alle Pläne sich schon binnen kürzester Zeit zerschlagen sollten.
    ***
    In den Höllen-Tiefen schrien die brennenden Seelen im tosenden Feuerstrom der glühenden Seen. Asmodis, der Fürst der Finsternis, lauerte. Er starrte dorthin, von wo aus sein Ableger kommen mußte.
    Asmodis hatte gespürt, was Tertius widerfahren war. Etwas, das eigentlich nicht hätte geschehen dürfen. Die Bindung zwischen ihnen war stark genug, um Asmodis von dem Versagen des Dämonenablegers zu informieren.
    Und da kam er, der Fliegenköpfige! Da stapfte er heran, duckte sich, als ihn der zornige Blick des Asmodis traf.
    »Oh Herr«, krächzte er, »ich habe versagt, doch strafe mich nicht, denn ich konnte nicht wissen, daß die als Opfer Ausersehene ein Kreuz…«
    »Narr!« brüllte Asmodis. »Narr, der du ein Teil von mir sein willst! Hättest du es nicht spüren müssen? Hättest du dich nicht dagegen wappnen müssen? Versager!«
    »Herr«, röchelte Tertius.
    Asmodis’ Arme flogen empor. In seinen Händen wirbelten die Flammenpeitschen, und ihre Enden wirbelten durch die Luft und begannen auf Tertius’ Körper zu tanzen. Der Dämonische brüllte auf und krümmte sich unter den Hieben.
    »Versager!« schrie Asmodis. »Du bist meiner nicht würdig! Hinab mit dir in die Tiefen des Oronthos!« Wieder und wieder hieb er zu, strafte den Versager. Dieses Versagen wog für ihn um so schwerer, als er es auf sich selbst als Erzeuger der höllischen Sieben zurückführen mußte.
    »Gnade, Herr«, kreischte Tertius, und der Chor der Verdammten winselte dazu in den feurigen Zungen der ewigen Flammen.
    Endlich, als Tertius kaum noch in der Lage war, sich zu rühren und der Schmerz über die magische Verbindung auch Asmodis selbst zu berühren begann, hielt der Fürst der Finsternis inne.
    »Gnade?« wiederholte er spöttisch. »Narr, ich sollte dich auslöschen, wie ich dich rief! Aber das wäre nicht genug… du wirst noch einmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher