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0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich auf ihn. Aber der Unheimliche verschwand, löste sich einfach auf. Gerhards griff ins Leere.
    »Habe ich geträumt?« murmelte er verblüfft.
    Aber er hatte nicht geträumt. Das wurde ihm klar, als er am Straßenrand seinen Mercedes sah.
    Er bückte sich und hob den Wagen auf. Er war federleicht, sah wie ein Modellauto aus und war höchstens noch fünf Zentimeter lang, was vorher fünf Meter waren. Alles war da - bis hin zum Kennzeichen an den Stoßstangen und dem Verbandskissen auf der winzigen Hutablage. Als Gerhards aus Versehen die hauchdünne Windschutzscheibe berührte, hielt sie dem leichten Druck seiner Daumenkuppe nicht stand und zerbarst. Das war der letzte Beweis, daß das hier kein Modellauto war, sondern das richtige -nur eben ins Unheimliche verkleinert.
    Gerhards schluckte. Er wog das kleine Fahrzeug in der Hand.
    »Verflixt«, murmelte er. »Was mache ich jetzt? Wenn ich damit zur Polizei gehe, halten die mich glatt für verrückt…«
    Aber andererseits… Das Ding, das er hier in der Hand hielt, war und blieb nun einmal echt! Es war kein Spielzeug! Und deshalb…
    Mehr als wieder fortschicken konnten sie ihn nicht. Und er hoffte, daß bei einer Polizeiaktion vielleicht doch noch etwas herauskam. Vielleicht fanden sie diese Mißgeburt ja…
    ***
    Sixtus lauerte an einer Parkplatzzufahrt. Hier stellten die Bewohner eines Hochhauses ihre Fahrzeuge ab. Der Morgen kam, und die ersten Frauen und Männer tauchten auf, um sich in das morgendliche Verkehrsgewühl zu stürzen und es bis zum Chaos zu verstärken.
    Sixtus grinste. »Wenn man es so sieht«, kicherte er vor sich hin. »tue ich ein gutes Werk, wenn ich dieses kommende Durcheinander um ein Fahrzeug verringere.«
    Er wartete.
    Ein dunkelblauer Audi rollte auf die Straße zu. Der Fahrer nahm Sixtus wahrscheinlich nicht einmal richtig wahr. Aber der Dämonische streckte die Hand aus. Ein Blitz zuckte daraus hervor, erreichte den Wagen und hüllte ihn flackernd und flirrend ein. Funken erreichten Kraftstoffzufuhr und Tank.
    Eine halbe Sekunde später verwandelte sich das Fahrzeug in einen Feuerball.
    Sixtus ritt auf dem Feuerstrahl in seine Höllensphäre zurück, von vielen Menschen gesehen. Auch sein Köder war ausgelegt, und er brauchte nur noch auf Zamorras Erscheinen zu warten…
    ***
    Zamorra war unerwartet früh auf den Beinen. Als Nicole ihn vermißte, sah sie ihn draußen im Park im Gras sitzen. Er hielt etwas in den Händen, was im Licht der Morgensonne silbrig glänzte und blitzte. Das Amulett!
    Sie entsann sich seiner Absicht, das Amulett durchzuprüfen, ob es ihm wieder uneingeschränkt gehorchte oder weiterhin mit kleinen Überraschungen aufwartete. Aber warum so früh? Das paßte doch gar nicht zu ihm.
    Nicole sah auf die Ur. Sie waren beide das, was man für gewöhnlich Langschläfer nennt, und er hatte mit Sicherheit ebensowenig gefrühstückt wie sie, die gerade unter der Dusche hervortaumelte, noch gar nicht richtig wach, weil sie am Abend zuvor dann doch noch die richtige Möglichkeit fand, Zamorra abzulenken. Diese Ablenkung währte dann ziemlich lange und fiel sehr ausgiebig aus. Selbst jetzt glaubte sie seine glühenden Küsse noch zu spüren.
    Nicole kleidete sich an und ging nach unten. Von Raffael war nichts zu sehen, auch nicht vom Rest des Personals, das den Lebensgewohnheiten Zamorras folgend erst später erschien. Jetzt, da Leonardo endgültig vertrieben war, wagten sich auch die Leute aus dem Dorf wieder zum Château hinauf.
    Nicole stellte fest, daß Raffael wohl doch noch etwas Schwierigkeiten mit seinen Beinen haben mußte. Denn sonst wäre er längst aufgekreuzt, um ein Notfrühstück zuzubereiten, auch wenn das normalerweise Aufgabe der Köchin war. Früher war es einfach undenkbar gewesen, daß Raffael einmal nicht zur Stelle war, und so manches Mal hatten sie sich gefragt, ob er überhaupt jemals schlief.
    Nicole wollte gerade zu Zamorra hinaus in den Park gehen, als das Telefon anschlug.
    Die einzelnen Apparate waren überall im Château verteilt, so daß man nicht jedesmal zur Telefonzentrale in Zamorras Arbeitszimmer eilen mußte. Nicole hob ab und meldete sich.
    »England, Scotland Yard?« echote sie erstaunt. »Ja, was fehlt euch denn?«
    »Ein Spezialist für Höllenspuk und Dämonen«, quäkte eine Stimme aus dem Hörer. Die Verbindung war denkbar schlecht, das Wetter mußte wohl Einfluß darauf nehmen. Nicole mußte sehr genau hinhören, um alles mitzubekommen.
    »Ihr habt doch da eure
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